Qualcomm musste in diesem Jahr eine erste Krise durchmachen, nachdem man über Jahre hinweg die dominierende Plattform für Smartphones und Tablets gewesen war. Denn Intels mobile Prozessoren werden immer effizienter und das man verlor aufgrund der Überhitzungsprobleme des Snapdragon 810 Prozessors Samsung als großen Partner – was den Abbau von zahlreichen Stellen zur Folge hatte.
Doch vor Kurzem stellte Qualcomm den brandaktuellen Snapdragon 820-Prozessor offiziell vor, der nun auf den 64-bit Kryo-Kernen basiert. Als Grafikeinheit kommt die Adreno 530 zum Einsatz, die OpenGL 3.1, später auch 3.2, und die neue Vulcan API unterstützt. Außerdem erlaubt die neue GPU die Ausgabe von 4K mit 60 Bildern pro Sekunde über HDMI 2.0 und kabellos bei 30 fps. Die Snapdragon 618- und 620-Prozessoren werden die Adreno 510 GPU verwenden.
Mit diesem Prozessor will Qualcomm die einstigen Probleme aus dem Weg räumen. In Bezug auf die Grafikeinheit verspricht das Unternehmen 40 Prozent mehr Performanz und gleichzeitig einen 40 Prozent niedrigeren Energieverbrauch als die Adreno 430 GPU. So betont Qualcomm offiziell, dass der Snapdragon 820 für hohe Leistung, Energieeffizienz und Thermik optimiert ist. Grund für die Verbesserungen ist wohl das Upgrade auf eine 14 oder 16 Nanometer Strukturbreite im Verarbeitungsverfahren, allerdings sind diese Daten noch nicht öffentlich genannt worden.
Offizielle Infos zur Anzahl der Prozessorkerne gibt es ebenfalls noch nicht, vermutet werden aktuell aber vier Kerne. Die ersten Smartphones mit den neuen Prozessoren sollen im ersten Halbjahr 2016 erscheinen.
Natürlich eine Photomontage
Für Microsoft bedeutet die Ankündigung der neuen Prozessorkerne eine weitere Hürde in Sachen Vermarktung der zukünftigen Smartphones. Denn die im Herbst kommenden Lumia Flaggschiffe werden allem Anschein nach Snapdragon 808- bzw. 810 Prozessoren verbaut haben. Qualcomm wird definitiv nicht offen und direkt den alten Prozessor als problematisch bezeichnen, damit wären HTC und LG nicht ganz einverstanden. Einen Temperatur-Vergleich mit dem neuen Modell wird man aber gewiss früher oder später anstellen, um zu betonen, dass die Probleme gelöst werden konnten, welche offiziell nie da waren. Und einem gerade vorgestellten Lumia-Smartphone von Microsoft tut das gewiss nicht gut. Was dies anbelangt werden wir euch selbstverständlich auf dem Laufenden halten und warten bereits gespannt auf offizielle Ankündigungen aus Redmond.
Quelle: Qualcomm