Der ehemalige Windows Phone-Chef Joe Belfiore übernahm gestern die Aufgabe, die neue Microsoft Edge Beta anzukündigen. Die neue, stabilere Vorschauversion des neuen Chromium-basierten Browsers ist ab sofort für Windows und macOS erhältlich.
In der Meldung ließ der hochrangige Microsoft-Manager allerdings auch ein weiteres Detail verlauten. Demnach wurde die Microsoft Chromium Edge Insider-Builds mehr als eine Million Mal heruntergeladen. Daneben gab es mehr als 140.000 individuelles Feedback von den Testern. Auf beide Zahlen ist Microsoft scheinbar durchaus stolz, allerdings ist besonders die Gesamtzahl der Downloads in Wahrheit doch eher gering.
Eine Million Downloads in einer Zeit von etwa vier Monaten ist in Wahrheit nicht gerade beeindruckend. Besonders deshalb, da sehr viele Anwender den Browser bereits dutzende Male heruntergeladen haben dürften. Laut Microsoft gibt es 16 Millionen Windows Insider. Diese kann man durchaus als eine Nutzergruppe deklarieren, die am Testen unfertiger Software interessiert ist und sich dafür begeistern kann. Es scheint demnach, dass sich nur ein Bruchteil selbst dieser Nutzerschaft an Microsoft-Enthusiasten nicht für einen neuen Browser begeistern lässt.
Bei Microsoft sollten womöglich die Alarmglocken läuten. Trotz der Umstellung auf die Chromium-Basis scheinen nicht einmal alle Fans des Unternehmens, ihren bisherigen Browser aufgeben zu wollen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Chrome. Selbstverständlich kann man nun anführen, dass der Edge-Browser noch unfertig ist und noch nicht aktiv vermarktet wird. Ist der super-stabile Microsoft Edge Dev-Channel für die mit Fast Ring-Builds abgehärteten Insider einfach zu instabil? Oder haben schlichtweg auch diese Nutzer keine Lust, all ihre Passwörter, Favoriten, Verläufe und Einstellungen übertragen zu müssen für einen Browser, der sich nicht wirklich von Chrome unterscheidet?
Microsoft Edge wird von vielen Nutzern als der beste Browser gesehen, um einen anderen Browser herunterzuladen. Diese 25 Sekunden Nutzungszeit werden die Nutzer auch bei einer Chromium-Basis wohl nicht zum Verbleib motivieren.