Microsoft hat Anfang des Jahres überraschend die neue Sticky Notes (Preview) App angekündigt, welche als Ersatz für die bisher gut funktionierende Anwendung auf UWP-Basis angedacht ist. Sie wird unter Windows 11 vollautomatisch und ungefragt installiert, allerdings neben der bisherigen App und nicht als Ersatz. Somit haben Nutzer direkt zwei Apps installiert, womit bereits der erste Kritikpunkt an Microsofts Umsetzung thematisiert wäre.
Die neue App ist eng mit OneNote integriert und sie basiert laut Microsoft erfreulicherweise nicht auf Web-Technologien, weist allerdings einige ungewöhnliche Fehler auf für ein natives Windows-Programm. Zuerst zum Positiven: Sie kommt mit zwei neuen Funktionen daher sowie mit einem etwas modernisiertem Interface, das abgerundete Ecken und Buttons beinhaltet. Die App bietet neuerdings die Möglichkeit, neue Notizen mit Quellen zu erstellen, welche automatisch Inhalte aus dem Web einbetten und auch eine Funktion für Screenshot-basierte Kurznotizen.
Trotz der neuen Features hat die App bislang jedoch nur gemischte Kritiken von Nutzern erhalten. Im Deutschen ist der Knopf zum Hinzufügen einer Notiz beispielsweise falsch aus dem Englischen übersetzt als „Hinweis“, andererseits öffnen Kontextmenüs gelegentlich erst nach dem dritten Versuch und das Scrollen überrascht mit einer ruckelnden Performance, was mangels Smooth-Scrolling-Unterstützung ebenfalls noch einen unfertigen Eindruck hinterlässt.
Zudem haben einige Nutzer Probleme mit der Synchronisation ihrer Notizen gemeldet. In seltenen Fällen werden die bestehenden Notizen in der neuen App nicht angezeigt und die Synchronisation über andere Apps oder Plattformen funktioniert nicht korrekt. Einige Nutzer melden, dass ihre gesamten Notizen dadurch verloren gegangen seien. Microsoft ist sich der Scroll-Probleme bewusst, hat aber die Berichte über Synchronisationsprobleme noch nicht offiziell bestätigt. Die neue Sticky Notes (Preview) bleibt optional und Nutzer können weiterhin die alte Version verwenden.