Bluescreens unter Windows lassen sich mit einer Reihe von Methoden beheben. Ausgelöst werden sie im Regelfall durch fehlerhafte Updates, Treiber oder durch tief ins System eingreifende Software. Hier zeigen wir einige beliebte Möglichkeiten zu Fehlerbehebung bei Bluescreens.
Der unter Windows 10 und Windows 11 als „Blue Screen of Death“ (BSoD) bezeichnete blaue Bildschirm stellt einen fatalen Systemfehler dar. Dabei stürzt Windows ab und liefert einige Sekunden lang einen Fehlercode, welcher auf die Ursache des Problems deutet. Direkt neben dem QR-Code ist meistens eine der folgenden Meldungen zu lesen:
- CRITICAL_PROCESS_DIED
- SYSTEM_THREAD_EXCEPTION_NOT_HANDLED
- IRQL_NOT_LESS_OR_EQUAL
- VIDEO_TDR_TIMEOUT_DETECTED
- PAGE_FAULT_IN_NONPAGED_AREA
- SYSTEM_SERVICE_EXCEPTION
- DPC_WATCHDOG_VIOLATION
Diese Fehlermeldungen deuten im Regelfall bereits auf die Ursache des Problems hin. Eine Internetsuche nach dem entsprechenden Fehler hilft im Regelfall enorm weiter und kann euch bereits auf den richtigen Lösungspfad bringen. Es gibt zahlreiche gute Guides auf WindowsArea.de, wie sich auch einzelne Fehler beheben lassen.
Kürzliche Systemänderungen prüfen
Sehr häufig treten Bluescreens direkt nach größeren Änderungen im System auf. Solche Änderungen können Windows Updates sein, aber auch aktualisierte Treiber und neu installierte Programme. Wenn ein Bluescreen auftritt, ist es ratsam, zuletzt installierte Updates, Gerätetreiber sowie installierte Software zu prüfen.
In den meisten Fällen hängt es mit neuen Windows Updates zusammen, die mit der aktuellen Hardware oder mit den am System installierten Treibern nicht kompatibel sind. Eine Empfehlung kann daher sein, zuletzt installierte Updates zu prüfen und diese eventuell zu deinstallieren.
> Windows Updates deinstallieren
Prüfen nach Windows- und Treiber-Updates
Aktualisierte Versionen des Betriebssystems können auch aktualisierte Treiber erforderlich machen, um stabil zu funktionieren. Ihr solltet daher bei eurer Hardware prüfen, ob auch deren Treiber auf dem neuesten Stand sind. Insbesondere Grafiktreiber können in dieser Hinsicht problematisch sein. Überprüft daher im Gerätemanager, unter Windows Update sowie auf der offiziellen Herstellerseite, ob aktualisierte Treiber für eure Hardware verfügbar sind.
Der Gerätemanager kann oftmals eine nützliche Hilfe sein beim Diagnostizieren von Bluescreens, welche durch Hardware verursacht werden. Findet ihr im Gerätemanager beispielsweise ein gelbes Warnsymbol neben einem Gerät, kann eine Treiber-Installation oftmals die Lösung sein. Macht einen Rechtsklick auf das betreffende Gerät und klickt auf „Treiber aktualisieren“. Dies kann, aber muss nicht immer funktionieren. Ein manueller Download von der Hersteller-Seite ist daher immer empfohlen.
Systemwiederherstellung durchführen
Die Systemwiederherstellung in Windows erlaubt euch, euer System einfach auf einen vorherigen Wiederherstellungspunkt zurückzusetzen. Es macht Änderungen wie Programminstallationen rückgängig, behält allerdings all eure Dateien. Wenn in den letzten Tagen daher eine fatale Änderung vollzogen wurde, lässt sich diese mit der Systemwiederherstellung rückgängig machen.
Dazu muss allerdings die Systemwiederherstellung im Vorfeld konfiguriert gewesen sein. Prüft dies am besten nach, indem ihr „Wiederherstellung“ im Startmenü eingebt und daraufhin die Systemwiederherstellung öffnet. Ihr werdet in dem Tool eine Reihe von Wiederherstellungspunkten wählen können, die das Zurücksetzen auf einen vorherigen Stand erlauben.
Malware-Scan
Auch Schadsoftware kann euer System beschädigen und in einem Bluescreen resultieren. Um sicherzugehen, dass der PC nicht einfach durch Malware infiziert ist, empfiehlt sich ein Scan durch Antivirus-Software. Der integrierte Windows Defender kann hier jedenfalls dienen und einen Scan durchführen. Öffnet dazu die Windows Sicherheit-App und führt eine Schnellüberprüfung durch. Zeigen sich hier keine Viren, kann dies ein gutes Indiz sein.
Um sicherzugehen, könnt ihr auch eine andere Lösung einsetzen. Malwarebytes ist ein kostenloser Virenschutz, welcher ebenfalls eine gute Erkennungsfunktion bietet.
SFC
Windows beinhaltet ein Kommandozeilenwerkzeug namens SFC bzw. System File Checker. Wie der Name suggeriert, prüft dieses Tool nach beschädigten Windows-Systemdateien und versucht diese zu beheben. Dies kann dabei helfen, den Bluescreen zu beheben und euer System wieder voll funktional zu machen.
Öffnet die Kommandozeile cmd als Administrator, gebt dort den folgenden Befehl ein und Bestätigt das Ausführen mit der Eingabetaste:
sfc /scannow
Lasst nun dieses Werkzeug laufen bis ihr das Resultat seht. Windows wird daraufhin melden, ob es gelungen ist, beschädigte Dateien zu finden und zu reparieren.
Windows zurücksetzen und Cloud-Neuinstallation
Wenn ihr befürchtet, dass ein Programm oder ein Windows-Fehler den Bluescreen verursacht, könnt ihr Windows auch zurücksetzen. Dabei könnt ihr wählen, ob Windows eure Dateien behalten oder, ob bei der Neuinstallation alles gelöscht werden soll. In beiden Fällen werden aber sämtliche installierten Programme gelöscht. Das kann aber die Fehlersuche beim Bluescreen immerhin deutlich verkürzen.
Navigiert dazu in die Einstellungen zu System > Wiederherstellung > PC zurücksetzen und wählt dort, ob ihr Dateien behalten oder alles entfernen wollt. Im nächsten Schritt würden wir empfehlen, den Cloud-Download zu benutzen. Dabei lädt Windows 11 ein frisches Installationsmedium aus dem Internet herunter und installiert Windows auf Basis dessen neu auf euren PC. Damit werden eventuell beschädigte Dateien nicht mitgenommen, da Windows nicht das lokale Image benutzt für das Installationsmedium.
PassFab Computer Management Tool
Eine weitere Empfehlung für weniger erfahrene Nutzer bietet das PassFab Computer Management Tool. Es ist eine der einfachsten Möglichkeiten, interne Windows-Fehler zu beheben. Das Programm nutzt Windows-Features zur Diagnose und zur automatischen Fehlerbehebung. Es kann unterschiedliche Maßnahmen ergreifen, um bei einem Bluescreen oder bei Startschwierigkeiten eures Systems eine Lösung anzubieten.
In den folgenden Schritten zeigen wir euch, wie ihr Bluescreens beheben könnt mit dem PassFab Computer Management Tool.
1. Bootfähiges Reparaturmedium erstellen
Ähnlich wie alte Computerzeitschriften bietet auch PassFab Computer Management Tool ein mitgeliefertes Reparaturmedium. Ihr erstellt nach den Anweisungen am Bildschirm einen Reparatur-Stick, indem ihr auf den Knopf „Bootdiskette jetzt erstellen“ klickt. Ihr könnt dafür eine CD-ROM, DVD-ROM sowie ein USB-Laufwerk benutzen.
2. Wiederherstellungsmedium booten
Legt nun die CD oder den USB ein und startet euren Computer neu. Ruft daraufhin das Boot Menü auf, indem ihr die dafür notwendige Taste beim Computerstart drückt. Je nach Hersteller sind diese Tasten sehr oft unterschiedlich, weshalb das Tool praktischerweise die notwendigen Befehle anzeigen kann.
3. Bluescreen-Fehler beheben
Wenn ihr das Tool auf eurem Computer gestartet habt, könnt ihr im Lösungszentrum die Reparatur ganz einfach starten. Das Computer Management Tool wird daraufhin unterschiedliche Lösungsansätze versuchen in der Hoffnung, den Bluescreen zu beseitigen. Sobald die Reparatur abgeschlossen ist, wird euch das Programm darüber in Kenntnis setzen und ihr könnt einen Neustart durchführen.