HP hat mit dem HP Spectre 13 2017 die neue Generation des High-End-Notebooks vorgestellt, welches man ursprünglich Anfang 2016 als das dünnste Notebook der Welt präsentiert hatte. Etwa zwei Monate später war es diesen Titel allerdings wieder los.
Mit dem HP Spectre 13 ging das Unternehmen auf Rekordjagd und positionierte das Gerät gleichzeitig als Fashion-Statement. Bevor es den Surface Laptop gab war das Spectre 13 die Balenciaga-Handtasche unter den Notebooks. Doch, wie auch die Handtaschen von Balenciaga von der IKEA-Tragetasche, unterschied es sich zu wenig bei den Funktionen von der günstigen Konkurrenz. Die Lautsprecher waren leise und mittelmäßig, das Touchpad zu klein und schlecht und die Akkulaufzeit viel zu kurz für ein Ultrabook im Jahr 2016. Von den beworbenen 9 Stunden kamen wir auf höchstens 5. In unserem Test schrieben wir damals daher, dass das HP Spectre 13 zu dünn ist, um gut zu sein.
In diesem Jahr geht man nicht so sehr auf Rekordjagd und das ist eine gute Sache. Es ist nicht dünner, auch nicht leichter als der Vorgänger. Es ist aber das dünnste Touch-Notebook der Welt, immerhin. Der Rekord wurde im Vorjahr erzwungen und man ist dafür zahlreiche Kompromisse eingegangen. Beim HP Spectre 13 2017 scheint man sich aber eher darum bemüht zu haben, ein ordentliches Produkt herzustellen.
HP Spectre 13 (2017)
Während der Präsentation betonte HP immer wieder, dass man aus den Fehlern der ersten Generation gelernt habe. Da man doch einige Fehler beheben musste, ist das HP Spectre 13 2017 kein einfaches Refresh mit einer neuen Prozessorgeneration, sondern zu einem sehr großen Teil ein komplett neues Gerät.
Wir haben uns die Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger ganz genau für euch angesehen.
HP Spectre 13 2017 – Design
HP bleibt sich in der Designlinie treu und was beim Vorgänger außerordentlich gut funktioniert hat, wird beim Nachfolger beibehalten. Die Tastatureinheit bleibt ultradünn und ist nur beim Scharnier leicht erhöht. Darin befindet sich einerseits das Scharnier und auf der Rückseite beinhaltet sie die Anschlüsse. Diese wären drei USB Typ-C Anschlüsse, von denen zwei Thunderbolt unterstützen.
Neu ist außerdem, dass das HP Spectre 13 2017 nun in einer neuen Farbe erhältlich ist, nämlich auch in Ceramic White in Kombination mit einem blassen Goldton beim Scharnier. Weiterhin gibt es die Variante im mittlerweile traditionellen Asche-Gold-Look von HP. Die weiße Variante ist unserer Meinung nach allerdings der Hingucker im Jahr 2017, denn weiße Notebooks mit Metallgehäuse sind eine absolute Seltenheit. HP musste dafür ein eigenes Finish herstellen, ein so genanntes AED-Coating, bei dem die Lackierung angebracht wird, indem die Farbe und das Metall unter Spannung gesetzt werden. Die Farbpartikel bleiben so auf dem Gehäuse haften und kreieren eine isolierende Hülle. Diese Art der Lackierung ist in der Autoindustrie bislang eher verbreitet und gilt als widerstandsfähig und kratzerresistent.
Das HP Spectre 13 2017 ist weiterhin dünner als eine AAA-Batterie, was überaus beeindruckend ist. Mit einer Tiefe von 10,3 Millimetern ist man allerdings nicht mehr im Spitzenfeld der dünnsten Notebooks. Die neue Generation des Spectre 13 hat außerdem knapp 10 Gramm zugenommen, aber in Anbetracht der Verbesserungen ist das nicht weiter relevant oder gar für den Nutzer bemerkbar. Laut HP bringt das HP Spectre 13 2017 ganze 1,11 Kilogramm auf die Waage, was für ein Notebook weiterhin schön leicht ist.
HP Spectre 13 2017 – Display
Grundlegend hat sich das Design natürlich auch dank des deutlich verkleinerten Rahmens rund um das Display verändert, worauf wir ebenfalls etwas genauer eingehen wollen. In dieser Generation hat das HP Spectre 13 ein Touch-Display und einen um 40 Prozent reduzierten Rahmen, sodass es nun als Micro-Edge-Display bezeichnet werden darf.
Man hat sich dabei vom HP Spectre x360 inspirieren lassen und die Kamera, welche auch Windows Hello unterstützt, an der Oberseite platziert. Auf diese Art und Weise will man verhindern, dass die Kamera Bilder aus ungünstigen Winkeln produziert, wie es beim Dell XPS 13 2017 der Fall ist. HP wagt auch den direkten Vergleich mit dem XPS 13, worauf ich später noch etwas ausführlicher eingehen will.
In Sachen Auflösung hat sich beim HP Spectre 13 2017 ebenfalls etwas getan und zwar gibt es nun neben einer FullHD-Variante auch ein Modell mit 4K-Display. Das FullHD-Display ist mit 300 nits bereits recht hell, während das 340 nits UHD-Modell einen noch ordentlicheren Wert bietet.
HP Spectre 13 2017 – Performance
Natürlich wurden auch die Prozessoren im HP Spectre 13 2017 aktualisiert, sodass nun ein aktueller Chip der 8. Intel Core-Generation verbaut ist. Es gibt weiterhin wahlweise einen Intel Core i5- oder Core i7-Prozessor, der eine 30 prozentige Performance-Steigerung zum Vorgänger bieten sollte. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Intel nun bei den mobilen Prozessoren für Ultrabooks auch Quadcore-Prozessoren anbietet.
Das Problem beim Vorgänger war in dieser Hinsicht allerdings nicht die Performance selbst, sondern die Kühlung. Aufgrund des außerordentlich dünnen Designs wurde es innen schnell warm und die Lüfter wurden in der Folge sehr schnell aktiv.
In der neuen Generation hat HP auch dieses Problem adressiert. Einerseits gibt es nun einen Infrarot-Temperatursensor, welcher präzise Daten zur Temperatur des Geräts in Echtzeit anbieten soll. Andererseits gibt es eine verbesserte Kühlung dank eines hybriden Kühlsystems.
HP Spectre 13 2017 – Akkulaufzeit
Aufgrund der außerordentlich geringen Tiefe konnte HP beim Spectre 13 keinen wirklich großen Akku verbauen, sodass die versprochenen 9 Stunden in Wahrheit etwa 4 bis 5 Stunden waren. Bei der neuen Generation will man aber nicht nur an der Größe des Akkus geschraubt haben, sondern hat hoffentlich auch etwas an der Ehrlichkeit gearbeitet.
Der Akku besitzt nun eine Kapazität von 43 Wh, womit das Notebook laut HP bis zu 11,6 Stunden laufen soll in der FullHD-Variante. Selbst das Modell mit 4K-Display soll eine Laufzeit von 7,9 Stunden bieten. In unserem Test werden wir besonders auf die Laufzeit achten, denn die verbauten Quadcore-Prozessoren dürften wohl eher nicht sparsamer sein als die bisherigen Dualcore-CPUs.
HP setzt beim Spectre 13 2017 übrigens weiterhin auf DDR3-Arbeitsspeicher, weil dieser laut dem Unternehmen sparsamer sei. Dafür gibt es in diesem Jahr bis zu 16 Gigabyte an RAM.
HP Spectre 13 – Spezifikationen
Im Folgenden das Datenblatt eines HP Spectre 13 2017, welches HP als beispielhaft ausgewählt hat
- Display: 13,3-Zoll FullHD IPS WLED Touch, 1920 x 1080
- Prozessor: Intel Core i7-8550U, 1,8 bis 4 GHz
- Arbeitsspeicher: 8 GB LPDDR3 SDRAM onboard
- Speicher: 256 GB PCIe NVMe M.2 SSD
- Grafik: Intel Graphics 620
- Akkulaufzeit:
- 11,25 Stunden normale Nutzung
- 11,5 Stunden Videowiedergabe
- Konnektivität: WLAN ac, Bluetooth
- Anschlüsse: 2 x USB Typ C Thunderbolt 3, 1 x USB Typ C 3.1, 3,5mm Audio
HP Spectre 13 2017 – Preis und Erhältlichkeit
HPs neues Spectre 13 ist im Jahr 2017 endlich kein Versuchsobjekt mehr. Es geht HP erfreulicherweise nicht mehr um die wertlosen Rekorde, welche nach wenigen Wochen irgendein anderer Hersteller für sich beanspruchen kann.
Stattdessen hat man aus diesem Gerät, das im Vorjahr nur gebaut wurde, um neue Limits bei der „Dünne“ eines Notebooks zu erreichen, ein seriöses Produkt gebaut. Nun muss sich nur noch zeigen, wie gut es tatsächlich ist, ob es in Sachen Akkulaufzeit und Hitzeentwicklung weiterentwickelt hat.
Preislich wird das HP Spectre 13 2017 natürlich im absoluten High-End Bereich angesiedelt sein. In den USA wird es in der günstigsten Konfiguration 1300 US-Dollar kosten, welche einen Intel Core i5-Prozessor, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 256 Gigabyte große SSD bietet.
Alternativen?
HP ist sehr zuversichtlich, dass man mit dem HP Spectre 13 2017 ein unschlagbares Notebook im Premium-Bereich zu bieten hat und fürchtet auch den Vergleich mit der Konkurrenz nicht. Während der Präsentation des Geräts zeigte man Journalisten PowerPoint-Folien, in denen man das Gerät mit einem Surface Laptop, Dell XPS 13 und dem Apple MacBook verglich. Natürlich wurden nur jene Attribute aufgelistet, die für den HP-Laptop sprechen, darunter die USB-C Ports im Vergleich zum Surface Laptop, das Gewicht sowie die Kamera-Position zum Dell XPS 13 und der leistungsfähigere Prozessor im Vergleich zum MacBook.
Interessant wird allerdings, ob das HP Spectre 13 2017 im Sachen Akkulaufzeit, Displayqualität und Sound mit diesen Konkurrenten mithalten kann.
Quelle: HP