Einem aktuellen Bericht zufolge soll Microsofts Firmenkultur unter Satya Nadella in Toxizität ersticken, während die dafür verantwortlichen Manager nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
Der aktuelle Bericht von Business Insider beruft sich auf dutzende ungenannte interne Quellen und fokussiert sich hauptsächlich auf einen hochrangigen Manager im Konzern, nämlich HoloLens-Chef Alex Kipman. Darin werden Mitarbeiter zitiert, die ihn als langhaarigen, Lederjacke tragenden Rocker bezeichnen, welcher anscheinend auch vor sexueller Belästigung nicht scheut. Beschrieben wird darin ein Fall, wo Kipman vor einem Publikum bestehend aus Microsoft-Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die HoloLens-Brille mittels einer „hochsexualisierten Kissenschlacht“ demonstrierte. Die zahlreichen darauffolgenden Beschwerden gegen Kipman hätten keine Art von Strafe oder Zurechtweisung zur Folge gehabt.
Microsoft-CEO Satya Nadella kündigte 2014 an, er wolle und müsse die Kultur im Unternehmen verändern. Der Business Insider-Artikel wirft nun vor, er habe das nicht gemacht. Unter Nadella habe Microsoft eine „beinahe uneingeschränkte Toleranz für Fehlverhalten unter seinen Top-Mitarbeitern.“
Microsoft hat in einem Statement nicht auf die konkreten Vorwürfe reagiert, jedoch hat man versichert, dass jedem Bericht nachgegangen wird und die Strafen von Kündigung, über Degradierung bis hin zum Verlust von Zahlungen oder Boni reichen können.
Interessant wird die Sache, wenn man Microsofts momentan schnell voranschreitende Akquise von Activision Blizzard als zusätzlichen Faktor in Betracht zieht. Die Firmenkultur von Activision gilt nicht als beneidenswert und für Microsofts CEO Satya Nadella könnte sich dies als schwere Herausforderung herausstellen. Insbesondere während der Konzern gerade Rekordzahlen in allen Sparten meldet, könnte sich eine solche Firmenkultur als bremsender Faktor herausstellen.
Quelle: Business Insider (Paywall)