Ein neuer Monat hat begonnen und somit ist es wieder an der Zeit für frische Zahlen aus dem Hause Kantar. Die Mitarbeiter der zweitgrößten Marktforschungsunternehmen der Welt ermitteln seit mehr als drei Jahren die Marktanteile der wichtigsten mobilen Betriebssysteme. Der aktuelle Betrachtungszeitraum (3 Monate/Ende September) entspricht dem dritten Quartal und gehört aus diesem Grund zu den aussagekräftigeren.
Im Jahresvergleich hat sich Windows Phone in Deutschland moderat positiv entwickelt. Der Absatz konnte hierzulande um 0,5 Prozentpunkte von 7,1 auf 7,6 Prozent gesteigert werden. Dass dieser Wert allerdings deutlich unter den 10,5 Prozent Marktanteil liegt, welchen die Redmonder noch im 2. Quartal 2015 für sich reklamierten, sollte nicht weiter verwundern. Der Smartphone-Markt bewegt sich in Zyklen, die nicht zuletzt von der Veröffentlichung neuer Flaggschiffe aus dem Hause Apple (iOS) und Samsung (Android) abhängig sind.
Ähnlich gestalte sich die Situation für die fünf wichtigsten Märkte. Um 0,5 Prozentpunkte legte Windows Phone auch hier zu, bewegte sich jedoch weiterhin im zweistelligen Bereich. Zierten im 3. Quartal 2014 10,3 Prozent aller verkauften Smartphones Kacheln, traf dies zwölf Monate später auf 10,8 Prozent zu.
Die beiden weltweit wichtigsten Märkte zeichneten hingegen ein vertrautes Bild. In den Vereinigten Staaten von Amerika, Microsofts Heimatmarkt, sank der Marktanteil um 0,3 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Dem gegenüber steht ein Zugewinn von 2,6 Prozentpunkten im Reich der Mitte. Diese Entwicklung mag zwar den ein oder anderen hoffnungsvoll stimmen. Von hundert Geräten, welche über die chinesischen Ladentheken gingen, liefen aber weiterhin nur 3 mit Windows Phone – ein Wert knapp über der Wahrnehmungsgrenze.
Randbemerkung: Seit dem 25. September 2015 ist das Apple iPhone 6s (Plus) erhältlich. Die daraus resultierenden Veränderungen der Marktanteile dürften in den uns vorliegenden Zahlen nur unzureichend abgebildet sein. Dabei ließen sich mit der Einführung des neuen Modells sowohl der Anstieg von iOS um 5,7 Prozentpunkte in Deutschland als auch der Einbruch um 3,4 Prozentpunkte (taktische Kaufzurückhaltung) in den USA erklären.
So viel sei jedoch gesagt: Nach drei Tagen vermeldete Cupertino bereits, dass 13 Millionen iPhone 6s (Plus) verkauft worden seien. Zum Vergleich: Microsoft hat es im 3. Quartal 2015 gerade einmal geschafft, 5,8 Millionen Lumias an den Mann zu bringen, von denen die meisten gerade einmal einen Bruchteil eines iPhones kosten. Um die mobile Plattform der Redmonder ist es daher absolut nicht rosig bestellt, auch wenn Kantar für das zurückliegende Quartal ein anderes Bild – vor allem für Europa – zeichnet. Relative Marktanteile sind, insbesondere ohne konkrete Marktvolumina, eben nur unscharfe Momentaufnahmen.
(Bild-)Quelle(n): Kantar Worldpanel