Gestern erschienen mit Vine und Skype Qik gleich zwei offizielle Anwendungen für Microsofts Plattformen, wobei es sich bei der ersteren App im Grunde genommen „nur“ um eine abgespeckte Variante des Smartphone-Äquivalents handelt. Denn im Gegensatz zur Windows Phone Version bietet Vine für die Xbox One nicht die Option, Videos aufzunehmen und hochzuladen. Vielmehr muss sich der Anwender damit begnügen, das im Jahr 2012 von Twitter übernommene Netzwerk nach 6-Sekunden-Videos zu durchsuchen und diese wiederzugeben. Dabei stehen dem Anwender sowohl die Vollbild- als auch die Snap-Ansicht zur Verfügung.
Im Verhältnis dazu fällt Skype Qik für Windows Phone 8.1 beinahe umfangreich aus. „Beinahe“ deshalb, da Skype Qik letzten Endes der Wiederverwertung einer bereits bestehenden Funktion dient; nämlich dem Versand und Empfang von Video-Nachrichten. Gleichwohl bestehen gewisse Unterschiede zur gewöhnlichen Skype App. So erfolgt die Anmeldung nicht wie gewohnt unter Nutzung der jeweiligen Microsoft Account Daten. Stattdessen ist während der Einrichtung die eigene Mobilrufnummer anzugeben und anschließend zu bestätigen. Ist dies getan, bietet sich dem Nutzer eine auf das Wesentliche reduzierte, aber durchaus ansehnliche Anwendung zum Teilen von Videonachrichten mit einzelnen Kontakten oder benutzerdefinierten Gruppen. Sollte ein Kontakt Skype Qik wider Erwarten nicht nutzen, kann dieser mithilfe einer vorformulierten SMS-Nachricht aus der App heraus eingeladen werden. Dahingegen lassen sich unerwünschte Personen innerhalb der Windows Phone- und Android-App mithilfe der „Blockieren“-Funktion geschickt meiden, während iOS Nutzer die Option in einem zukünftigen Update erhalten werden.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Möglichkeit, bereits versandte Videos im Nachhinein zu löschen. Hinzu kommt, dass alle ausgetauschten Videos nach zwei Wochen automatisch entfernt werden. Damit trägt Microsoft nicht bloß etwaigen Datenschutzbedenken Rechnung, sondern übt zugleich maßgebenden Einfluss auf die Nutzungsszenarien des Dienstes aus. Denn offensichtlich zählen nicht etwa Personenkreise, die sich beispielsweise als Teil einer Video-Community erachten, zur direkten Zielgruppe. Im Skype Blog führen Dan Chastney und Piero Sierra die Verabredung zum Abendessen, das Vertreiben von Langweile oder einen schönen Tag im Park als Situationen an, die von Qik profitieren würden. Schließlich verfügt Skype Qik über sogenannte Qik Fliks: Bei diesen handelt es sich um vordefinierte oder eigens aufgenommene Videos, die eine Dauer von fünf Sekunden haben und an GIF-Animationen erinnern. Sie eignen sich daher als Schnellantwort auf eingehende Video-Nachrichten, sind jedoch vorerst nur für iOS- und Android-Besitzer verfügbar. Windows Phone-Nutzer erhalten das Feature in den kommenden Monaten.
In einem ersten Test auf den Lumias 720 und 530 gelang die Übermittlung von Videos nur vereinzelt bis gar nicht, was den anfänglich positiven Eindruck erheblich störte. Darüber hinaus wurde beim Lumia 530 des Öfteren ein Problem bei der Kamera festgestellt, obwohl tatsächlich kein solches vorlag.
Daher interessiert uns die Frage, ob eure Erfahrungen ähnlich negativ ausfallen?
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Update: Vor genau einem Monat ist Netflix in Deutschland gestartet. Solltet ihr dennoch weiterhin dem Konkurrenten Watchever die Treue halten, könnt ihr ab heute ebenfalls eure Xbox One zum abspielen nutzen. Sowohl Gesten- als auch Sprachsteuerung werden von der App unterstützt.