Windows 10

Wie Microsoft mit Windows 10 IoT auch Endkunden gewinnen kann

Nest Google Revolv

Wie jede erfolgreiche Geschichte im Consumer-Markt, beginnt diese mit Google bzw. einem Unternehmen, in das Google eingestiegen ist. In diesem Fall ist es Nest, ein Produzent von IoT-Geräten zur Heimautomatisierung.

Dieser hat vor einiger Zeit Revolv gekauft, das für sein gleichnamiges Produkt bekannt war, ebenfalls zur Heimautomatisierung diente und ein zentrales Hub für sämtliche Geräte bieten sollte. Am 15. Mai wird Revolv abgeschaltet und das bedeutet nicht nur das Ende kommender Produkte oder des fortlaufenden Supports, sondern auch das Ende der gesamten Funktionalität dieses Produkts. Nicht einmal drei Jahre nachdem das Revolv Huv auf dem Markt gekommen war, ist das Produkt nicht mehr nutzbar. Kunden zeigen sich enttäuscht vom Unternehmen, zweifeln aber auch an der Zuverlässigkeit vom „Internet der Dinge“ an sich. Kauft man das IoT-Produkt eines Start-Ups, muss man darauf vertrauen, dass das Produkt auch ein Erfolg wird, denn ansonsten werden binnen kurzer Zeit die Server abgeschaltet und der Nutzer hat nichts mehr von seinem Produkt.

Revolv ist der Dirigent und meine Geräte sind ein wundervolles Orchester an Heim-Technologie. Am 15. Mai wird mein Haus nicht mehr funktionieren.Arlo Gilbert

Windows 10 IoT steckt noch in den Anfängen und noch sehr weit von Nest bzw. Revolv entfernt, ist aber ein sehr ambitioniertes Projekt. Heimautomatisierung ist damit zwar möglich, aktuell viel eher für Bastler geeignet, aber vergleichsweise günstiger in der Konfiguration als so manche Fertiglösung. Sobald Microsoft eine eigene Infrastruktur im Hintergrund am Laufen hat, könnte Windows 10 IoT langsam auch für Endkunden interessant werden.

Microsoft ist das erste große Unternehmen, das den Home Automation-Ansatz beim Entwickler bzw. Bastler sucht und nicht erst ein geschlossenes System etablieren will, um danach einige APIs für Dritte zu öffnen. Letzteres kann in vielen Fällen dazu führen, dass beim Misslingen dieses Versuchs zahlreiche Kunden auf der Strecke bleiben, wie beispielsweise die Kunden von Revolv bzw. Google. Noch ist die Cloud kein großer Teil von IoT, sobald aber die Geräte in die Hände von Nutzern fallen, wird es anders nicht funktionieren. Und Microsofts Cloud-Dienste sind gut, sie sind zuverlässig und wer glaubt, dass die Redmonder das Projekt bei Misserfolg von einem Tag auf den nächsten fallen lassen, der irrt. Zu wichtig ist Microsoft der Erfolg mit eigenen Cloud-Diensten und Heimautomatisierung ist der ideale Bereich, um sich vor Google als zuverlässiger und vertrauenswürdiger Partner für Business-Kunden, Entwickler und Endkunden zu positionieren. Wir hoffen, dass die Redmonder sich dieser Verantwortung bewusst sind.

Ich bin ernsthaft in Sorge. Welche Hardware wird Google als nächstes schrotten? Was ist mit dem Feuer-/Rauchalarm von Nest?Arlo Gilbert

Wieso man Microsoft vertrauen kann?

Microsoft Internet Of Your Things

Microsoft ist ein traditioneller Hersteller von Software und nicht interessiert an Nutzerdaten, denn das Unternehmen macht von der Möglichkeit, die Nutzerdaten zu monetarisieren keinen Gebrauch. Da die Bilanzen des von Microsoft quartalsmäßig offengelegt werden, ist es keine große Kunst, dies herauszufinden.

„Wenn etwas kostenlos ist, dann ist man selbst das Produkt“, besagt ein mittlerweile bekanntes Sprichwort und basierend darauf vertrauen viele Nutzer Windows 10 nicht. Die Windows 10-Nutzer sind in dem Fall tatsächlich das Produkt, nicht aber im traditionellen Sinne, wie sie es vermuten mögen. Sie sind Mittel zum Zweck. Microsoft braucht bzw. will eure Daten nicht sammeln und verkaufen, denn das ist nicht Teil des Geschäftskonzepts. Microsoft will seine Position am Desktop-Markt so weit steigern, sodass die eigenen Dienste für Geschäftskunden unerlässlich werden. Microsoft ist nicht Google und das war es auch nie.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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