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Diese 16 Windows 11 Features werden eingestellt: Eine Übersicht

Microsoft hat damit begonnen, mit zahlreichen Altlasten in Windows 11 aufzuräumen. Hatte der Konzern im Vorjahr nur zwei Funktionen zur Liste der „veralteten“ Funktionen hinzugefügt, sind es in diesem Jahr bereits 16.

Zahlreiche Altlasten werden aus Windows 11 ausgebaut, allerdings handelt es sich hierbei eher um ältere Produkte und Dienste vom Konzern, als tatsächlich um veraltete Technologien, die nicht mehr länger zeitgemäß sind. Nicht alle entfernten Funktionen stoßen bei Nutzern auf Zustimmung. Wir haben sämtliche Windows 11 Features für euch in diesem Artikel kurz zusammengefasst, die mit 2023 als „deprecated“ kategorisiert wurden.

Cortana

Cortana war Microsofts Sprachassistentin, die 2014 mit Windows Phone 8.1 eingeführt wurde. Sie konnte Fragen beantworten, Erinnerungen erstellen, Musik abspielen und vieles mehr. Doch Cortana konnte sich nicht gegen die Konkurrenz von Siri und Google Assistant durchsetzen und wurde nach dem Ende von Windows Phone vernachlässigt. Mit Windows 11 wird Cortana als eigenständige App eingestellt und durch den Windows Copilot ersetzt, einen neuen Assistenten, der auf künstlicher Intelligenz basiert.

WordPad

WordPad ist ein simpler Texteditor, der seit 1995 in Windows enthalten war. Er bot mehr Funktionen als Notepad, wie zum Beispiel die Unterstützung für Word-Dokumente, verschiedenen Schriftarten und Formatierungen. WordPad war praktisch für schnelle Dokumente, wie Briefe oder Notizen, ohne, dass dafür ein eigenes Office-Programm herunterladen oder gekauft werden musste. Doch WordPad wurde in den letzten Jahren kaum aktualisiert und passt nicht mehr zum modernen Design von Windows 11. Microsoft hat WordPad als veraltet erklärt und plant, es in einer zukünftigen Version von Windows zu entfernen.

Mail & Kalender

Die Mail & Kalender Apps waren die standardmäßigen E-Mail- und Kalenderprogramme in Windows 10 und Windows 11. Sie boten eine einfache und übersichtliche Oberfläche für die Verwaltung von E-Mails und Kalendern. Zudem basierte die App auf der Universal Windows Plattform, welche eine Code-Basis für Smartphone-, Tablet- und PC-Apps vorsah.

Doch Microsoft hat sich entschieden, die native Mail & Kalender Apps durch eine neue Web-basierte Outlook-App zu ersetzen. Die neue Outlook-App ist bereits in der Vorschau verfügbar und wird die Mail & Kalender Apps im Jahr 2024 ablösen.

Windows Tipps

Die Windows Tipps App war der Ort, um über die neuen Funktionen in Windows zu lernen. Sie zeigte zum Beispiel, wie man einen 2-in-1-PC im Tablet-Modus verwendet oder wie man die Einstellungen anpasst. Doch Microsoft hat die Windows Tipps App als überflüssig angesehen und wird sie im nächsten großen Windows-Update entfernen. Stattdessen können die Nutzer die Hilfe-App verwenden, um nach Hilfe zu suchen oder einen Support-Mitarbeiter zu kontaktieren.

Windows Spracherkennung

Die klassische Windows Spracherkennung war ein Werkzeug, das 2006 mit Windows Vista eingeführt wurde. Es erlaubte, den PC mit der Stimme zu steuern, indem man Befehle sprach oder Text diktierte. Doch die Windows Spracherkennung war veraltet und ungenau im Vergleich zu moderneren Sprachdiensten. Mit Windows 11 wird die Windows Spracherkennung eingestellt und durch die neue Funktion “Sprachzugriff” ersetzt, die eine bessere Sprachverarbeitung und -navigation bietet.

Schrittaufzeichnung

Die Windows Schrittaufzeichnung war ein nützliches Tool, um Probleme auf dem PC zu diagnostizieren oder Vorgänge zu dokumentieren. Mit der Schrittaufzeichnung konnte man jeden Schritt, den man am Computer ausführte, als Screenshot mit einer Textbeschreibung aufzeichnen und als ZIP-Datei speichern oder versenden. Die Schrittaufzeichnung war in Windows 7, 8.1 und 10 verfügbar, wurde aber in Windows 11 als veraltet markiert.

Als Ersatz schlägt Microsoft vor, das Feedback Hub zu verwenden. Im Feedback Hub können Nutzer ihre Vorschläge und Bugreports direkt an Microsoft kommunizieren und ihre Meinung, Vorschläge oder Probleme zu Windows 11 teilen. Dort ist es auch möglich, Diagnosedaten, Screenshots oder Videos mitzusenden, um vorhandene Probleme zu beschreiben.

Die Schrittaufzeichnung war ein praktisches Feature, das vielen Nutzern geholfen hat, ihre PC-Probleme zu lösen oder zu erklären, aber sie dürfte von relativ wenigen Benutzern tatsächlich genutzt worden sein und wird wohl langfristig entfernt.

Weitere eingestellte Features

Neben den oben genannten Features hat Microsoft noch weitere Features deaktiviert oder als veraltet markiert, wie zum Beispiel:Schrittaufzeichnung: Ein Werkzeug, um die Schritte einer Aktion aufzuzeichnen und zu teilen.
Timeline: Eine Funktion, um die Aktivitätshistorie über verschiedene Geräte hinweg zu synchronisieren.

  • Timeline für Microsoft Entra Accounts: Die Synchronisierung von Microsoft Entra-Aktivitätsdaten wird am Januar 2024 nicht länger funktionieren. Diese Änderung wurde für Microsoft Accounts bereits 2021 umgesetzt und Microsoft erfasst und speichert damit keine lokalen Aktivitätsverläufe in seiner Cloud.
  • Legacy-Konsolenmodus: Ein Modus, um ältere Konsolenanwendungen auszuführen.
  • TLS 1.0 und 1.1: Veraltete und unsichere Versionen des Transport Layer Security Protokolls.
  • Microsoft Support Diagnostic Tool: Ein Werkzeug, um Diagnosedaten für den Support zu sammeln.
  • Microsoft Defender Application Guard for Office: Eine Funktion, um Office-Dokumente in einer isolierten Umgebung zu öffnen.
  • Computer Browser Protocol: Ein veraltetes und unsicheres Protokoll zur Geräteerkennung im Netzwerk.
  • WebDAV Service: Ein Dienst, um auf Web-basierte Dateien zuzugreifen.
  • Remote Mailslots: Ein veraltetes, einfaches, unzuverlässiges und unsicheres Protokoll zur Interprozesskommunikation.
  • VBScript: Eine Skriptsprache, die vor allem für Webseiten verwendet wurde.
  • AllJoyn: Eine offene Plattform für das Internet der Dinge, die von Microsoft unterstützt wurde.

Warum stellt Microsoft diese Features ein?

Einige dieser Technologien aus der Liste der eingestellten Funktionen sind schlichtweg veraltet und unsicher. Andere Funktionen wiederum fallen strategischen Veränderungen bei Microsoft zum Opfer: So passt Cortana nicht mehr ins aktuelle Konzept, wo doch sämtliche Funktionen KI-betrieben sein müssen und die Mail- und Kalender-App ist angesichts des mobilen Ausstiegs keine Weiterentwicklung für Microsoft mehr wert. Dies gilt übrigens auch für die mobilen Office-Apps auf UWP-Basis, die ebenfalls eingestellt werden. WordPad könnte dagegen glatt mit der neuen Gesetzgebung in der EU zusammenhängen, wo nun kritischer hingeguckt wird bei vorinstallierter Software auf den Betriebssystemen der Gatekeeper.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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