Kürzlich veröffentlichte Microsoft die Vorschauversionen von Visual Studio 2015 wie auch .Net 2015 und treibt damit die Cross Platform-Entwicklung voran.
Soma Somasegar Corporate, Vice President und Chef der Developer Division, sagte “Wir möchten mehr Leuten einen reibungslosen Zugang ermöglichen“, denn das neue Visual Studio enthält einen Emulator für das dominierende Mobilbetriebssystem Android. Dadurch möchte Microsoft mehr Entwicklern die Möglichkeit geben, mit Visual Studio Apps für unterschiedliche Plattformen zu schreiben. Mit der Version 2015 können Android Entwickler mit unterschiedlichsten Programmier-Modellen Apps entwickeln: HTML/Javascript mit Cordova, C++ oder C# mit Xamarin. Darüber hinaus bietet der Redmonder Software-Gigant Microsoft eine neue kostenlose Version des Vorgängers Visual Studio 2013 an.
Der Android Emulator im neuen Visual Studio bringt einige Vorteile. Er ist bedeutend schneller als der Standard Emulator aus dem Android SDK und bringt dazu die Möglichkeit, viele weitere Optionen eines Gerätes zu testen (z.B. Batterieanzeige, Kamera, Sensoren, Netzwerk, etc.). Nicht nur der Emulator bringt Vorteile für Entwickler, die die Entwicklungsumgebung (kurz IDE) von Visual Studio nutzen. Nein, auch die IDE selbst birgt Vorzüge gegenüber den Konkurrenten. Zum einen hat Visual Studio eine bessere Performance und zum anderen läuft die Entwicklungsumgebung aus dem Hause Microsoft stabiler als die kostenlosen Entwicklungsumgebungen Eclipse und Android Studio. Die letztgenannten Entwicklungsumgebungen zeigten im Rahmen unserer Arbeit bereits des Öfteren Fehler an, die im schlimmsten Falle eine Neuinstallation der Programme mit sich brachten.
Wie und ob diese Veränderung die App-Vielfalt in den Windows Stores verändern wird, steht in den Sternen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es einige Android- und iOS-Entwickler zu der Entwicklungsumgebung von Microsoft bringen und gerade hiervon ist der weitere Erfolg abhängig.Mit diesem ersten Schritt legt Microsoft den Grundstein für eine Zukunft ohne lästige „App-Lücken“ auf den Windows Plattformen.
Die oben angedeutete kostenlose Variante des Visual Studios trägt den Namen Visual Studio Community 2013. Es bietet Zugang zu mehr als 5000 Erweiterungen sowie einer Vielzahl von Werkzeugen, darunter Peek, Blend, Code Analysis, Graphical Debugging und vollständiges C#-Refactoring. Laut Microsoft ist die Community-Version für einzelne Entwickler oder kleine Unternehmen gedacht, nicht aber für große Firmen – mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.
Die bisher kostenlose Versionen Visual Studio Express möchte Microsoft im Laufe des kommenden Jahres einstellen. Im Gegensatz zu Visual Studio Community richtet sich die Express-Version vorwiegend an Hobby-Entwickler.
Ein weiterer großer Schritt ist, dass das neue .NET 2015 Open Source wird und die Unterstützung von Linux und MacOS hinzugefügt wurde. Für Anbieter von Tools für plattformübergreifende Entwicklungen wie z.B. Xamarin bedeutet dies, dass sie selbst Anpassungen vornehmen werden können, um infolgedessen hochwertigere Resultate hervorzubringen und die Multiplatform-Entwicklung effektiver zu zu gestalten. Sämtliche quelloffenen Komponenten von .Net werden auf der Website der .Net Foundation gepflegt. Nähere Infos zu diesem Thema findet ihr in Microsofts Presseerklärung und auf dem Microsoft eigenen Entwicklerblog.