Seit Windows Phone im Jahr 2010 veröffentlicht wurde, preisten Nutzer die hervorragende virtuelle Tastatur des Betriebssystems an. Microsoft hat im Zuge des heute angekündigten Entwicklerprogrammes die Geheimnisse um die Tastatur gelüftet.
Lange haben die Redmonder an Windows Phone 8 gearbeitet und besonderen Wert auf die Tastatur gelegt. ‚WordFlow‘ wird die Tastatur von Windows Phone genannt. Sie enthält über 600.000 Wörter und Redewendungen des täglichen Gebrauchs. Diese Wörter werden uns über der Tastatur als Vorschläge angezeigt.
Im Durchschnitt schreiben Nutzer 20 bis 30 Nachrichten mit ihren Handys am Tag, das sind über 10.000 pro Jahr. Sie machen aber auch viele Fehler: etwa einen in jedem dritten Wort, haben wir gefunden. Windows Phone 8 führt Word Flow ein – eine verbesserte und umbenannte Version des Quick Correct Features vom Windows Phone 7.5 – um zeitraubende Tippfehler vorzubeugen und den Fokus auf das setzen, was wirklich wichtig ist: nämlich mit Leuten zu kommunizieren, die uns am Herzen liegen.
Microsoft beteuert im Blog ebenfalls, dass aufgrund der Anpassung der Vorschläge an die Nutzergewohnheiten, die automatischen Verbesserungen im Durchschnitt zu 94 Prozent korrekt sind. Diese Behauptung wird damit begründet, dass das Wörterbuch für Windows Phone in Kooperation mit dem Team von Office erstellt worden ist, das bereits 20 Jahre Erfahrung hat in diesem Bereich.
Office verwendet eine große Auswahl an Quellen, von sprachlicher Forschung bis zu regelmäßigen Analysen von Dokumenten, wie Büchern oder dem Internet, um ihre Wörterbücher zu erstellen. Seit „happy“ öfter von Leuten verwendet wird als ‚happen‘ bieten wir ‚happy‘ als ersten Vorschlag an.
Verstehen des Kontextes
Windows Phone hat aber nicht nur eine riesige Sammlung an Wörtern, sondern auch eine große Auswahl an Phrasen und Redewendungen. Schreibt man beispielsweise „Alles G“, dann wird in den Vorschlägen als erstes „Gute“ angezeigt. Die Tastatur passt sich also an den Nutzer an und lernt aus seinen Schreibgewohnheiten mit. Oft sind Nutzer anderer Smartphones genervt von der Autokorrektur, denn andere Tastaturen bieten beim Schreiben immer die gleiche Korrektur.
Um die Tastatur stetig zu verbessern sammelt Microsoft Informationen über die Nutzergewohnheiten. Beim Setup des neuen Windows Phones könnt ihr ankreuzen, ob ihr anonyme Nutzerdaten und Tastaturanschläge an Microsoft senden wollt. Diese Informationen fließen dann in die Verbesserung der Tastatur und der Vorschläge ein. Wir können also stolz sagen, selbst einen kleinen Teil dazu geleistet zu haben.
Große Finger? Kein Problem.
Ein weiteres Problem bei der Entwicklung stellten die sogenannten „fat fingers“ dar. Mit größeren Fingern hat man oft das Problem, dass man neben den gewünschten Buchstaben drückt, oder gleich mehrere erwischt.
Microsoft zur Lösung dieses Problems ein sehr innovatives System erfunden. Während des Tippens verändert sich nämlich der empfindliche Tipp-Bereich eines einzelnen Buchstaben, der für den Nutzer selbst unsichtbar ist. Word Flow denkt sich also den nächsten Buchstaben, den der Nutzer vermutlich tippen wird, ohne dass es dieser bemerkt.
Eigenes Nutzerwörterbuch
Das letzte Feature der Tastatur ist das eigene Nutzerwörterbuch. Das Wörterbuch passt sich somit den Schreibgewohnheiten des Nutzers an und bietet dann Vorschläge, basierend auf der vorhandenen Liste, an.
Das Ergebnis aus jahrelanger Forschung und Zusammenarbeit verschiedener Teams, ist die virtuelle Tastatur von Windows Phone, die den Angaben des Blogposts zu Folge die innovativste Tastatur am Smartphone-Markt ist und deren Entwicklung erst am Beginn steht.
Wir können uns also schon jetzt auf neue Features der Windows Phone Tastatur freuen.