Microsoft hat heute offiziell das Windows Sandbox Feature für Windows 10 enthüllt. Hierbei handelt es sich im Grunde um eine in Windows 10 integrierte virtuelle Maschine, welche die Ausführung von verdächtigen Anwendungen in einer isolierten Desktop-Umgebung erlaubt.
Windows Sandbox – Integriert in Windows 10 Pro & Enterprise
Microsoft wird die Windows Sandbox künftig in Windows 10 Pro und Windows 10 Enterprise bereitstellen. Nutzer werden keinerlei anderer Programme oder Werkzeuge benötigen, um eine verdächtige Anwendung in „Isolationshaft“ auszuführen. Durch die Integration in Windows 10 wird eine höhere Sicherheit der virtuellen Maschine sowie eine größere Effizienz ermöglicht, da der bereits im System integrierte Kernel-Scheduler verwendet wird samt Smart Memory Management und einer virtuellen GPU.
Jedes Mal, wenn die Windows Sandbox ausgeführt wird, handelt es sich dabei um eine brandneue, frische Installation des Windows 10-Betriebssystems ohne Verbindung zur aktuellen Installation. Wird die Windows Sandbox beendet, werden sämtliche Daten aus der virtuellen Maschine wieder gelöscht und es bleiben keinerlei Hinweise auf die Ausführung der Anwendungen auf der Festplatte des Nutzers gespeichert.
Mit der neuen Sandbox in Windows will Microsoft fortgeschritteneren Anwendern und Unternehmen die Ausführung von verdächtigen Anwendungen erlauben ohne sich dabei vor bleibenden Auswirkungen auf das System fürchten zu müssen. Es kommt immer wieder zu Situationen, wo aufgrund von bestimmten Anforderungen ein Programm ausgeführt werden muss, das in der Firmeninfrastruktur üblicherweise nicht genutzt wird und das den IT-Admins nicht ganz seriös erscheint. Hierfür gibt es nun eine direkt in Windows 10 integrierte Lösung. Jede Software, die in der Windows Sandbox ausgeführt wird, bleibt auch drin und es bleiben keinerlei Daten auf dem System.
Windows Sandbox – Mindestanforderungen
Es wird erwartet, dass Microsoft die Windows Sandbox bereits mit dem kommenden Windows 10 19H1-Update für die Editionen Windows 10 Pro und Windows 10 Enterprise implementieren wird. Offiziell angekündigt wurde das jedoch nicht. Konkret heißt es in der Ankündigung nur, dass mindestens Windows 10 Pro oder Enterprise Build 18305 benötigt wird. Die letzte Windows Insider Preview brachte Build 18298 mit sich.
- Windows 10 Pro / Enterprise Build 18305
- AMD64 Architektur
- Im BIOS aktivierte Virtualisierung
- 4 GB Arbeitsspeicher (Empfohlen: 8 GB RAM)
- 1 GB Speicher (Empfohlen: SSD)
- mindestens 2 CPU Kerne (Empfohlen: 4 Kerne mit Hyperthreading)
Anleitung: Windows Sandbox aktivieren
- Stellt sicher, dass Virtualisierung im BIOS der Maschine aktiviert ist.
- Öffnet Windows Features, indem ihr im Startmenü nach dem Begriff sucht.
- Sucht in dem Programm nach dem Eintrag Windows Sandbox.
- Setzt das Häkchen bei Windows Sandbox und klickt auf OK. Ein Neustart des Computers könnte benötigt werden.
Anleitung: Windows Sandbox verwenden
- Ist die Windows Sandbox aktiviert, könnt ihr diese als Windows Sandbox im Startmenü finden und öffnen.
- Kopiert ein Programm von eurem Rechner in die Sandbox.
- Führt das Programm innerhalb des Windows Sandbox-Fensters aus.