Bereits im Mai haben wir euch das erste Mal auf Rival Knights aufmerksam gemacht. Seit heute früh ist das Spiel nun im Windows Phone Store vertreten. Gamelofts neuster Streich bringt alles mit, was einen ordentlichen Freemium-Titel auszeichnet: Eine vernachlässigbare Rahmenhandlung, unglaubwürdige Charaktere, eine eintönige Spielmechanik sowie zwei verschiedene In-App-Währungen. Letztere sind wichtig, soll der Spieler doch möglichst schnell den Überblick verlieren, wie viele Euro er unter Umständen aus dem Fenster wirft.
Das Ziel des Spiels ist schnell erklärt: In Hunderten von Duellen müsst ihr euch den Thron der Lanzenreiter erstreiten. Dabei gleicht jede Runde der vorausgegangenen, obwohl die Entwickler freilich etwas anderes versprechen. Mittels gezielter Klicks gebt ihr zunächst eurem Gaul die Sporen, um im Anschluss daran mit eurer Lanze eine bestimmte Stelle am Körper eures Gegners anzuvisieren. Ob ihr euch dabei geschickt anstellt, spielt indes eine untergeordnete Rolle.
Stattdessen entscheiden maßgeblich drei Kriterien über euren Erfolg: Die Stärke eurer Rüstung, die Schnelligkeit eures Rosses und die Stoßkraft eurer Lanze. Seid ihr in zwei der drei Kategorien eurem Kontrahenten überlegen, tragt ihr, sofern ihr euch keinen groben Schnitzer leistet, den Sieg davon. Andernfalls bleibt euch nichts anderes übrig, als den Schmieden, Pferdehändlern und Waffenmeistern einen Besuch abzustatten.
Zeit genug dafür habt ihr sowieso. Es ist euch nämlich untersagt, euch ohne königliche Erlaubnis in den Sattel zu schwingen. Jedoch scheint Siegelwachs ein knappes Gut zu sein, weshalb die Hofbeamten damit äußerst knausrig haushalten. Mit ein paar Diamanten sichert ihr euch allerdings ihr Wohlgefallen und beschleunigt das Ausstellen der begehrten Dokumente. Auf dieselbe Weise lassen sich selbstverständlich auch Handwerker zu einer schnelleren Arbeit antreiben.
Auf den Online-Zwang, die optionale Facebook-Anbindung und den sogenannten (asynchronen) „Mehrspielermodus“ wollen wir erst gar nicht eingehen. Einzig und allein um die Grafik, die Atmosphäre, die Animationen sowie die musikalische Untermalung tut es uns leid. Diese Elemente würden einem anderen Spiel weitaus besser zu Gesicht stehen. Immerhin müssen wir einräumen, dass die In-App-Käufe nicht exzessiv beworben werden und man sich, zumindest in der untersten Liga, ausreichend finanzielle Mittel erspielen kann. Dies dürfte abers auch Teil des Konzepts sein – unter Dealern nennt man so etwas „anfixen“.
Doch ist es überhaupt gerechtfertigt, dass wir gewisse Aspekte des Spiels kritisieren? Für die Unternehmen ist Freemium schließlich ein Segen, welcher Millionen US-Dollar in ihre Kassen spült. Und solange Titel wie Clash of Clans und deren langweilige Klone die Charts dominieren, besteht für die Entwicklerstudios gar kein Grund, ihre Strategie zu überdenken. Somit bekommt der Großteil der Kunden genau das, was er verdient.
Update: Der Titel ist nun auch in den Windows Store galoppiert.
Herunterladen (kostenlos, In-App-Käufe) – Windows Phone 8 & Windows 8/RT
Super Artikel… 😉 Hab letzte Woche im Steam Summersale schon genug Kröten für Games verballert… Und da sind echte Schätze dabei… ;D
Guter Artikel 🙂
Free to Play geht auch anderst!
Z.b. Hexic echt schwer ab Level 80 aber noch keinen Cent ausgegeben:-)
Wordament eh kostenlos.
Asphalt 7 der 8. übertreibt schon.
Und die Games für lumias und wp8 die öfters kostenlos sind.
Joppa, bin auch dem Hexic Fieber verfallen… Lvl 88. Wie ist dein Gamertag?
ObiWaahn
Xbox,xbox360,xboxone,wp8,win8 🙂
Endlich wiederein kritischer Artikel. Schön sarkastisch geschrieben, gefällt mir!
Dafür das das Spiel am anfang so heftig kritisiert wurde, wird es ziemlich genau erklärt…
Hammer, Hammer, Hammer! Lieber André, das war spitze!
Genau so und nicht anders hat man mit Pay-to-Win umzugehen und es zu rezensieren. Dein letzter Satz ist genau das, was ich resignierend seit eineinhalb Jahren denke.
Mit diesem Artikel hat WPArea bei mir wieder Boden gutgemacht.
Sehr schöner Artikel, super geschrieben.
Ja, so ist es (leider).
Leider?
Er meint die Thematik, also das es Freemium gibt
So etwas gab es schon vor 30 Jahren und nannte sich Defender of the Crown.
Nur damals viel umfangreicher uns wesentlich günstiger.
Ja, das war noch ein Spiel auf meinen C64!
Lol…die guten alten C64 zeiten
Is mit vielen dlc’s auf konsolen auch so…manche sind schrott und man muss dafür blechen…ätzend ist sowas.
Wenn sie schrott sind musst du sie doch nicht kaufen?!
Der Artikel ist super geschrieben. Ich bin vollkommen eurer Meinung! Wenn die Masse ein Konzept annimmt und sich auch kein Wandel vollzieht, dann sind wir selber schuld. Aber dieses Phänomen findet man leider nicht nur in der Spielebranche….
Jetzt weiss ich wieder, warum ich hier drin bin und die 5€ bezahlt habe … d:-D
Danke für diesen gelungenen Artikel!
Ich habe das Spiel schon ein paar mal gespielt. An sich kommt man auch ohne Geld relativ gut voran.
Langzeitmotivation fehlt halt ein bisschen.
Sir Groschengrab trifft auf Sir Sarkasmus. Das Duell gefällt mir! 😀
Ein wirklich schöner Artikel zu einem (IMHO) pervers-ekelhaften „Abzock“spiel, das die Spielewelt nicht braucht – aber die Masse offenbar verlangt.
Danke André.
Sehr guter Artikel, hat Spaß gemacht ihn zu lesen ! 😉
Freemium ist meiner Meinung eh das Schlimmste was in den letzten Jahren in Bezug auf „Gaming“ passiert ist. Eine richtige Ausgeburt der Hölle 😀