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EU-Kommission: „Google nutzt Android-Dominanz aus“

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Die Kommission der Europäischen Union ermittelt seit einiger Zeit gegen Google aufgrund der starken Marktposition des Android-Betriebssystems. Nun hat die Kommission das vorläufige Ergebnis der Untersuchung veröffentlicht und festgestellt, dass der Suchmaschinengigant die dominante Stellung des mobilen Betriebssystem ausgenutzt habe.

EU-Kommissarin Margrethe Vestager sagte während einer Pressekonferenz, dass Android zwar quelloffen ist, allerdings seien nicht alle Geschäftspraktiken des Unternehmens so offen und fair. Die EU kritisiert vor allem, dass Google das Betriebssystem nutze, um die eigene Stellung als Suchmaschine zu behalten bzw. zu stärken, indem man die Hersteller dazu zwingt, die Google Suche und den Chrome-Browser zu installieren. Gleichzeitig habe man festgestellt, dass Google die Hersteller daran hindere, Smartphones mit Betriebssystemen anderer Hersteller auf den Markt zu bringen.

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Google hat bereits darauf geantwortet und einige Punkte erläutert, inwiefern man die EU im Unrecht sieht. Android sei völlig kostenlos und die Hersteller hätten eine freiwillige Vereinbarung mit Google eingegangen, genauso, wie sie Vereinbarungen mit Microsoft, Facebook, Amazon oder Mobilfunkanbietern eingehen können. „Jeder könne Android ohne Google nutzen“, meinte Kent Walker, Senior VP von Google.

Tatsächlich ist es so, dass Google die Hersteller keineswegs zwingt, die eigenen Apps auf das System zu installieren, weswegen es im Falle eines Rechtsstreits kompliziert werden dürfte. Denn der PlayStore gehört zu den Google-Apps, daher gibt es ohne der Suche, Google+, YouTube, Gmail, Hangouts und den vielen anderen Anwendungen auch keinen PlayStore, die Hauptbezugsquelle von Anwendungen unter Android. Jeder Hersteller kann Android-Smartphones ohne Google Apps bauen, aber für den Verkauf des Geräts wäre dies definitiv nicht zuträglich.

Es ist daher fraglich, ob die EU überhaupt eine Rechtsgrundlage findet, die einen freiwilligen Vertrag dieser Art verbietet. Ohne Google-Apps gibt es keinen PlayStore und wie die EU eine Entkoppelung erwirken will, wird noch sehr interessant werden. Für Google wäre der Schaden nämlich massiv, denn die Apps sind Teil des Geschäftskonzepts von Google, da für Android bekanntlich keine Lizenzkosten anfallen.


Quelle: Google / EU

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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