Im Frühjahr haben wir über die Windows 10 Universal App „Action Note“ berichtet. Man könnte meinen, sie sei als eine reine To-Do App lediglich eine von vielen, jedoch schafft sie es geschickt, sich von der Masse abzusetzen. Dabei nutzt sie viele der neuen Möglichkeiten des Action Centers und ähnelt mehr einem Widget als einer gewöhnlichen Notizen-App. Vom selben Entwickler finden sich auch weitere Apps im Windows Phone-Store, die sich ebenfalls einer relativ weiten Verbreitung erfreuen. Mit den Apps „Photo Marker“ zum Beschriften von Fotos oder „powernAPP“ für das kleine Nickerchen seien hier nur einige seiner Apps genannt. Wir hatten die Möglichkeit, ein persönliches und ausführliches Interview mit dem jungen Hobby-Entwickler Benjamin Sautermeister zu führen und wollen in der heutigen Developer Story darüber berichten.
Benjamin Sautermeister studiert Informatik im Masterstudiengang an der Technischen Universität München und war bis 2012 Mitglied bei der Microsoft Solutions User Group Switzerland. Dieser Verein fördert den Erfahrungsaustausch zwischen seinen Mitgliedern und Microsoft im Entwicklerbereich.
WindowsArea.de: Schön, dich zu sehen Benjamin. Kannst du dich unseren Lesern kurz vorstellen?
Benjamin Sautermeister: Freut mich ebenso! Ich studiere Informatik an der TU München, aber bin erst seit dem Master hier und habe vorher in Konstanz Angewandte Informatik studiert. Ich begann schon damals, für Windows Phone 7 zu programmieren.
WindowsArea.de: Und gibt es einen Bereich im Studium, auf das du dich stärker spezialisierst?
Benjamin Sautermeister: Ja, im Studium spezialisiere ich mich auf Software Engineering. Das war sowohl im Bachelor meine Vertiefung als auch hier. Trotzdem mache ich jetzt meine Masterarbeit mit „Deep Learning“ in eine komplett anderen Richtung, da ich mal etwas Neues ausprobieren wollte.
WindowsArea.de: Kannst du uns genauer erklären, worum es bei Deep Learning geht?
Benjamin Sautermeister: Man kann das in den Bereich der künstlichen Intelligenz und genauer zu Machine Learning einordnen. Grob gesagt, basiert es auf neuronalen Netzen und orientiert sich teilweise am Aufbau tierischer Gehirne mit dem Ziel, selbstlernend komplexere Probleme zu lösen, welche algorithmisch schwer lösbar sind. Man nutzt diese Techniken beispielsweise häufig zur Klassifizierung von Bildern durch datengetriebenes Lernen. Man trainiert das neuronale Netz, oft auch einfach „Modell“ genannt, mit Millionen von Bildern und korrigiert das Netzwerk, indem man den Klassifizierungsfehler rückwärts durch das Netzwerk propagiert. Das Modell lernt so nach und nach, bekannte Muster in Bildern zu extrahieren und letztlich bekannte Objekte darin zu erkennen. Des Weiteren wird Deep Learning für zahlreiche weitere Anwendungen eingesetzt, wie zum Beispiel Echtzeitübersetzungen, Spracherkennung oder in Expertensystemen.
WindowsArea.de: Dann steht bei den von Microsoft vorgestellten Bots auch Deep Learning dahinter? Erst kürzlich landete man aus Redmond mit dem Twitter-Bot Tay in zahlreiche Schlagzeilen.
[Anmerkung der Redaktion: Microsofts Twitter-Bot Tay entwickelte sich binnen kurzer Zeit vom „Hipster-Mädchen“ zur sexistischen Rassistin.]
Benjamin Sautermeister: Beim Twitter-Bot bin ich mir fast sicher, dass Deep Learning hier eine wichtige Rolle spielt. Deep Learning-Algorithmen werden oft auch mit anderen etablierten Techniken kombiniert.
WindowsArea.de: Und hätte Microsoft die Möglichkeit gehabt, das Debakel mit dem Twitter-Bot Tay vorauszuahnen und zu verhindern?
Benjamin Sautermeister: Ich denke, das System lernt aus den Gesprächen, die es mit anderen führt. Und ich glaube, es haben sich viele Leute den Spaß erlaubt, dies auszunutzen, sodass die KI (künstliche Intelligenz) in die falsche Richtung gedriftet ist. Ich glaube, Microsoft selber kann nicht viel dafür.
WindowsArea.de: Wieso entwickelst du ausgerechnet für Windows Phone und neuerdings auch für Windows?
Benjamin Sautermeister: Das ergab sich durch einen Nebenjob in der Schweiz. In einem kleinen Unternehmen mit Orientierung auf .NET Anwendungen konnte ich an einem Windows Phone-Projekt arbeiten. Damals war Windows Phone noch gar nicht auf dem Markt und ich hatte die Aufgabe, einen kleinen Taskmanager zu programmieren.
WindowsArea.de: Wenn das Betriebssystem noch nicht erhältlich war, worauf konntest du dann deine App testen?
Benjamin Sautermeister: Wie erwähnt gab es noch keine Geräte, jedoch schon das SDK. Anfangs war ich auf Emulatoren angewiesen, bis über meinen Chef ein Kontakt zu Microsoft in Zürich zustande kam. Dort durfte ich auch meine App auf einem Windows Phone 7 Prototypen von LG testen. Dieser war mit gefühlten fünf Zentimetern so dick wie ein Nokia „Barren“-Handy. Da mir der erste Kontakt sehr gefallen hat und weil ich auch gerne auf C# und in .Net programmiert habe, war das einfach die für mich naheliegende Plattform. Natürlich konnte ich damals nicht wissen, dass der Marktanteil nie so groß werden würde wie der von Android oder iOS. Aber es macht mir einfach Spaß, für diese Plattform zu programmieren.
WindowsArea.de: Und wie man sieht, hast du dir die App-Entwicklung zum Hobby gemacht. Hast du auch vor, für andere Betriebssysteme zu programmieren?
Benjamin Sautermeister: Ich mache das hauptsächlich hobbymäßig und mittlerweile verdiene ich so neben dem Studium auch ein bisschen meine Brötchen. Ich habe zwar auch ein bisschen Kenntnisse in Android, habe jedoch noch nie eine App im Store veröffentlicht. Weil mir bis jetzt vielleicht einfach nur die Zeit dazu gefehlt hat, will ich aber auch nicht ausschließen, irgendwann mal eine App für Android zu programmieren oder zu portieren. Eine iOS App zu entwickeln, halte ich aber erst einmal für unwahrscheinlich, da ich keinen Mac besitze. Und selbst bei der Cross-Plattform Entwicklung mit Xamarin bleibt die Hürde, die App auf einem Mac zu kompilieren und zu testen.
WindowsArea.de: Also entwickelst du nur für Windows, weil es sich so ergeben hat, oder siehst du auch Vorteile gegenüber anderen Plattformen?
Benjamin Sautermeister: Ich mag die Plattform einfach. Mit Windows Phone 7 hat man sich an einem völlig neuen User Interface versucht und man merkt auch, wie gut es ankommt. Schließlich geht auch Android mit dem Material Design in Richtung Flat Design. Und selbst Apple hat das seit iOS 6 und iOS 7 auch ein wenig adaptiert. Natürlich haben die anderen Plattformen auch ein schönes User Interface.
Außerdem finde ich vor allem für Indie-Entwickler wie mich gerade die Windows Plattform besonders interessant. Da die großen Entwicklerstudios ihren Hauptfokus auf Android und iOS legen, kommen deren Apps oft verspätet oder nicht ganz so liebevoll gestaltet auf diese Plattform. Man hat folglich nicht nur mit einer kleineren, sondern auch schwächeren Konkurrenz zu kämpfen, wodurch die eigenen Apps nicht so einfach in der breiten Masse untergehen. Mit der richtigen Idee lässt sich trotz des geringeren Marktanteils oft doch mehr Geld verdienen.
WindowsArea.de: Du hast erwähnt, dass du neben deinem Studium mit den Apps auch Geld verdienst. Welche Arten der Monetarisierung nutzt du dabei und was hast du für Erfahrungen darin?
Benjamin Sautermeister: Anfangs waren alle meine Apps kostenlos. Wahrscheinlich, weil ich damals auch noch zu pessimistisch war und nicht daran glaubte, dass irgendjemand meine Apps kaufen würde. Später versuchte ich, einen kleinen Werbebanner einzurichten und verdiente so meine ersten Cents. Das betraf damals die App „seeMENSA“ für die Hochschulen am Bodensee. Natürlich gab es nicht viele Windows Phone-Nutzer, weil die Unis in Konstanz auch nicht so groß sind. Später hat ein guter Freund angefangen, für Windows zu programmieren und mich immer mal wieder um Rat gebeten. Für seine erste App hat er dann über In-App Käufe Geld verlangt und war damit sehr erfolgreich. Weit mehr, als ich erwartet habe. Anschließend bin ich auch in Richtung Freemium-Modell gegangen und kann nur jedem Entwickler empfehlen, das mal zu versuchen. Wenn die App eine gute Funktionalität, Design oder Usability bietet, sollte man das nicht unterschätzen.
WindowsArea.de: Jetzt setzt du hauptsächlich auf Freemium?
Benjamin Sautermeister: Hauptsächlich biete ich das Freemium-Modell an und versuche bewusst, von der Werbung weg zu kommen. Auch in Action Note ist keine Werbung, weil ich selbst kein Fan davon bin. Teilweise wird dadurch auch das Feeling der App und das Design gestört. Daher achte ich lieber darauf, dass es ein paar Funktionen gibt, die man dann eventuell freikaufen kann. Damit kann man sich auch ein wenig selbst finanzieren, da in der App-Entwicklung auch sehr viel Zeitaufwand steckt. Es gibt viele Nutzer, die dadurch den Entwickler einfach unterstützen wollen, was ich natürlich super finde.
WindowsArea.de: Aber wie stehst du zum User Interface bei Windows 10 Mobile? In unseren Kommentarbereichen stößt man immer wieder auf viel Kritik.
Benjamin Sautermeister: Kritik zum User Interface gab es bereits ganz in den Anfängen zu Windows Phone 7. Um beispielsweise den Flugmodus zu aktivieren, musste man in den Einstellungen umständlich danach suchen. Es ist schon erstaunlich, wie lange Microsoft gebraucht hat, um das Action Center mit dem Schnellzugriff hinzuzufügen. Ich habe keine Ahnung, warum sie sich damit so viel Zeit gelassen haben. Vielleicht wollten sie die anderen Plattformen nicht kopieren. Aber letztendlich mussten sie es einführen, da man es im Hinblick auf Usability einfach gewohnt war.
WindowsArea.de: Man tut sich als Nutzer auch manchmal schwer, einen roten Faden in der Plattformentwicklung von Microsoft zu erkennen. Bestes Beispiel ist Skype: Für Windows (Phone) 8.1 war es als App vorhanden. Für den PC wurde es entfernt und in Windows (Phone) 10 eine integrierte Variante hinzugefügt. Und um dem ganzen Chaos die Krone aufzusetzen, wurde auch noch eine Universal Skype App angekündigt.
Benjamin Sautermeister: Ich glaube, dass die Skype Integration in Windows 10 ohnehin nur ein Platzhalter war. Nach der Ankündigung der Universal App werden sie es auch aus der Nachrichten + Skype App wieder entfernen. Ja, da ist manchmal leider echt kein roter Faden erkennbar. Aber die Skype-Integration in der Nachrichten-App würde ich persönlich auch nicht vermissen. Es ist zwar ziemlich toll, in der Nachrichten-App auch Skype Nachrichten schreiben zu können, aber ich empfand diese Integration teilweise doch als recht „buggy“.
WindowsArea.de: Und was hältst du vom Insider Programm von Microsoft, mit der man sich durch Nutzerfeedback auch eine schnellere Beseitigung von Bugs erhofft?
Benjamin Sautermeister: Als ich damals noch im Insider Programm war, habe auch ich erstaunlich viel gemeckert über Windows 10 Mobile. Da waren sehr viele Abstürze und andere Bugs, sodass ich mein Lumia 925 oft neustarten musste. Selbst auf der damals neuesten Build (10586.64) hatte ich diese Probleme mit meinem Lumia. Und als die Nachricht kam, dass die 925er nicht mehr offiziell für weitere Updates unterstützt würden, habe ich mir das 930 zugelegt und das offizielle Update installiert. Plötzlich hatte ich die ganzen Fehler von meinem Lumia 925 nicht mehr. Es läuft auch deutlich performanter als früher. Von daher kann ich es durchaus verstehen, warum sie das Lumia 925 nicht auf die offizielle Updateliste gesetzt haben, obwohl es eine Generation vorher das High-End Modell war.
Ich weiß zwar nicht, ob sie Windows 10 Mobile vielleicht gezielt auf gewisse Modelle optimiert haben, aber es lief auf dem alten Lumia einfach schrecklich. An der Hardwareleistung kann es ja wohl nicht liegen, da zum Beispiel ein Lumia 530 nicht so viel leistet wie ein 925.
Dass die Verteilung der Updates vorher ganz anders kommuniziert wurde, ist natürlich ein Faustschlag gegen die eigenen User. Aber ich weiß auch nicht, ob das strategisch gewollt war, um so die eigenen User bei der Plattform halten zu können. Erfreulich ist das leider nicht. Auf der anderen Seite kann ich jedoch sagen, dass das Update auf Windows 10 Mobile deutlich besser dasteht als das damalige Update auf Windows Phone 8.
WindowsArea.de: Im Gegensatz zur Updatepolitik scheint Microsoft beim Feedback kommunikativer zu sein. Du bist ziemlich aktiv und hast ja auch schon Fehler und Verbesserungen an Microsoft über das Microsoft Developer Network (MSDN) für Entwickler eingereicht. Wie waren die Reaktionen darauf?
Benjamin Sautermeister: Anders als im Feedback-Hub gibt es im MSDN-Forum auch Angestellte von Microsoft, die auf das Feedback von Entwicklern eingehen. Zumindest von zwei gemeldeten Fehlern, auf die auch persönlich reagiert wurde, weiß ich, dass sie auch ernst genommen und sogar auf der offiziellen Bug-Liste von Windows 10 gelandet sind. Ein weiterer Fehler hat mit dem Verhalten des Action Centers in Windows 10 zu tun. Und zwar geht es um die Funktion, die Notifications im Action Center zu „verstecken“. So kann man aus Sicht des Entwicklers ermöglichen, dass eine Benachrichtigung ohne Banner direkt im Action Center landet. Dabei gibt es die Möglichkeit, die Notifications im Action Center zu aktualisieren, was ich beispielsweise in Action Note nutze. Aber sobald man versucht, eine einzelne „versteckte“ Notification zu aktualisieren, werden die alten Benachrichtigungen nicht aktualisiert, sondern neue Notifications erzeugt. Daher nutze ich zurzeit ein Workaround, sodass bei der Aktualisierung von einer Notiz immer alle Notizen der App aus dem Action Center entfernt und neu erzeugt werden. Die Behebung des Problems ist laut Microsoft für Redstone I geplant.
WindowsArea.de: Und welche Verbesserungen würdest du dir allgemein für Windows 10 wünschen?
Benjamin Sautermeister: Ich würde mir bei einigen Dingen mehr Auswahlmöglichkeit wünschen. Zum Beispiel vermisse ich die Anmeldemöglichkeiten per Bildmuster von Windows 8/10 auch auf dem Phone. Außerdem finde ich das Login-Pattern bei Android sehr schön. Solche Funktionen würde ich mir sehr wünschen, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Ein wenig mehr Personalisierung kann auf jeden Fall nicht schaden.
WindowsArea.de: Und was denkst du über die „Mobile first, Cloud first“ Strategie von Nadella? Inzwischen werden für die Konkurrenz neben vielen Apps und Cortana sogar die Windows Phone-Tastatur angeboten. Auch in Sachen Hardware erfahren die andere Plattformen eine klare Unterstützung seitens Microsoft, wie beispielsweise durch das kompatible Microsoft Band.
Benjamin Sautermeister: Als Windows Phone-Entwickler finde ich es natürlich etwas schade, dass der Schwerpunkt auch auf andere Plattformen wandert, anstatt sich mehr auf Windows 10 Mobile zu kümmern. Aber im Allgemeinen finde ich es gut, dass Microsoft sich weiter öffnet. Auch im Bereich Open Source wurden sie viel offener als früher. Wahrscheinlich haben sie eingesehen, dass Windows 10 Mobile nie den richtig großen Marktanteil haben wird. Aber das muss es ja auch nicht, denn Microsoft ist ja hauptsächlich ein Software Gigant. Es wäre dumm, die eigenen Dienste nicht für andere Plattformen anzubieten. Auch bei der Tastatur finde ich es nicht unbedingt schlecht, denn ich denke, es steckt ein lernendes System für die Worterkennung dahinter. Und je mehr Nutzer die Tastatur nutzen, desto besser wird sie im Endeffekt auch für die Nutzer von Windows 10 Mobile.
WindowsArea.de: Du hast das Thema Open Source angesprochen. Da tut sich in Redmond neuerdings ja ziemlich viel. Inzwischen bietet Microsoft sogar eine eigene Linux Distribution für Azure an. Auch werden sie im Anniversary Update ein Linux Subsystem integrieren und den Ubuntu Shell einbauen. Darüber hinaus ist sogar die Webengine Chakra vom Browser Edge Open Source, wie auch Visual Studio Code, Xamarin und vieles mehr. Was für einen Einfluss könnte der Strategiewechsel deiner Meinung nach auf Microsoft haben?
Benjamin Sautermeister: Ich finde den Schritt ziemlich gut. Während Apple schon immer verschlossen war, ist Google seit jeher dafür bekannt, sehr offen zu sein. Ich würde daher Microsoft dazwischen ansiedeln. Seit Nadella als CEO tätig ist, wird Microsoft auch von Jahr zu Jahr offener. Zumindest scheint das so. Zwar konnte ich das Linux Subsystem noch nicht selbst testen, aber ich finde es sehr interessant. Ich habe gelesen, dass es noch sehr eingeschränkt funktioniert, aber da wird sich auf jedem Fall noch einiges tun. Ich würde die Funktion gerne nutzen, weil es vor allem für Entwickler viele Tools gibt, die unter Linux einfacher zu installieren oder bedienen sind. Beispielsweise die Programmiersprache Python im Hinblick auf Bibliotheken oder Frameworks.
WindowsArea.de: Wenn du selbst Microsoft CEO sein könntest, gäbe es etwas Bestimmtes, das du auf jeden Fall umsetzen würdest?
Benjamin Sautermeister: Den Weg, den sie mit einem Betriebssystem für alle Geräteklassen eingeschlagen haben, finde ich sehr gut. Zumindest für die Entwickler wird somit vieles vereinfacht und Microsoft kann sich dadurch von Google und Apple ein wenig absetzen. Mit einem geräteübergreifenden Windows und den Universal Apps haben sie ein Alleinstellungsmerkmal und ich denke das kommt auch sehr gut an.
WindowsArea.de: Also ist die Entwicklung von Universal Apps wirklich so simpel, wie es von Microsoft beworben wird?
Benjamin Sautermeister: Ja. Man muss zwar ein wenig die UI für beispielsweise größere Bildschirme oder andere Bildschirmorientierungen optimieren, aber allgemein ist das recht einfach, wenn man es damit vergleicht, wie es früher war. Es konnte bei Windows (Phone) 8.1 zwar viel Code gemeinsam genutzt werden, jedoch musste die UI für Mobile und PC komplett getrennt entwickelt werden. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was in Zukunft noch kommen wird. Es wäre für mich auf ein Wunschtraum, in naher Zukunft eine App zu entwickeln, die auf allen Plattformen läuft, um eine möglichst große Masse an Leuten erreichen zu können. Durch den Aufkauf von Xamarin und die vollständige und kostenfreie Integration in Visual Studio ist in der Hinsicht immerhin ein großer Stritt getan.
WindowsArea.de: Also war das deiner Meinung nach eine gute Idee, dass sie trotz der eigenen Universal Platform Xamarin gekauft haben?
Benjamin Sautermeister: Ich finde, es ergibt durchaus Sinn. Soweit ich weiß, ist es dadurch nämlich viel einfacher, seine App auf Android zu portieren, da man Programmcode der Universal-App wiederverwenden kann.
WindowsArea.de: Wir neigen uns dem Ende des Interviews, da wäre ein Ausblick auf zukünftige App-Projekte für unsere Leser sicherlich interessant.
Benjamin Sautermeister: Momentan bin ich durch meine Masterarbeit zeitlich leider sehr eingeschränkt. Aber bei meinen Top-5 Apps habe ich eine Liste an Ideen und Nutzerfeedback, welche ich in naher Zukunft umsetzen will. Es sollten somit bald eine Reihe von Updates meiner Apps erscheinen. Vor allem bei Action Note will ich noch viel machen. Sei es das Live Tile zu überarbeiten, Tagging- und Suchfunktionen anzubieten oder weitere Einstellungsmöglichkeiten hinzuzufügen.
Auch in Hinsicht auf neue Apps habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. Während meines Bachelorstudiums habe ich hobbymäßig Space Shooter-Spiele mit dem XNA Framework programmiert. Das hat zwar sehr viel Zeit gekostet, aber natürlich auch viel Spaß gemacht. Da das mit drei bis vier Jahren schon lange her ist, reizt es mich doch mal wieder, ein kleines Spiele-Projekt umzusetzen. Bisher habe ich mich nur wenige Tage damit beschäftigt und mit einem simplen Logikspiel angefangen. So läuft das allerdings bei vielen App-Projekten bei mir: Ich fange einfach mal mit einer simplen Idee an und der Rest ergibt sich dann mit der Zeit.
Des Weiteren schwebt mir seit einiger Zeit eine weitere Idee bezüglich einer neuen Anwendung im Kopf. Dabei geht es um eine Art „Gamification“ für Hobbyfotografen. Mehr Details möchte ich dazu aber noch nicht verraten.
WindowsArea.de: Was verstehst du unter Gamification?
Benjamin Sautermeister: Das bedeutet, dass durch die App Hobbyfotografen gegeneinander in verschiedenen Disziplinen antreten und so Punkte sammeln können. Das kennt man beispielsweise auch durch die Spiele in XBOX-Live.
WindowsArea.de: Und wie geht es nach der Masterarbeit bei dir weiter?
Benjamin Sautermeister: Ich habe den Traum, irgendwann einmal als selbstständiger Entwickler tätig zu werden. Jedoch kann mir vorher ein wenig mehr Arbeitserfahrung im Unternehmen sicherlich nicht schaden. Was später kommt, weiß man zwar nie, aber ich werde mein Hobby als Windows Phone/Mobile Entwickler nicht aufgeben, weil ich damit sehr zufrieden bin und es mir weiterhin sehr viel Freude bereitet.
WindowsArea.de: Wir bedanken uns bei dir ganz herzlich für das freundliche Gespräch.
Benjamin Sautermeister: Kein Thema! Ich habe zu danken.
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