Das Startmenü ist das bedeutendste Menü von Windows, weswegen es eine lukrative Werbefläche werden könnte. Zum Status Quo befindet sich darin bereits Werbung, zumindest in Form von App-Vorschlägen. Sie sind jedoch sehr dezent platziert und erscheinen nur auf frischen Windows-Installationen. Diese Vorschläge lassen sich sehr einfach abheften, wodurch sie nicht mehr auftauchen.
Wie mein wertgeschätzter Kollege Albert in einem separaten Artikel bereits berichtete, plant Microsoft die Werbung im Startmenü auszubauen. In Form von vorgeschlagenen Webseiten im sowieso schon umstrittenen Empfohlen-Bereich. Solche bezahlten Empfehlungen sind mittlerweile zum Standard in den Neuen-Tab-Seiten von Webbrowsern geworden und Microsoft bringt diese nun ins Startmenü. Zwar können auch Webseiten auftauchen, die der Anwender häufig nutzt. Das dürfte allerdings nur eine Rechtfertigung für die Implementation gewesen sein, um diese nicht zu offensichtlich als Werbung kennzeichnen zu müssen.
Ich möchte trotzdem nicht zu schnell mit Verurteilungen um mich werfen. Schließlich werden Web-Apps immer wichtiger. In diesem Kontext ergäbe es sogar Sinn, wichtige Webseiten als empfohlen zu kennzeichnen, damit die Arbeit schnell wiederaufgenommen werden kann.
Leider scheint dies trotzdem nicht die hauptsächliche Intention gewesen zu sein. Denn auf meinem Windows Insider-Testsystem ist nun die erste Werbeplatzierung im Startmenü erschienen. Windows 11 empfiehlt mir einen Besuch der Commerzbank, auf deren Webseite ich mich normalerweise nicht herumtreibe. Die Vermutung liegt nahe, dass Commerzbank für eine gute Platzierung in Microsoft-Produkten bezahlt haben könnte. Somit schlüge Microsoft nun auch Profit aus dem Startmenü.
Immerhin lassen sich die Webseiten-Vorschläge laut Microsoft endgültig deaktivieren. Dazu reicht ein Rechtsklick auf einen auftauchenden Vorschlag, wodurch im Kontextmenü die entsprechende Option erscheint.