Hardware

ASUS Transformer Mini T102HA Test: Mini-Surface mit Einsteiger-Hardware

Microsofts Surface-Konzept ist angekommen. Das Tablet mit Klappständer und abnehmbarer Tastatur, das Microsoft heute Surface Pro 4 nennt, hat nicht nur zahlreiche Kunden begeistert, sondern ist auch bei anderen Herstellern angekommen. Von ASUS, HP, über Dell bis hin zu Lenovo wurde das Konzept übernommen und in unterschiedliche Preisbereiche gebracht. Einer der günstigeren Surface-Klone ist das ASUS Transformer Mini T102HA und wir haben uns das Gerät ausführlich getestet.

ASUS Transformer Mini T102HA Test – Hardware

  • Display: 10,1-Zoll, HD 1280 x 800, Touch
  • Prozessor Intel Atom x5-Z8350
  • Arbeitsspeicher: 4 Gigabyte
  • Speicher: 64 Gigabyte
  • Anschlüsse: USB 3.0, 3,5mm Audio, microSD
  • Konnektivität: WLAN ac, Bluethooth 4.1
  • Akkulaufzeit: bis zu 11 Stunden
  • Sonstiges: Tastatur im Lieferumfang enthalten, Fingerprint-Scanner
  • Preis: 369 Euro

Design und Verarbeitung

Das ASUS Transformer Book T102HA ist ein wirklich schönes Gerät, das sich sowohl vom Design als auch von der Verarbeitungsqualität problemlos in die bestehende Surface-Reihe eingliedern ließe. Es ist in ein matt-weißes Gehäuse gehüllt, das zwar aus Metall besteht, sich aber aufgrund der weichen Lackierung nicht ganz so „kalt“ anfühlt. Die Ecken sind geschmeidig abgerundet und die glatte Rückseite unterbricht oben nur ein Fingerabdruck-Scanner anstelle einer Rückseiten-Kamera und in der Mitte der Schlitz, wo der Kickstand beginnt.

An manchen Stellen merkt man dem ASUS Transformer Book T102HA aber durchaus an, dass es etwas günstiger ist als die Surface-Geräte, beispielsweise beim Kickstand. Während sich der Neigungswinkel tatsächlich frei verstellen lässt, merkt man schnell, dass dieser praktisch über drei Stufen realisiert wurde. Die ersten 20 Grad etwas schwer zum Auf- und Zuklappen. Die zweite Stufe ist wesentlich leichter aufzuklappen und geht bis etwa 70 Grad. Dadurch, dass die letzte Stufe so widerspenstig ist, kommt es vor, dass der Kickstand nicht an beiden Seiten komplett geschlossen ist, wenn man ihn nicht mit beiden Händen schließt.

Wirklich mehr kann man am ASUS Transformer Mini T102HA allerdings auch nicht kritisieren und während der Kickstand nicht ganz perfekt ist, hat sich der Hersteller wenigstens für die beste Art der Stabilisierung eines Detachables entschieden. Das längst überholte Konzept des ersten HP Pavilion x2 mit dem faltbaren Tastatur-Cover, das Apple beim iPad Pro übernommen und daraufhin von Samsung und Huawei kopiert wurde, hat ASUS zum Glück ignoriert und ist selbst bei dem günstigen Gerät den Surface-Weg nachgegangen. Dadurch ist es im Schoß wirklich gut nutzbar und auch für den Schreibtisch geeignet. Im Gegensatz den den etwas größeren 12-Zoll Surface-Tablets ist für den kleinen 10-Zoller stets Platz im Schoß, selbst, wenn man nicht stramm mit geschlossenen Beinen dasitzt. Dafür kann man einen etwas schwergängigen Kickstand ruhig verzeihen.

Tastatur und Touchpad

Das kleine 10,1-Zoll Gerät hat vor allem seitlich einen enormen Rahmen rund um das Display, den man im Jahr 2017 gar nicht gewohnt ist. Ohne diesen  Rahmen wäre das Tablet allerdings noch kleiner als es schon ist und somit auch die Tastatur. Diese ist vor allem bei der Höhe der einzelnen Tasten etwas zusammengestaucht, allerdings sind sie erfreulicherweise genug breit, sodass man sie gut erwischen kann und recht wenig Eingewöhnungszeit braucht. Wie auch das Surface Pro 4 hat das ASUS Transformer Mini T02HA eine magnetische „Lippe“, mit der die Tastatur ans Display geheftet werden kann und daher nicht mehr ganz flach auf der jeweiligen Oberfläche liegen muss. Tatsächlich ist die Tastatur des ASUS-Detachables nur angeheftet gut nutzbar, denn einerseits wird die Verbindung zwischen Cover und Tablet ansonsten oft unterbrochen, andererseits wackelt das Cover beim Tippen sehr, da es nie ganz flach auf der jeweiligen Oberfläche liegt. Das hat mich im Test jedoch auch nicht weiter gestört, sondern ist eher nur aufgefallen. Es ist ohnehin wesentlich ergonomischer, das Detachable so zu verwenden, wenn das Cover etwas angehoben ist. Dabei reagiert die Tastatur auch zuverlässig auf Eingaben, die einzelnen Tasten sind leicht zu drücken und das Cover gibt unter dem Druck der Finger nicht nach.

Das Touchpad ist für ein solches Gerät in seiner Größe ausreichend und kann qualitativ überzeugen. Auch ASUS profitiert sehr vom neuen Präzisionstouchpad-Standard und das Touchpad reicht als Touch-Ersatz aus, wenn präzise Eingaben erforderlich sind. Scrollen mit zwei Fingern läuft problemlos und selbst die Windows-Gesten mit bis zu drei Fingern werden meist korrekt ausgeführt.

Display und Touch

Das schöne IPS-Display im ASUS Transformer Mini löst mit HD auf und das reicht prinzipiell für die Größe des Geräts. Die Elemente in Windows 10 sind mit dem Touchpad ohne Probleme zu erreichen und mit Touch ebenso. Die Schärfe ist damit zwar nicht großartig, aber man kann bei normaler Betrachtungsdistanz auch nicht auf Pixeljagd gehen. Für meinen Geschmack hätte das Gerät allein für die Skalierung in Windows 10 etwas mehr Displayauflösung verdient, aber notwendig ist es bei der Größe ganz und gar nicht. Inhalte sind auf Webseiten manchmal etwas groß, sodass man häufiger scrollen muss, aber auch das Problem lässt sich lösen, indem man es einfach im Hochformat zum Lesen nutzt. Es besitzt nicht ganz das Seitenverhältnis der Surface-Geräte, aber es ist auch im Hochformat nicht zu länglich.

Ich habe mich nun recht lange über eine Kleinigkeit ausgelassen und dabei einige lobenswerte Details ausgelassen. Die Blickwinkelstabilität ist großartig, die Farbdarstellung schwer in Ordnung und die Helligkeit des Displays ist unglaublich. Selbst im direkten Sonnenlicht sind Inhalte noch erkennbar und wendet man das Display von der Sonne ab, kann es ohne Schwierigkeiten bedient werden. Heutzutage ist es schwer, ein Gerät zu finden, das auch im Sonnenlicht bedient werden kann, vor allem im Consumer-Bereich und mit Touch-Display.

Software und Performance: Frei von Bloatware

Vor etwa einem Jahr habe ich das ASUS EeeBook X206 getestet und habe mich heftig darüber beklagt, dass auf dem Gerät dermaßen viel Software-Müll geladen war, dass er dem Nutzer mehr als einen Gigabyte an Speicher klaute und das bei einem 32 Gigabyte-Netbook, wo Windows natürlich auch Platz finden musste. Ich war damals schwer enttäuscht, denn wie auch das ASUS Transformer Mini T102HA war es ein gutes Gerät.

ASUS hat zum Glück aus seinen Fehlern gelernt und so wird das süße, kleine Detachable komplett frei von jeglicher Bloatware ausgeliefert. Auf dem ASUS Transformer Mini läuft nach der Einrichtung nur Windows 10 und sonst nichts. Kein nerviger Virenschutz, der alle 15 Minuten nervt und im Hintergrund nur Strom frisst, keine wertlose Kingsoft-Office Testlizenz während ein Office 365-Abo gratis mitgeliefert wird, einfach gar keine Bloatware. Good job, ASUS!

Betrieben wird das Tablet vom neuesten Intel Atom x5-Chip und 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Die Kombination reicht gut für alltägliche Aufgaben, vom Lesen von Mails, Arbeiten mit Office Mobile und dem täglichen Surfen im Netz. Solange man nicht allzu viele Dinge gleichzeitig macht und bei größeren Seiten stets abwartet bis sie vollständig geladen sind, so hat man nicht wirklich Schwierigkeiten, das Gerät im Alltag zu bedienen. Da Microsoft Edge weiterhin beim Schreiben längerer Texte im Browser stark verzögert und nicht wirklich so zuverlässig lief, wie man es von einem Browser erwarten kann, war bei mir schon nach kurzer Zeit Opera installiert. Damit hat man im Alltag auch gar keine Probleme und ein sehr zufriedenstellendes Benutzererlebnis. Für einfache Aufgaben reicht das Transformer Mini problemlos aus. Das beinhaltet Mitschreiben in der Schule oder Uni, Surfen im Internet und das Schreiben von Texten unterwegs. Wer aber Bilder bearbeiten, darauf entwickeln oder generell mehr von dem Gerät erwartet, wäre mit einem Pentium- bis Core m3-betrieben Gerät besser bedient.

Akkulaufzeit und Hitzeentwicklung

ASUS verspricht beim Transformer Mini T102HA eine Akkulaufzeit von 11 Stunden und damit nicht zu viel. Während unseres Tests, in dem wir das Gerät mit schwankender Helligkeit zu verschiedenen Uhrzeiten verwendet haben, schafften wir im Durchschnitt einen Wert von 10 Stunden. Bei niedrigster Helligkeit sind die versprochenen 11 Stunden aber problemlos zu erreichen.

Obwohl ich das Tablet auch längere Zeit sehr aktiv verwendete, wurde das Gehäuse ein keiner Stelle wirklich warm. Rechts oben ist zwar eine ganz leichte Erwärmung spürbar gewesen, aber es wäre selbst stärk übertrieben gewesen, die Außentemperatur des Tablets als handwarm zu bezeichnen.

Fazit

Das ASUS Transformer Mini T102HA ist ein wirklich gutes, kleines Tablet, aber mit einem Preis von 370 Euro ist es nicht wirklich günstig in Anbetracht der gebotenen Hardware. Um es zu mögen, muss man das Detachable-Konzept auch wollen und wenn man will, wird man das Transformer Mini lieben. Als Zweitgerät für unterwegs ist es daher praktisch perfekt, vor allem aufgrund seiner hervorragenden Displayhelligkeit. Wer allerdings ein begrenztes Budget hat und möglichst viel Performance für sein Geld bekommen will, für den ist das ASUS Transformer Mini T102HA wohl nicht die beste Wahl. Diejenigen sollten eher zu einem Celeron- bis Pentium-betriebenen Convertible-Notebook greifen, beispielsweise dem ASUS Transformer Book Flip oder dem HP Stream 11 x360. Wer aber weiß, dass er nicht mehr braucht als einen Intel Atom x5, HD-Display und 4 Gigabyte Arbeitsspeicher, für den ist das Transformer Mini eine sehr gute Wahl.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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