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Zusammengefasst: Diese Neuerungen wird Windows ‚Threshold‘ angeblich einführen

Die zurückliegenden Tage und Wochen erwiesen sich als sehr ertragreich, was Gerüchte im Zusammenhang mit Windows Hardware anbelangt. Sei es das 3D Touch Smartphone, welches den Codenamen „McLaren“ trägt, oder aber das Surface Mini, dessen Vorstellung bis zum entscheidenden Datum als gesichert galt. Neben alledem rückte ein an sich belangvolleres Thema in den Hintergrund: Microsofts nächste relevante Betriebssystemversion bzw. Updatewelle trägt den Codenamen „Threshold“ und während es sich bei diesem bis zuletzt um einen großen Unbekannten handelte, zeichnen sich nun nach einer Reihe von Berichten erste Konturen ab. Es sei vorweggenommen, dass die besagten Konturen sich bei hinreichender Geistesanstrengung geradezu aufdrängen. Die folgenden Zeilen sind bewusst im Indikativ – und nicht im Konjunktiv – verfasst. Der gewählte Modus trägt der besseren Lesbarkeit und dem Umstand Rechnung, dass die Berichte sehr wahrscheinliche Inhalte vermitteln.

So wurde beispielsweise von (halb-)offizieller Seite der bisher zugrunde gelegte Codename bestätigt, als Threshold wiederholt auf LinkedIn Profilen von Microsoft-Mitarbeitern sowohl in Verbindung mit Windows als auch Windows Phone Erwähnung fand. Dies verweist nicht nur auf die laufende Entwicklung, sondern lässt auch eine gewisse Analogie zum plattformübergreifenden „Blue“ alias 8.1 Update erkennen. Spannender noch ist der schon jetzt ersichtliche rote Faden, welchen Microsoft augenscheinlich fortführt. Wir machten bereits im Bericht zum Windows 8.1 „Update 1“ darauf aufmerksam, dass Windows 8 inzwischen nicht mehr auf den Sinofsky’schen kompromisslosen Einheitsgedanken abzielt, dahingegen mit jedem Update an die Bedienung mittels Tastatur und Maus angepasst wird. Gleichwohl hatte das „Update 1“ einen extensiven Charakter, da mit seiner Einführung keine an Touch-Geräte gerichteten Funktionen beschnitten wurden; und hieran wird sich voraussichtlich auch mit dem im August erwarteten „Update 2“ wenig ändern.

Windows folgt der Hardware

Die Anpassung der Windows Versionen erfolgt demzufolge im Wege einer intelligenten Differenzierung, wobei ein vorläufiger Meilenstein wahrscheinlich erst im Jahr 2015 mit „Threshold“ erreicht sein wird. Danach wird die wesentliche – und möglicherweise auf den ersten Blick unterschätzte – Neuerung im Desktop und dem Startmenü zu finden sein. So wird der Vorrang des Desktops von der genutzten Hardware abhängig sein. Mit anderen Worten ausgedrückt: Während die Modern-UI Startansicht bei reinen Touchgeräten voreingestellt sein wird, sollen Nutzer von klassischen Desktop-Systemen und Hybriden mit angesteckter Tastatur gänzlich ohne die gewöhnliche Modern-UI Startansicht, stattdessen aber mit dem (offiziell angekündigten) Mini-Startmenü, auskommen können. Im letzteren Fall ist der Desktop also vorrangig aktiviert. Anzumerken ist jedoch, dass das neue Mini-Startmenü nicht auf dem klassischen respektive von Windows 7 geläufigen Startmenü aufbaut; der Ausgangspunkt ist vielmehr die Startansicht unter Windows 8. Die Berichte weichen lediglich im Hinblick auf die Frage voneinander ab, ob das kleine Startmenü und die Vollbild-Startansicht kumulativ (das heißt parallel) bestehen werden. Denn Paul Thurrott von Winsupersite will von seinen Quellen erfahren haben, dass lediglich ein neues Startmenü existieren wird, das aber in seiner Größe variabel ist und somit einen Wechsel zwischen einfachem Menü und Vollbildansicht durchführen kann. Die Flexibilität bezieht sich nicht bloß auf die Größe des neuen (Mini-)Startmenüs, dieses lässt sich nämlich den eigenen Ansprüchen entsprechend anpassen. Folglich entscheidet allein der Anwender, ob ausschließlich Desktopanwendungen in diesem gelistet sein sollen oder zusätzlich auch Windows Store Apps. Einen ersten Eindruck über die optische Realisierung des neuen Menüs liefert die folgende offizielle Grafik.

„Threshold Mobile“ ohne Desktop

Die Unterscheidung wird allerdings nur die Grundlage einer weitergehenden Verzweigung sein: Die bereits aus früheren Berichten bekannte geplante Zusammenführung der Windows RT und Windows Phone Plattformen könnte sich nach längerem Warten mit Threshold vollziehen. Die „Threshold Mobile“ Variante wird auf ARM-basierten Windows Phones, ARM-basierten Tablets und möglicherweise Intel-Atom-basierten Tablets angewendet und über keinen Desktop verfügen, was gleichzeitig der Grund für die kurzfristig verschobene Einführung des Surface Mini sein könnte. Zwar ist noch nicht bekannt, welche Windows Phone bzw. Windows RT Funktionen letztlich in die Windows Variante einfließen werden. Es wird aber unter anderem davon ausgegangen, dass sich Apps besser ordnen und (wie schon unter Windows 8.1) nebeneinander ausführen lassen. Der Wegfall des Desktops wird sich möglicherweise lediglich auf Geräte mit einer Displaygröße von unter 9 Zoll beziehen. Dies ergibt insofern Sinn, als gerade auf Geräten mit kleineren Bildschirmen der Desktop mehr schlecht als recht nutzbar ist.

Daten und Hintergründe

Windows „Threshold“ ist für den Frühling des kommenden Jahres eingeplant, nachdem im August dieses Jahres das unscheinbare „Update 2“ verteilt und im Herbst eine öffentliche Vorschauversion von Threshold zur Verfügung gestellt wird. Es wird zudem für möglich gehalten, dass Windows „Threshold“ – dessen finaler Name noch nicht hinreichend bekannt ist – als kostenloses Update für Windows 8.1 sowie Windows 7 (Service Pack 1) Nutzer bereitgestellt wird. Gefragt nach den Gründen für die verhältnismäßig späte Einführung all dieser Neuerungen wird zum einen angeführt,  dass ein neues Startmenü sich nicht ohne Weiteres mithilfe eines Zwischenupdates einführen lässt. Zum anderen wartet Microsoft auf die fingerfreundlichen Office Apps, die im Zuge von Gemini eingeführt werden, und einen ebenfalls touchoptimierten Dateiexplorer. Dies sind die bisher fehlenden Faktoren, deren Vorliegen auf kleinen Geräten den Desktop obsolet machten.
So plausibel die hier umschriebenen Änderungen auch sind, bleibt stets ein gewisser Grad an Unsicherheit. Schließlich sind Konzepte bis zu ihrer Realisierung fortwährend dem potenziellen Wandel ausgesetzt.


Quellen: zdnet, winsupersite, neowin 1, 2, 3
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