Nicht nur Microsoft versucht in seinem Browser mit KI zu punkten, auch Google hat mit der neuesten Version seines Chrome-Browsers drei neue experimentelle KI-Funktionen eingeführt. Diese Funktionen umfassen einen Tab-Organisator, KI-generierte individuelle Themes und einen KI-basierten Schreibassistenten. Google verfolgt bei der Implementierung seiner KI-Funktionen einen deutlich anderen Ansatz als Microsoft. Der Konzern hat diese kürzlich vorgestellt und hier ist eine kleine Übersicht darüber:
Der Tab Organisator soll mithilfe von KI Chrome-Tabs für den Nutzer organisieren. Nomen est omen. Benutzer können dafür mit der rechten Maustaste auf einen Tab klicken und „ähnliche Tabs organisieren“ lassen. Daraufhin schlägt Chrome eine Gruppierung der Tabs basierend auf den Inhalten der jeweiligen Tabs und dementsprechend ihrer Zugehörigkeit.
Microsoft Edge besitzt ebenfalls ein solches Feature und zwar kann der Edge-Canary schon jetzt „Ähnliche Tabs gruppieren (Vorschau)“. Das Feature ist seit fast zwei Jahren im Canary-Channel im Test, erst als Flag und erst im Herbst 2023 tatsächlich als Teil des Browsers. Microsoft hat die Funktion im September 2023 angekündigt, allerdings keinen konkreten Zeitplan für den Release genannt.
Aufbauend auf der Einführung von KI-Wallpapers in Android 14 für Pixel 8-Geräte im letzten Jahr, integriert Chrome nun dasselbe Text-zu-Bild-Diffusionsmodell zur Erstellung individueller Themes. Dabei geben Nutzer ein Motiv oder eine Beschreibung in ein Textfeld ein, um basierend darauf Hintergründe und Themes für den Browser zu kreieren. Es ist eine durchaus interessante Art, um eine neue Tab-Seite auszuschmücken nach dem persönlichen Geschmack des jeweiligen Benutzers.
In Chrome-Version 121 wird eine weitere experimentelle KI-Funktion geben, welche Nutzern beim Schreiben unterstützen soll. Ähnlich wie der Schreibassistent des Edge-Copiloten wird die Chrome-Funktion beim Rechtsklick auf ein Textfeld „beim Schreiben helfen“ können. In einem kleinen Pop-Up-Fenster wird ein Entwurf generiert, dessen Länge und Ton verändert werden kann. Dieser Schreibassistent ist auf jeder Webseite auf Wunsch verfügbar, in Gmail, Outlook im Web oder gar Word. Es ist ein interessantes Feature im beliebtesten Webbrowser der Welt, das durchaus Microsofts nun kostenpflichtigen Copilot-Integration in Office und Outlook Konkurrenz machen könnte.
Um diese KI-Funktionen in der neuesten Version von Chrome zu aktivieren, müssen Benutzer sich in ihr Google-Konto einloggen, das Dreipunkte-Menü auswählen, „Einstellungen“ wählen und zur Seite „Experimentelle KI“ navigieren. Diese Funktionen konkret sind momentan allerdings lediglich für Nutzer in den USA verfügbar.
Interessant sind dabei die jeweils unterschiedlichen Ansätze von Google und Microsoft. Google integriert seine KI-Funktionen direkt in die Benutzerinteraktion. Ein Rechtsklick führt zum Schreibassistenten. Microsoft hat zwar auch einen ähnlichen Schreibassistenten, welcher kurz im Canary-Channel aufschien und kurz darauf wieder spurlos verschwand. Ob dies mit der Ankündigung des kostenpflichtigen Copilot Pro-Abonnements zusammenhängt, ist unklar. Klar ist, Microsoft hat seinen KI-Vorsprung in einen Chatbot investiert, der in einer Seitenleiste lauert und jetzt holen andere Hersteller langsam auf und verfolgen einen recht anderen Ansatz bei der Integration von KI.
11 nützliche Tricks in Microsoft Edge
Quelle: Google