Seit gestern gibt es für Microsofts Notizen-App OneNote auf Windows 8/RT ein Update. Die erste Neuerung fällt einem gleich beim Starten der App ins Auge, denn dort warten nun in einer Übersicht die zuletzt bearbeiteten Seiten auf den Nutzer – eine Ansicht, die geräteübergreifend aktualisiert wird. Hat man beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit mit dem Handy eine schnelle Notiz geschrieben, ist diese Notiz das erste, was man sieht, wenn man OneNote auf dem Tablet öffnet. Dabei werden statt der Seitentitel Vorschaubilder angezeigt, um die Navigation zu vereinfachen. Das ist aber längst nicht die interessanteste Neuigkeit.
OneNote kann nun Dokumente „einscannen“…
Die OneNote-Entwickler haben sich bei diesem Update sehr auf Bilder konzentriert. Einfügen konnte man diese bei OneNote ja schon länger, jetzt hat die App für die Foto-Aufnahme aber zwei zusätzliche Modi erhalten: Dokument und Whiteboard. Diese beiden Namen verraten auch gleich, wozu diese Modi gut sind: Man kann damit Dokumente und Whiteboards fotografieren und in OneNote einfügen. Der Unterschied zum klassischen Foto ist hierbei, dass Dokumente erkannt, gestreckt und verbessert werden, um im Nachhinein eine bessere Lesbarkeit zu erreichen. Wie das funktioniert, könnt ihr in folgendem Video sehen:
Bei einem Test mit dem Surface RT (1. Generation) klappte das Ganze auch schon ganz gut – das Gerät entdeckte die Ecken des Dokuments korrekt und verzerrte es entsprechend. Da jedoch die Kamera des Surface alles andere als ein Wunderwerk ist, war letztlich nur wenig zu lesen. Hier hilft es natürlich, wenn man der App etwas unter die Arme greift und das Foto möglichst passend und bei guter Beleuchtung macht. Dann muss man allerdings doch etwas den Nutzen der Funktion in Frage stellen. Sollte die Dokument-Funktion die Ränder eines Zettels mal nicht korrekt erfassen, kann man immerhin manuell nachhelfen.
… und Bilder auslesen.
Doch nicht nur bei der Aufnahme der Bilder hat sich etwas verändert, man kann diese nun theoretisch auch besser nutzen. Denn OneNote verwendet nun OCR (Optical Character Recognition – optische Erkennung von Buchstaben), um auch Bilder zu durchsuchen. Hat man etwa ein Dokument fotografiert oder einen Screenshot eingefügt und sucht dann über die Charmbar in OneNote, so versucht die App nun auch den Text auf den Bildern zu entziffern und hebt ihn in leichtem Gelb hervor, wenn das Suchwort darin gefunden wurde. Zudem kann man sämtlichen erkannten Text aus einem Bild extrahieren und als Text abspeichern. Selbstverständlich hängt das Ergebnis der Texterkennung aber stark von der Qualität der Aufnahme ab. Im Fall der Surface-Aufnahmen wurden daher nicht einmal sehr große Wörter erkannt. Bei Screenshots klappte das Ganze selbstverständlich besser und nur hier kann man auch bei schlechter Kamera von dem neuen Feature profitieren.
Das sind wirklich tolle Neuerungen, wenn sie denn funktionieren. In Zusammenarbeit mit der Kamera des ersten Surface RT kann davon leider noch nicht die Rede sein. Bleibt abzuwarten, ob sich daran noch was ändert. Zu guter Letzt wurde neben diversen Fehlerbehebungen auch die Zeichnungsfunktion verbessert. Laut Microsoft fühlt sich diese nun eher wie echte Tinte an, wovon sich jeder Nutzer persönlich überzeugen sollte. Was denkt ihr über das Update und welche Funktionen fehlen euch noch?