Lenovo hat mit seinem ThinkPad X1 Fold ein sehr interessantes Konzept eines Foldable Laptops präsentiert, welchen man noch in diesem Jahr auf den Markt bringen wollte. Microsofts Strategieänderung mit Windows 10X hat diese Pläne jedoch durchkreuzt.
Der erste Foldable-PC hätte bereits im Jahr 2020 auf den Markt kommen sollen mit einem System, welches auch dafür optimiert ist. Die Hardware des Lenovo ThinkPad X1 Fold ist final und laut Hersteller für den Marktstart bereit. Derweil wird sich Microsofts Foldable-System stark verspäten. Der Konzern hat angekündigt, Windows 10X aufzuschieben und wolle sich auf den Single-Screen-Formfaktor konzentrieren.
Lenovo schaut unterdessen durch die Finger. Man hat auf Microsoft vertraut, wo man den Release des eigenen Surface Neo mit Windows 10X ursprünglich für Jahresende angesetzt hatte. Die neuen Pläne von Microsoft bedeuten, dass Lenovo seine Hardware nicht wie geplant auf den Markt bringen kann. Eine Variante mit Windows 10X, auf die man auch bei Lenovo ehrlicherweise gehofft hat, kommt nun doch gar nicht oder erst irgendwann 2021. Womöglich schon zu spät für die erste Generation.
Microsofts Planänderungen
Es ist nicht das erste Mal, dass neue Pläne im Hause Microsoft anderswo für Kopfzerbrechen sorgen. Schon mit Project Astoria, der Android Emulation von Windows 10 Mobile, hatten die Redmonder einige neue Partner vor den Kopf gestoßen. Sogar einige größere Unternehmen hatten nämlich auf Basis von Microsofts Versprechen, Android-Apps unter Windows 10 Mobile zu unterstützen, ihre Anwendungen zu optimieren begonnen. Zusammen mit dem Anbieter der App „Lose it!“ hatte Microsoft sogar für Project Astoria geworben. Am Ende wurde das Projekt bekanntlich eingestellt.
In einer ähnlichen Situation wie nun Lenovo befand sich vor vier Jahren auch HP, wo man auf Basis von Microsofts Continuum-Idee ein kleines Ökosystem geschaffen hatte. Das HP Elite x3 setzte voll und ganz auf Windows 10 Mobile, das eingestellt wurde während HP noch an einem Nachfolger gearbeitet hatte. Bei HP fühlte man sich aufgrund dessen sehr auf die Füße getreten.
Microsoft als Innovationsbremse
Der Hersteller schreitet dennoch mit dem Release seiner Hardware voran. Produziert sind die Einheiten bereits und daher können sie auch verkauft werden. Das Produkt wird allerdings nur mit Windows 10 erscheinen, das zweifellos nicht für den Formfaktor optimiert ist. Wir konnten das Gerät bereits vor einiger Zeit mit Windows 10 testen und so sehr sich Lenovo um einige Software-Anpassungen bemüht hat, lässt sich die fehlende Optimierung an den Formfaktor nicht leugnen. Wenn auch das Lenovo ThinkPad X1 Fold eine neue, unerprobte Display-Technologie nutzt und zweifellos deutlich mehr kostet als ähnlich ausgestattete Notebooks, so fühlt sich die Verschiebung von Windows 10X insbesondere für Lenovo so an, als würde Microsoft auf die Innovationsbremse treten. Und nicht obwohl, sondern gerade weil alle anderen Hersteller ähnliche Produkte noch nicht anbieten. Es geht mehr um „Mindshare“ als „Marketshare“, also darum, dass ein Hersteller als Innovationsträger wahrgenommen wird, ohne dabei zwingend über entsprechende Marktanteile zu verfügen.
Auch das ist ein Grund dafür, dass Lenovo sein ThinkPad X1 Fold jetzt schon auf den Markt bringen will. Der eine oder andere Enthusiast wird es schon kaufen und vom Vertrieb bis hin zum Kundendienst im Falle von notwendigen Reparaturen wird der Lenovo Erfahrungen sammeln, die andere Hersteller nicht haben. All das wird auch dazu beitragen, dass die Entwicklung dieses Formfaktors, der womöglich auch die Zukunft des Computers sein könnte, vorangetrieben wird.
Ich denke auch diesen Trend hat Microsoft bisher schon verpennt.
Faltbare Computer / Smartphones sind doch schon fast ein alter Hut.
Bis Microsoft fertig ist gibt’s wahrscheinlich schon längst eine neue Kategorie ^^
Lächerlich ist ja, dass das Duo pünktlich auf den Markt kommt. Also Microsoft intern müsste Panos Panay doch nun ordentlich Druck aufbauen, damit die Windowsabteilung mal aus den Puschen kommt.
Das Neo fand ich persönlich deutlich spannender als das Duo.
Nunja… Es ist wie es ist.
Wir hoffen das Beste aber rechnen mit dem Schlimmsten ?♂️
„Lächerlich ist ja, dass das Duo pünktlich auf den Markt kommt.“
Nicht nur das, man munkelt es könnte bereits nächsten Monat erscheinen.
Das Neo hat man mMn abgekündigt.
Typisch Microsoft.
Damit zeigt man doch ganz klar die eigene Unfähigkeit ein modernes schlankes System zu entwickeln. Mit Android geht scheinbar deutlich mehr. So die Botschaft ?♂️
Wahrscheinlich ist es auch viel leichter, von Grund auf ein ganz neues OS zu entwickeln (oder auch wie Google einfach zuzukaufen), ohne da auf bestehende Altlasten, Verpflichtungen und User-Gewohnheiten Rücksicht nehmen zu müssen, als dies auf Basis des etablierten jahrzehntelang gewachsenen Windows heraus zu entwickeln.
Für ein solch aufwändiges Projekt hätte man auch wesentlich mehr Zeit gebraucht.
Sagen wir mal, schon bald nach 2000 war der Markt eigentlich schon reif, ohne Zeitdruck und Zwang langsam aus „Windows Home“ einen noch weiter abgespeckten Ableger für die Masse der Normalo-Consumer zu machen… ..etwa ein „Windows Pronto“ und daraus dann (statt WP) auch gleich ein neues „Windows Mobile“, statt dem alten adaptierten „Bankomaten-OS“ auf den WM-PDAs…
Solche Vorhaben aus dem behäbig komplexen und starren Redmonder Business-Umfeld herauszuhalten und in Form eines straff strukturierten und am Markt offensiv auftretenden Tochterunternehmens auszulagern und so in völlig unbelastete und ungebundene Hände zu übergeben, wäre da rückblickend betrachtet wohl die bessere und erfolgversprechendere Strategie gewesen…
Die sich da aufgrund plötzlich hochkommender aggressiver Konkurrenz langsam herauskristallisierende Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit einer Unternehmens-Aufspaltung zwischen hochgradig professionellem und eher bloß freizeitmäßig privaten Bereich hätte man eigentlich schon damals erkennen können und schon lange vor Googles breitem Durchstarten (knapp nach 2007) gezielt in Angriff nehmen müssen.
Nicht einmal das schnelle Überflügeln des damals noch populären MSN-Videoportals durch das von Google 2006 übernommene YouTube löste da einen wachrüttelnden Alarm aus…
In den Studienbüchern einstiger Wirtschafts-Studierenden wird all dies als negatives Beispiel einer unflexibel verharrenden Unternehmens-Strategie aufscheinen…
Immerhin, aufgeschoben ist ja (noch) nicht aufgehoben! 😉 .. Jetzt kann Lenovo die plötzlich freigewordenen personellen Ressourcen voll auf andere, demnächst ohnehin anstehende Projekte konzentrieren, wie z.B. schon jetzt die Hardware für Geräte mit Googles neuem Consumer-OS zu entwickeln und dafür schon alles vorzubereiten..
Blöd wären sie doch, wenn sie sich da weiterhin allein auf Microsoft und Windows verließen und sich da sicherheitshalber nicht schon vorsorglich um zusätzliche Geschäftsfelder und Standbeine umschauten…
Wissen wir doch, MS trascht viel über das was man machen könnte, sich mal so überlegt hat. Alles was nicht sofort den großen Benefit verspricht ist halt auch schnell wieder weg. Wer auf X / ARM setzt muss halt etwas Zockergene haben.
Naja, wer auf ein Produkt setzt, das sich noch in der Entwicklung befindet, und noch gar nicht 100% klar ist wo und ob überhaupt es eingesetzt wird, muss hinterher nicht meckern.
Im Oktober 2019 wurde doch glasklar kommuniziert für wen oder was Windows 10X ist und wann es kommen soll.
Was kann Lenovo dafür wenn sich Microsoft ein halbes Jahr später (mal wieder) umentscheidet?
Und es ist ja nicht so, dass Firmen untereinander nicht kommunizieren.
Genau so könnte Microsoft nicht nur (wie gehabt) HP, sondern alle seine wichtigen und treuesten Hardware-Produzenten auf Dauer echt verärgern und so noch verstärkt in die bereits verlockend offenen und ihre Bilanzen vielleicht doch noch rettenden Arme der Konkurrenz treiben…
Aber leider lässt man solches nicht nur bloß aus naiver Nachlässigkeit oder weltfremder Verbohrtheit geschehen, was ja noch irgendwie reparabel wäre, sondern aus bereits erwiesen nachhaltiger Unfähigkeit, um nicht zu sagen Dummheit!
Wäre ich Aktionär, würde ich längst bei der Hauptversammlung lautstark rebellierend Alarm schlagen und die Pressevertreter vergattern, um vom Aufsichtsrat die Abberufung des abgehoben traumwandelnden CEO/Vorstands und seiner ganzen ihm hörigen Sippschaft fordern!
Der Antrag bekäme sicher eine Mehrheit.
Aber wenn es dann endlich einmal mit der Software doch soweit ist, verlangt Microsoft, dass die Hersteller ganz schnell auf den Zug aufspringen und sofort losstarten! Unter dem jedem geläufigen „RTM“ verstehen sie dann plötzlich auch „Right-This-Minute“!
Verständlich, dass da jeder Hersteller schon aus Gründen der Planungssicherheit auf jeden erdenklichen Eventualfall vorbereitet sein will und muss, weil er sich ja mit all den anderen im harten Konkurrenzkampf befindet.
Verlässt du dich auf Microsoft, bist du verloren.
Als Kunde sowie Hersteller.
Manchmal wünsche ich mir der Mensch wäre nicht so ein Gewohnheitstier, denn dann würden sich die Missverhältnisse bei Microsoft sicherlich ganz schnell ändern.
Gewohnheitstiere?
Ja, aber doch nicht ohne Grenzen! Der Markt steht doch vor einem weiteren totalen Umbruch!
Sobald die Konkurrenz demnächst schwere OS-Geschütze a la Android mit großem medialen PR-Getöse und in den geilen Märkten in Stellung bringen wird, wird sich da sehr schnell herausstellen, wie weit vor allem unter weniger technikaffinen jüngeren Consumern die Bereitschaft bereits vorhanden ist, auf die herkömmlichen klassischen Windows-Programme endgültig zu verzichten und damit logischerweise bald auch auf Windows und das gesamte Ökosystem…
Die Bombe tickt bereits….
Nur mit einer eigenen WM-Smartphone-Sparte, d, h. auch mit einem dieserart modernen, einfachen, schlanken und rein App-basierten Windows-Ableger als „Lite“-Version (wie z.B. das Tablet-OS „RT“..), hätte man diese Mobile-Generation beständig für sich ködern und auch nur so weiterhin und langfristig bei „Windows“ und Microsoft halten können…
Auf den älteren „Gewohnheitstieren“ allein, wie Senioren und Pensionisten in spe, lässt sich da aber keine große Zukunft mehr aufbauen…
Microsoft mit seine Business-Goodies wird dann einmal nur mehr als ein Unternehmen wie IBM oder Oracle wahrgenommen werden und auch das nur mehr fern der Öffentlichkeit in den Tiefen von IT-Serverräumen…
Bye bye… Wenn Nadella Microsoft anders aufzustellen gedenkt, müssen sich Consumer nach gut drei leider eher alternativlosen Jahrzehnten eben auch total umorientieren…
Gut, dass sie das jetzt bald können.
Auch andere Väter werden doch da – und nicht nur „mobile“ – mit schönen Töchtern aufwarten können…;)
„Same procedure as last year, same procedure as every year!“
Das Konzept von HP mit dem Elite X3, war eine wahnsinns Sache. Den dazugehörigen Laptop hätte ich mir beinahe auch gekauft.
Ich trauere diesem Konzept auch heute noch nach.
Vielleicht hätte das bald auch Nachahmer gefunden und WP/M wäre dadurch letztendlich doch noch entscheidend gepusht worden…?
Zumindest einmal echte und unentbehrliche Business-Apps wären für so ein hochklassig genutztes Gerät in den Store gekommen und in deren Schlepptau durch die Attraktivität und Kaufkraft des Premium-Segments dann bald auch andere wichtige große Apps…
Das abrupte Ende war eigentlich Microsofts sich selbst versetzter endgültiger Todesstoß! Auch die Fachwelt war damals von dem unverständlichen und unprofessionellen Vorgehen schockiert!
Wie dumm und kurzsichtig kann man nur sein, so eine einmalige und letzte Chance wegzuwerfen…!
Weder iOS noch Android wurde je eine derart hoffnungsvolle Unterstützung durch solch einen erstrangigen IT/Business-Player zuteil !!!
HP hat offenbar voll auf die enorme und zukunftssichere Marktstellung Microsofts im Business gebaut und sich da total auf deren vermeintliche Seriosität, Vertrauenswürdigkeit, Beständigkeit und Sachkompetenz verlassen.
Btw: Die Angebotspalette eines großen Anbieters von Business-Software und –Services sollte zwecks optimaler Kompatibilität mit den eigenen Systemen alle und auch mobile Soft- und Hardware-Sparten umfassen.
Der lächerliche neue Anlauf mit der angeblich zukunftsweisenden „Kategorie“ des „Duo“ hat kein solch revolutionäres Potential wie HP’s damals fertig entwickeltes „Lap Dock“ in Continuum-Funktion mit dem Elite X3.
Dafür wird sich sicher kein Hersteller für Microsoft engagieren, in welcher Art und Umfang auch immer..!
Schade ? alles Schnee von Gestern …
Langsam empfinde ich Hersteller aber auch Firmen als überaus dumm, die immer noch so zentriert auf Microsoft setzen. Microsoft beflügelt halt seinen Aktienkurs mit Visionen und nicht mehr mit Produkten. Ich bin überaus gespannt, ob aus Neo aber auch Duo was wird.
Mit bloß plausibel und schön formulierten Visionen, die sich aber nicht wirklich bald klar erkennbar Großteils zu erfüllen scheinen, lassen sich Analysten und Börsianer meist nicht allzu lange täuschen…
Wenn es dann einmal – meist in zeitlichem Zusammenhang etwa mit einem medial kolportierten Missstand im Unternehmen – per längst fälliger „Kursberichtigung“ abrupt zu einem Kurs-Einbruch kommt, führt das dann auch unmittelbar zu einem dies noch verstärkenden Dominoeffekt in diverse andere Unternehmens- und Geschäftsbereiche und so in weiterer Folge zu einem personellen Erdbeben in der gesamt-verantwortlichen Chefetage…
Schade
Das Unternehmen ist eben, bedrängt durch und getrieben von der immer mehr erstarkenden Konkurrenz schon sehr deutlich an seine personellen und finanziellen Leistungsgrenzen gestoßen…
Die Übernahme von früher unterschätzten Fremdsystemen ist ein demütigendes Eingeständnis der Niederlage und des Versagens und lässt dort in der Belegschaft auch schon um sich greifende Unruhe und Panik vermuten…
Ob es denen aus der Chefetage mittlerweile peinlich geworden ist, in den Aufzügen und auf den Gängen den kleineren Angestellten noch freundlich nickend in die Augen zu schauen…?
Oder haben die etwa schon vorsorglich einen eigenen Direktions-Aufzug aus der Tiefgarage direkt bis in die „Cloud“…? 😉