Eine Koalition an Unternehmen hat in Deutschland sowie auf EU-Ebene eine Kartellbeschwerde gegen Microsoft eingereicht. Die Beschwerde richtet sich gegen die tiefe Integration von Microsoft 365-Diensten in das Windows 11 Betriebssystem von Microsoft.
Es ist kein Geheimnis, dass Microsoft seine eigenen Dienste tief in Windows integriert hat. Während ein Microsoft-Account, OneDrive, Skype, Cortana und Office schon seit längerer Zeit ein fixer Bestandteil von Windows sind, kommt mit Windows 11 auch die Integration von Microsoft Teams auf der Taskleiste dazu.
Nun beschwert sich eine Koalition an Unternehmen gegen diese Praxis: NextCloud und weitere Konzerne behaupten, Microsoft würde seine dominante Position im Betriebssystem-Markt nutzen, um in „unverwandte Bereiche“ wie Kollaborationsdienste und Cloud-Dienste zu expandieren. Laut der Beschwerde integriere Microsoft seine Dienste immer tiefer in sein Software-Portfolio, was dem Konzern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft. Dies mache es schwerer, im SaaS-Bereich mit Microsoft zu konkurrieren.
Das beschriebene Verhalten sei laut Beschwerde der Hauptgrund für das rasante Wachstum des Marktanteils von Google, Microsoft sowie Amazon, die über die im EU-Markt einen Anteil von 66 Prozent innehaben. Derweil hat sich der Marktanteil von europäischen Anbietern von 26 auf 16 Prozent reduziert. In der Beschwerde vergleicht die „Koalition für ein ebenes Spielfeld“ diese Bündelung an Diensten mit dem Internet Explorer, für den Microsoft vor Jahren von der EU abgestraft wurde.
Man verlangt, dass Microsoft keine Dienste mehr bündelt oder vorinstalliert und Microsoft offene Standards für Interoperabilität implementiert, welche auch die EU-Unternehmen verwenden können.
Internet Explorer, die Zweite?
Als Nutzer können wir diese Beschwerde nur mit großem Interesse verfolgen, denn die Bestrafung von Microsoft für den Internet Explorer ist aus heutiger Sicht ziemlich lächerlich, wo doch kein System mehr ohne Browser ausgeliefert wird und man offensichtlich die Auswahl der Suchmaschine durch den Nutzer so lächerlich gestalten kann, wie es Google unter Android vollzogen hat. Auf der einen Seite erlaubt Windows bereits eine tiefe Integration anderer, alternativer Cloud-Anbieter und OneDrive verfügt unter Windows meines Wissens nicht wirklich über exklusive Funktionalität, welche Dropbox und andere Dienste nicht nutzen könnten. Es ist allerdings häufig so, dass sich die Anbieter für ihre Windows-Clients nicht die Mühe gemacht haben, um gewisse Funktionalität in ihre Clients zu implementieren. Viele Clients bieten schlichtweg nicht die Funktionen von OneDrive unter Windows.
Interessant wäre natürlich, ob ein Urteil gegen Microsoft in diesem Fall auch Auswirkungen haben könnte auf den mobilen Markt, wo unter Android sowohl Google, als auch viele Smartphone-Hersteller ihre Cloud-Dienste integrieren. Für iOS gilt dasselbe, wo Apple ebenfalls sehr aggressiv seinen iCloud-Dienst bewirbt.
Was denkt ihr? Sollte Microsoft die Bündelung von OneDrive, Microsoft Teams und Microsoft 365 mit Windows 11 unterlassen?
via ZDNet
Lässt sich doch alles ausschalten und Alternativen installieren. Aber genau das ist doch gerade der Vorteil, das eben alles gut miteinander funktioniert.
Ist das bei Mac OS andsrs?
Die eigenen Dienste nach Gutdünken in Windows zu integrieren ist doch das gute Recht von Microsoft. Dies zu verbieten wäre ein ungerechtfertigter Eingriff in den Markt.
Durch Microsofts Vorhaben vermeintlich „Benachteiligte“, die sich da jetzt vielleicht für immer von Windows „verbannt“ fühlen, könnten sich ja z.B. vielleicht einmal ihr eigenes OS zurechtbasteln 😉
…oder sich da einfach an ChromeOS oder MacOS anhängen…
Da gibt es jetzt schon genug neu aufgetauchte durchaus passende Alternativen, derer man sich – dort sicher auch willkommen geheißen – bedienen könnte…
Denn Microsofts Windows verfügt heute angesichts steil aufgestiegener Konkurrenz (leider) bei weitem nicht mehr über eine solche, (den nach 2007 völlig veränderten und sich weiter verändernden Markt in seiner Gesamtheit betrachtend) beherrschende Stellung, dass ein solcher mit der Kartellkeule geforderte Zwang zur Öffnung überhaupt noch gerechtfertigt wäre!…
Der Windows-Marktanteil weist da sogar noch eine weiter deutlich fallende Tendenz auf!
Außerdem kommt es durch solche rein politisch motivierten Regulierungen zu Markt-Verzerrungen, was dem immer wieder ideologisch begründeten Ziel eines sich selbst optimal regulierenden freien Marktes widerspricht!
Unglaublich was da Lobbyisten trotziger europäischer Unternehmen, die all die Zeit seit den Neunzigern ohnehin voll verschlafen haben und untätig bzw. unfähig waren – nach dem Vorbild der einstigen Browser-Initiative von Firefox – in Brüssel alles versuchen, weil sie da für sich wieder einmal Morgenluft wittern und im ihnen willfährigen Brüssel sogar auf offene Ohren stoßen!
Also wenn man schon gegen Unternehmen vorgeht sollte man alle bestrafen und sich nicht ein Feindbild aussuchen und den Rest einfach weitermachen lassen. Die Teams App lässt sich unter Windows 11 deinstallieren und dann hat man nur einen toten Shortcut den man aber ausblenden kann. Lässt sich Google Messages auf einem Pixel deinstallieren? Nein. Ich habe Teams zum Beispiel deinstalliert, ausgeblendet und dafür Skype auf der Taskleiste weil mir Teams ohne Kontakte nichts bringt und man wie bei WhatsApp seine Telefonnummer teilen muss während bei Skype der Nickname reicht (Also wie bei Telegram).
Wenn ich jemanden finde um Teams mal ausprobieren zu können würde ich es gern tun. Mich interessiert ob Teams besser ist wie Skype und wie die Qualität bei den Anrufen ist, aber ich möchte nicht nur hören/lesen das es gut ist ohne selber was davon merken zu können.