Der Schweizer E-Mail-Dienst Proton Mail hat die neue Outlook-App für Windows scharf kritisiert: In einem Blogbeitrag bezeichnete man die App als „Überwachungswerkzeug“, das die Daten der Nutzer mit Hunderten von Werbepartnern teilt. Proton Mail warnte vor den Risiken für die Privatsphäre und die Sicherheit der Nutzer, die die neue Outlook-App verwenden.
Laut Proton Mail zeigt die neue Outlook-App in einigen europäischen Ländern ein Pop-up-Fenster an, das eine Nutzungsvereinbarung enthält. Darin heißt es, dass Microsoft die Daten der Nutzer mit 772 Drittanbietern teilt. Diese Zahl sei nur aufgrund der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) offenbart worden, die Webdienste dazu verpflichtet, die Nutzer über die Datenerhebung und die Verwendung von Cookies zu informieren. In anderen Teilen der Welt ist diese Information nicht verfügbar.
In Großbritannien können die Nutzer eine Liste der Werbepartner einsehen, die mit Microsoft zusammenarbeiten. Um sich von diesen Werbeanzeigen abzumelden, müssen die Nutzer jedoch für jeden einzelnen Werbetreibenden einen Schalter umlegen und dessen Datenschutzrichtlinie lesen. Proton Mail behauptet, dass diese Richtlinien so formuliert seien, dass sie die Nutzer verwirren und es den Werbetreibenden ermöglichen, die persönlichen Daten der Nutzer an Dritte zu verkaufen.
Proton Mail wirft Microsoft außerdem vor, dass die neue Outlook-App nicht nur Werbeanzeigen anzeigt, die wie Emails aussehen, sondern auch die Anmeldeinformationen (IMAP- und SMTP-Benutzernamen und -Passwörter) und andere Daten (E-Mails, Kontakte und Kalender) der Nutzer an die Server von Microsoft sendet, wenn sie E-Mail-Konten von Drittanbietern wie Gmail oder Yahoo synchronisieren. Dies geschehe ohne die Möglichkeit, dies zu verhindern, und ermögliche es Microsoft, auf die E-Mails der Nutzer zuzugreifen und die Daten mit Dritten zu teilen.
Proton Mail stellt fest, dass Microsoft damit bewiesen habe, dass es sich nicht von anderen Unternehmen wie Google, Meta und anderen unterscheide, die sich mit der Datenerhebung und der Auslieferung von Werbeanzeigen befassen.
Proton Mail empfiehlt den Nutzern, die neue Outlook-App zu deinstallieren und alternative E-Mail-Clients zu verwenden, die die Privatsphäre und die Sicherheit der Nutzer respektieren. Eine App, die den Geist und das Design von Outlook in einer modernen, schlichten Form mitbringt, ist die kostenlose Wino Mail-App aus dem Microsoft Store:
Die App hatten wir bereits in unserem YouTube Video vorgestellt.
Quelle: Proton Mail