Seit Ende des vergangenen Jahres befindet sich Todoist unter Windows 10 (Mobile) in der Beta-Phase. Heute nun hat die plattformübergreifende Todo-App diese verlassen. Unserer Meinung nach kommt dieser Schritt allerdings zu spät; die Anwendung wird es auf den mobilen Betriebssystemen der Redmonder schwer haben. Und das nicht nur, weil Kachelfans wohlmöglich hauseigene Lösungen vorziehen. Auch in puncto Funktionsumfang ist der Vorsprung auf den Konkurrenten Wunderlist, welcher von Microsoft übernommen wurde, zusammengeschmolzen. Zumindest dann, wenn man die Versionen für iOS und Android zum Vergleich heranzieht. Vor rund einem Jahr haben wir beipielsweise noch hervorgehoben, dass für Todoist sowohl eigene Apps als auch Add-ons existieren. Seit knapp zwei Monaten lässt sich Wunderlist jedoch ebenfalls in Outlook sowie Outlook.com integrieren. Zudem wirkt das Preismodell von Todoist auf Privatkunden, insbesondere auf die aus der „Geiz-ist-geil“-Fraktion, abschreckend. Zur Kasse wird im Grunde jeder gebeten, denn wer will schon eine Todo-App ohne Erinnerungen via Push-Mitteilung/E-Mail nutzen? Wunderlist hingegen ist weitestgehend kostenlos.
Gegenüber der Preview kann die offizielle Version mit folgenden Neuerungen aufwarten:
- Eine schnellere und intelligentere Quick-Add-Funktion, die automatisch Projekte und Etiketten erkennt
- Unterstützung von 20 Sprachen (u. a. Deutsch) und über 10 Sprachen in der Quick-Add-Funktion
- Eine Jump List-Integration für den einfachen, ganztägigen Zugriff auf Ihre Aufgaben
- Offline-Unterstützung und automatische Synchronisierung beim Wiederanschluss
Und was ist mit Project Chesire?
In der letzten Woche tauchte auf Twitter ein Screenshot einer Todo-App names Project Chesire auf, an der Microsoft momentan zu arbeiten scheint. Diese lässt sich sogar bereits aus dem Windows Store herunterladen, ist aber zurzeit noch funktionslos. Nach dem Öffnen kündet ein Hinweis von der baldigen Veröffentlichung.
Doch wozu überhaupt noch eine weitere Todo-App? Microsoft probiert im mobilen Produktivbereich seit einiger Zeit, so haben es zumindest einige Leaks gezeigt, eine neue Strategie aus: Anstatt neue Funktionen in bestehende Produkte einzubauen (was dennoch weiterhin geschieht), werden mehrere „leichte“ Apps auf den Markt geworfen. Deren begrenzter Funktionsumfangs soll verhindern, dass ungeübte Nutzer überfordert werden. Innerhalb unserer Redaktion hält sich diese Begeisterung für die Strategie jedoch in engen Grenzen.
Hinweis: Ein Update von der Preview auf die offizielle Version ist nicht möglich. Stattdessen müsst ihr die von uns verlinkte App installieren.
Universal-App: Todoist (kostenlos)
Enthält Partnerlinks.
Moment mal. Habe ich das nun richtig im Kopf: MS kaufte Wunderlist, bringt nun Todoist raus und ich kann meine Outlook Aufgaben immer noch nicht auf meinem W10M Smartphone sehen?!
Für Todoist ist einzig und allein Todoist verantwortlich (Wunderlist habe ich nur zum Vergleich angeführt). Aber ansonsten stimmt deine Aussage. Zudem arbeitet MS noch an Project Chesire. Ich glaube, dass man sich von den „schlichten“ Aufgaben in Outllok langfristig verabschieden möchte!? Aber wer weiß …
Ah ja Chesire meinte ich, sorry. Komisch nur, dass iOS die Outlook Aufgaben ohne Probleme darstellen kann. Schon etwas beschämend für Microsoft.
Die Synchronisation via EAS funktioniert ebenfalls unter iOS seit langem vollkommen reibungslos: Kontakte mit sehr vielen Telefonnummer/E-Mai-Adressen werden vollständig angezeigt, keine Probleme mit Zertifikaten, etc. Mithilfe einem Add-on auf dem Exchange-Server werden auch die Notizen aus Outlook mit der Notiz-App unter iOS synchronisiert.
Auch die Office-Apps sind weiter. Beispielsweise lassen sich Dateien nicht nur bei OneDrive, sondern auch bei Dropbox oder Box ablegen.
Wer Software aus dem Hause Microsoft mag, wird das iPhone lieben.