Wer heute irgendeine Form von Unternehmen aufziehen möchte, der kommt nicht umhin, dabei eine ziemlich große Menge von IT-bezogenen Fragen zu stellen. Das gilt selbst dann, wenn die Firma nicht sonderlich digital-lastig ist. An diesem Punkt unterscheidet sich die gründende Schneiderin nicht von ihrem Kollegen, der einen E-Shop für Flugzeugmodellbauer aufziehen möchte.
Natürlich hat jeder Gründer einen anderen digitalen Background. Und mache werden durchaus in der Lage sein, alle der folgenden Punkte selbst zu lösen. Für die breite Masse von durchschnittlich befähigten Usern kommt jedoch ein Punkt, an dem sie zur Seite treten und Profis die Arbeit überlassen sollten – gerade, wenn von einer perfekt abgestimmten IT das Funktionieren des ganzen Start-Ups abhängt.
Aufbau und Gestaltung der Website
Ohne eine eigene Website geht es heute schlicht und ergreifend nicht mehr. Diese Tatsache eint wirklich alle, die auf irgendeine Weise ihr eigenes Geld erwirtschaften möchten – egal ob Selbstständiger, Freiberufler oder Kleinunternehmer.
Dabei geht es nicht nur darum, sich selbst bloß zu präsentieren. Vielmehr stellt die eigene Website ein bedeutendes Instrument für die Kundenkommunikation dar und einen Großteil aller analogen und digitalen Marketing-Bestrebungen noch dazu.
Damit haben wir bereits einen wichtigen Faktor, der dafürspricht, die Sache an Profis auszulagern. Es gibt jedoch noch weitere Gründe:
- Der Look einer Unternehmens-Website muss ihrem Charakter entsprechen und muss die optischen Elemente der jeweiligen Corporate Identity an den richtigen Stellen aufgreifen.
- Webdesign ist voller Trends hinsichtlich der Optik, die sich immer wieder ändern.
- Es gibt zahlreiche Standards, die definieren, was heutzutage eine gute Usability ausmacht.
Selbst, wenn wir das ganze große Thema Suchmaschinenoptimierung außeracht lassen, spricht alles dafür, dass Gründer sich eine Website erstellen lassen. Dazu genügt einfach nicht etwas Erfahrung mit HTML mit einer Prise Kreativität. Dafür ist das Internet zu alt und die Website als Kern zu stark etabliert und normalisiert.
Übrigens: In dieselbe Richtung geht das Programmieren von Apps und weiteren Software-Anwendungen. Wer sowas für sein Unternehmen auf die Smartphones und PCs dieser Welt bringen möchte, sollte dafür ebenfalls Leute beauftragen, die sich damit im Detail auskennen.
Planung der Hardware
Vom einzelnen PC-Netzteil über Tastaturen, Motherboards, Netzwerkfestplatten bis zu Bildschirmen existiert jedes einzelne IT-Bauteil in zahlreichen Varianten ständig am Markt. Die Krux daran: Selbst, wenn man sich nur auf eine bestimmte Preiskategorie fokussiert, ist die Auswahl immer noch gigantisch – und als „Krönung“ harmoniert trotz weitgehender Anschluss- und Leistungsharmonisierung längst nicht jedes Hardware-Produkt gleichermaßen gut mit den anderen Bausteinen.
Zusammen mit der unternehmerischen Notwendigkeit, stets nur wirtschaftlich sinnvolle Produkte einzukaufen, entsteht daraus ein Mix: Fast jeder Unternehmer hat aufgrund zahlreicher Faktoren völlig unterschiedliche Hardware-Ansprüche.
Natürlich wäre es denkbar (und wird sogar häufig so praktiziert) einfach in den nächsten Elektronikmarkt zu gehen und dort alles nach deinem schnellen Blick auf die Datensätze neben dem Preisschild zu kaufen. Würde das jedoch eine bestmögliche Leistung für ein gegebenes Budget liefern? Höchstwahrscheinlich nicht.
Die Kreditkarte zücken kann ein Gründer selbst. Er kann die Hardware sogar aufbauen, anschließen und mit Software bestücken, wenn er kein völliger Laie ist – schließlich geht das bei Windows 11 ebenso einfach wie bei Windows 10. Was jedoch die Auswahl aller Komponenten anbelangt, sollte er auf jemanden vertrauen, der nichts anderes macht, als Unternehmer hierbei zu beraten.
Wichtig: Zu unterscheiden ist hierbei eine rein kaufberatende Funktion von einer solchen, bei der es darum geht, nur aus dem Produktportfolio einiger weniger Hersteller auszuwählen. Gründer sollten unbedingt versuchen, sich auf unabhängige Berater zu konzentrieren. Nur diese geben einen neutralen Marktüberblick, weil sie keine eigenen Interessen verfolgen, Produkte bestimmter Unternehmen zu verkaufen.
Aufbau (verdrahteter) Smart-Systeme
Wenn heute von IT die Rede ist, dann wäre es beinahe schon unseriös, dabei nicht auch automatisch all das anzusprechen, was unter dem großen Dachbegriff Smart Home zusammengefasst wird – selbst, wenn solche Techniken der Hausautomatisierung in einem unternehmerischen Umfeld zum Einsatz kommen und nicht „at home“.
Hier muss man allerdings unterscheiden:
- Funkbasierte Systeme zeichnen sich durch eine hohe Usability, leichtes Einrichten, aber eine geringe Interkompatibilität aus. Schuld daran sind die zahlreichen unterschiedlichen Standards. Sie sind weiterhin ein Überbleibsel aus der Zeit vor sehr wenigen Jahren, als sich möglichst jeder Hersteller ein Stück vom Kuchen ergreifen und es durch Proprietät gegen die Konkurrenz absichern wollte. Hier klärt sich die überflüssige Vielfalt derzeit erst allmählich, seitdem „Matter“ released wurde.
- Kabelbasierte Systeme sind hingegen die professionellere Herangehensweise. Hier sieht es verblüffend ähnlich wie in der Suchmaschinenwelt aus: Ein „Gigant“ in Form von KNX, dahinter einige wenige Alternativen, die jedoch längst nicht so viele Vorteile bieten.
Wer es anständig machen will, der benötigt ein verdrahtetes System. Schon, weil es hierbei niemals zu irgendwelchen Störungen und Reichweitenproblemen kommen kann.
In dem Fall sprechen wir aber von einer Arbeit, die in ihrer Natur der einer klassischen Elektroinstallation an sehr vielen Stellen ähnelt. Daher ist dementsprechend der Elektroinstallateur der Einzige, der zumindest die wesentlichen Arbeiten übernehmen sollte. Denn bei der Verdrahtung der smarten Systeme ist es nicht nur nötig, an Steckdosen und Schaltern zu arbeiten, sondern obendrein im Zähler- respektive Sicherungsschrank.
Allerdings: Wer geschickt ist, kann durchaus in Eigenregie wieder die Kabelschlitze verputzen, die der Installateur wahrscheinlich in den Wänden hinterlassen wird.
Wichtig: Naturgemäß gelten dieselben Regeln für alles, was im Unternehmen an der klassischen Elektroinstallation verändert werden soll. Wer also beispielsweise für die Büroarbeitsplätze Steckdosen für Strom und Netzwerkzugänge benötigt, sollte ebenfalls nicht selbst Hand anlegen.
Einrichten eines vollwertigen Server-Systems
Die Größe macht definitiv einen Unterschied, wenn wir davon sprechen, auf welche Weise im Unternehmen Daten und Anwendungen an einer zentralen Stelle gespeichert und für alle bereitgestellt werden können:
Ein kleines NAS-System lässt sich definitiv selbst mit mittelmäßigen IT-Kenntnissen aufbauen. Und wer alle diesbezüglichen Daten in die Cloud auslagern will, der hat schlicht kaum eine andere Option, als sowieso auf einen Profi zu setzen.
Komplex wird es jedoch dort, wo im Unternehmen ein vollwertiges Server-System deutlich oberhalb des NAS-Niveaus aufgebaut werden soll. Dabei sprechen wir erneut von einer Aufgabe, die in ihrer Komplexität von Auswahl und Aufbau viele Laien herb überfordern kann. Das gilt noch stärker, weil mit steigender Leistung und Umfang das Thema Kühlung, (Not-)Stromversorgung und eine logisch nachvollziehbare Belegung der Patchfelder eine immer größere Rolle spielen.
Jedoch: Wenn ein solcher Server aufgebaut wird, lohnt es sich unbedingt, sich vom Profi alles erklären zu lassen. Denn die wichtigsten Schritte der Wartung lassen sich wiederum durchaus von geübteren IT-Anwendern selbst durchführen
IT-Sicherheit
Große Firmen beschäftigen ganze Abteilungen, die sich nur einem einzigen Ziel widmen: die allgemeine Sicherheit der gesamten IT ständig up to Date zu halten. Naturgemäß spielen dabei digitale Angreifer eine wichtige Rolle. Allerdings umfasst IT-Sicherheit ebenso das Thema Ausfallschutz, Backups und weitere Dinge, die dafür Sorge tragen, dass die Firmensysteme selbst unter widrigen Umständen funktionieren – wichtig nicht zuletzt, wenn die erwähnte Website inhouse gehostet wird.
Damit allerdings ist klar, welch riesiges Feld die IT-Sicherheit darstellt. Allein, was eine professionelle Firewall anbelangt, sind die Optionen gigantisch. Beispielsweise könnte sie auf eine Weise eingerichtet werden, durch die bei einem Ausfall einer Internetleitung (respektive der dahinterstehenden Systeme des Providers) automatisch auf eine weitere Leitung umschaltet.
Bloß ist das alles eine Arbeit für Profis. Ganz ähnlich wie bei den Servern sollte wenigstens die Auswahl und die Einrichtung den IT-Spezialisten überlassen werden.
Zusammengefasst
Selbst, wenn man sich auf IT für kleinere Unternehmen konzentriert, ist heute sehr vieles ganz ähnlich Plug and Play, wie es bei IT für Privatanwender der Fall ist. Derartige Elemente sind von den meisten Menschen mit einer durchschnittlichen Nutzererfahrung auszusuchen, aufzubauen und einzurichten – nötigenfalls mit etwas Unterstützung aus dem Netz.
Einige Dinge allerdings sollten Unternehmer nicht ihren eigenen Fähigkeiten anvertrauen. Zumindest dann nicht, wenn sie selbst keine Profis in diesem Metier sind. Von der Website bis zur passenden Hardware sind all diese Positionen einfach zu wichtig für die Kernfunktionen des Unternehmens. Und wo es darum geht, sollte jedem Gründer wirklich nur das Beste gut genug sein.