Update: Mai 2019
Dieser PC ist längst veraltet, weswegen ihr euch sicherlich für unseren aktuellsten Gaming-PC zu dem Preis interessieren dürftet. Schaut doch dafür mal hier vorbei:
> 400 Euro Gaming PC 2019
Was ist eigentlich ein guter Gaming-PC? Regelmäßig werden mir solche Fragen gestellt von Freunden, Familienmitgliedern und häufig auch Lesern. Nachdem wir vor wenigen Monaten versucht haben, den steinigen Weg zum idealen Notebook ein wenig zu erleichtern, widmen wir uns in diesem Artikel einem etwas größerem Thema, ganz konkret, einer guten, günstigen Gaming-Konfiguration. Solche und ähnliche Fragen werden mir nämlich oft gänzlich ohne Kontext geschickt und daher ist meine erste Reaktion meist eine Gegenfrage.
Was soll er denn können?
Im konkreten Fall geht es um einen soliden Gaming-PC für einen 14-jährigen Burschen, der bislang hardwaremäßig nicht allzu verwöhnt war und daher nicht jeden AAA-Titel unbedingt in 4K bei höchsten Einstellungen spielen muss. Aktuelle Games sollte die Maschine aber schaffen, zumindest flüssig bei mittleren Grafikeinstellungen und FullHD-Auflösung. Zu den präferierten Games zählen GTA V, Skyrim, League Of Legends, Borderlands 2, Battlefield 4, Fallout 4, aber auch Minecraft, Project Cars und Counter Strike: GO. Spiele werden ausschließlich über Steam, Origin, usw. bezogen, ein Laufwerk kommt daher gar nicht infrage.
Wie viel darf er kosten?
Beim Bau dieses PCs ging es nicht zwingend darum, den Preis möglichst niedrig zu halten, sondern ein relativ hochwertiges Setup, das für oben angeführte Bedürfnisse genügt, zum bestmöglichen Preis zusammenzubauen. Das ungeschriebene Ziel war aber die 400 Euro-Marke nicht zu überschreiten und das ist mit Project Valenwood auch gelungen. Im Folgenden ein Überblick der Hardware, woraufhin auch eine kurze Erklärung der Komponenten folgt und eine Auflistung potenzieller Alternativen, sowohl günstigerer als auch teurerer Art.
- Prozessor: AMD Athlon X4 860K 3700 FM2+ Boxed
- Grafikkarte: Zotac GeForce GTX 750 Ti, 2GB GDDR5, 2 x DVI, Mini HDMI
- Mainboard: MSI A68HM-P33V 7895
- Arbeitsspeicher: Crucial Ballistix Sport 8 Gigabyte
- Festplatte: Toshiba DT01ACA, 1TB, SATA 6 GB/s, 7200 rpm
- Netzteil: be quiet! System Power 7 300W
- Gehäuse: Sharkoon VG5-W RED
Prozessor:
Die Wahl des AMD-Prozessors ist einzig und allein auf dessen gutes Preis-/Leistungsverhältnis zurückzuführen. Die Komponente kostete uns 74,85 Euro und dafür bekommen wir einen Quadcore-Prozessor mit hoher Taktrate, guter Leistung, aber ohne integrierter Grafikeinheit, die in unserem Setup allerdings ohnehin redundant wäre. Intels Prozessoren im Preisbereich unter 100 Euro kommen an dessen Leistung nicht ran. Möchte man mehr Leistung, so böte sich die beinahe 60 Euro teurere AMD A10-7870K Black Edition an.
Grafikkarte:
Während beim Prozessor der Raum nach unten bestens ausgenutzt wird, gibt es bei der Grafikkarte durchaus Einsparungspotenzial, aber auch bessere Alternativen, wenn am Ende doch mehr als erwartet übrig geblieben ist. Prinzipiell ist die Nvidia GeForce 750 Ti mit 2 Gigabyte VRAM eine wirklich großartige und wahnsinnig effiziente Wahl, ganz egal von welchem Hersteller man sie kauft. Unsere Wahl der Zotac GeForce GTX 750 TI ist daher variabel, die Palit GeForce GTX 750 TI StormX OC wird eine ähnlich gute Leistung bieten wie die MSI N750TI. Zwischen diesen Modellen kann man praktisch nach präferiertem Displayanschluss wählen, preislich befinden sich sämtliche Modelle zwischen 115 und 130 Euro.
Nochmals günstiger ohne allzu große Performance-Einbußen ist möglich und zwar mit der XFX Radeon R7 360 Core Edition mit 2 Gigabyte an GDDR5 VRAM. Dieses Modell gibt es bereits ab 99 Euro exklusive Versand. Ist etwas mehr Budget da, kann auch die ATI Radon R7 370 in Betracht gezogen werden, die ab 15 Euro mehr etwas mehr Leistung bei den meisten Games verspricht.
Übrige Komponenten:
Die übrigen Spezifikationen sind im Grunde lediglich aufgrund ihres günstigen Preises gewählt worden, denn beim Mainboard gibt es kein günstigeres Modell, beim Arbeitsspeicher dreht es sich nur um wenige Cent und auch das Netzteil ist eine durchaus logische Wahl. Bei Letzterem dreht es sich im Bereich von unter 50 Euro ohnehin nur um einige Euro und oft sind 4 Euro mehr entscheidend über die Qualität der Stromversorgung.
Gehäuse:
Beim Gehäuse geht es nicht nur um die Qualität, sondern natürlich auch um das Äußere, immerhin ist es jene Komponente, die jeder Besucher sieht und, die einem natürlich auch persönlich gefallen muss. Von äußerst schlichten Modellen, über Gehäuse mit Schalldämmung bis hin zu leuchtenden Setups in allen möglichen Farben ist alles dabei und die Entscheidung mehrheitlich eine Frage des Geschmacks. Das rote Sharkoon VG5-W trifft zwar nicht jedermanns Geschmack, ist auch nicht meine größte Präferenz, macht aber durchaus Eindruck in einem Setup mit rot hintergrundbeleuchteter Tastatur und Maus. Es sollte bei einem Gaming-PC allerdings dafür gesorgt werden, dass auch ausreichend Luft im Gehäuse zirkuliert, sprich genügend Lüfter verbaut sind.
Kauf der Einzelteile:
Beim Kauf der einzelnen Teile muss man natürlich beachten, dass die jeweiligen Komponenten auch gemeinsam funktionieren. Der Sockel am Mainboard muss dem des Prozessors entsprechen, in unserem Fall also FM+, was sich auch mit einer kurzen Internetrecherche herausfinden lässt. Das Mainboard muss daneben mit dem gewählten Arbeitsspeicher kompatibel sein, im konkreten Fall DDR3-RAM mit einer mit einer Taktfrequenz von 1600 MHz. So technisch sich dies auch anhört, im Grunde muss man gar nicht wissen, was all das bedeutet, sondern lediglich, dass bei beiden Komponenten dasselbe steht. Nach kurzer Zeit der Recherche bekommt man ein Gefühl dafür, ganz sicher.
Die beste Möglichkeit, die Komponenten zu finden, ist einfach im Preisvergleich danach zu suchen. Je nach Komponente ist der günstigste Anbieter oft unterschiedlich und wenn der Versand nicht gerade kostenlos ist oder inkludiert dennoch den nächsten Händler unterbietet, sollte man darüber nachdenken, mehrere Komponenten, wenn nicht sogar alle, beim selben Anbieter zu bestellen. Es besteht natürlich die Möglichkeit, das günstigste Angebot auf den Cent genau zu berechnen, aber den Aufwand muss man sich nicht antun. Es reicht, die einzelnen Komponenten im Preisvergleich in jeweils einem Browsertab zu öffnen und einfach zu vergleichen, welcher Anbieter am häufigsten ganz vorne mit dabei ist.
Zusammenbau:
Ausgenommen weniger Ausnahmen ist der selbstständige Zusammenbau eines PCs die günstigste Möglichkeit, um an entsprechende Hardware zu kommen. Interessante Angebote für gute Komplettsysteme findet man meist online. Was viele größere Elektronikmärkte und lokale Computershops für weniger leistungsfähige Hardware verlangen, ist teils unverschämt. Besonders beliebt ist die Konfiguration mit AMD FX-6300 Prozessor, Nvidia GeForce 750 Ti und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher aufwärts von 600 Euro, während man gleichwertige oder meist hochwertigere Komponenten für deutlich weniger Geld bekommen kann. Die Konfigurationen sind teils absurd zusammengestellt und so kombinieren viele Händler über 10 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Low-Budget Grafikkarte und gerne auch einem Intel Prozessor der oberen Mittelklasse, weil es gut klingt und sich verkauft. Oftmals ist die verbaute Grafikkarte nur unwesentlich leistungsfähiger als der integrierte Grafikchip des Prozessors. Gaming ist zwar möglich, der Kunde damit zufriedengestellt, einen wirklich fairen Preis hat er dafür jedoch nicht bezahlt.
Für den Zusammenbau eines kompletten PCs wird man sich als Laie maximal 4 Stunden Zeit nehmen müssen für die Vorbereitung, sprich das Lernen der jeweiligen Komponenten und ihren Platz, woraufhin man langsam damit beginnen kann, die einzelnen Komponenten an ihren Platz zu bringen und zum Schluss alles zu verkabeln, was in Wahrheit der schwerste Teil ist. Hierzu gibt es wahnsinnig viele gute Videos im Internet, die den Prozess genauesten durchgehen und dabei kein Detail auslassen.
Performance:
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der PC laufen wird, haben wir natürlich direkt den Leistungstest gemacht und einige Spiele darauf installiert. Unser unten eingebettetes Video enthält einige Spielsequenzen, wo die verwendeten Einstellungen und die erreichte Framerate gezeigt wird. Die Sequenzen wurden allerdings mittels Steam In-Home-Streaming auf einem anderen Gerät aufgenommen, sodass die Grafik nicht ganz dem entspricht, was man am angeschlossenen Monitor sieht.
GTA V schafft der PC problemlos bei mittleren Einstellungen in FullHD bei vierfacher antistrophischer Filterung und zweifacher MSAA. Bei Borderlands 2 kommt man mit Project Valenwood auf eine Framerate von durchschnittlich 25 Bildern pro Sekunde, allerdings bei höchsten Einstellungen. Project Cars ist ebenso spielbar bei vierfachem Antialiasing und ansonsten mittleren Einstellungen bei FullHD mit etwa 60 Bildern pro Sekunde. Leichtere Games, wie Minecraft, Counter Strike: Global Offensive oder League Of Legends können problemlos gespielt werden mit durchschnittlich 60 und 100 fps.
Schlusswort: Kein PC ist perfekt und auch nicht dieser
Die PC-Plattform ist zugegebenermaßen nicht die Lieblingsplattform aller Publisher und viele Titel erscheinen erst gar nicht dafür, aber die Top-Games sind natürlich auch auf dem PC zu bekommen und grafisch sind sie ihren Konsolen-Äquivalenten oftmals überlegen, selbst in der günstigen Ausführung, die wir oben vorgestellt haben. Diese Konfiguration ist natürlich nicht perfekt, für knapp 40 Euro gibt es eine SSD, welche die Betriebsgeschwindigkeit ordentlich verbessern kann und generell ließe sich über jede einzelne Komponente nochmals diskutieren. Genau das ist es allerdings, was die PC-Plattform so besonders macht.
Project Valenwood bei notebooksbilliger.de kaufen:
Wer den PC in genau dieser Form erwerben will, der bekommt von notebooksbilliger.de ein sehr gutes Angebot. Für knapp 390 Euro erhaltet ihr jene Hardware, die auch bei uns in Verwendung ist und spart euch zusätzlich die Versandkosten.
Wie würdet ihr die obige Konfiguration verändern oder seid ihr zufrieden mit unseren Entscheidungen?
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