Seit einigen Tagen geht das Gerücht um, Microsoft und Lenovo würden bei Notebooks des Herstellers, welche über den US-Microsoft Store als Signature Editions verkauft werden, die Installation von Linux-Distributionen blockieren. Bei Signature Editions handelt es sich um zumeist günstigere Geräte, welche direkt von Microsoft vertrieben werden und auf denen keinerlei Bloatware installiert ist.
Zahlreiche Nutzer berichten derzeit, dass unterschiedliche Linux-basierte Systeme nicht auf dem Lenovo Yoga 900 installiert werden können. Bei der Installation wird nämlich die SSD vom Betriebssystem nicht erkannt und daher kann keine Linux-Distribution auf dem Convertible-Notebook installiert werden.
Windows 10 erkennt SSD auch nicht ohne Weiteres
Es wurde wild spekuliert, dass Lenovo und Microsoft das BIOS so manipuliert hätten, dass auf den Signature Edition-Geräten keine Linux-Systeme installiert werden können. Das ist völlig aus der Luft gegriffen.
Dass die SSD nicht erkannt wird, liegt am fehlenden RAID-Treiber, den Lenovo lediglich für Windows entwickelt hat. Dieser ist, wie auch bei Linux-Systemen, natürlich nicht in Windows 10 integriert. Der Nutzer muss den Treiber manuell herunterladen, auf das Installationsmedium aufspielen und das Windows-System ist auch erst dann in der Lage, die SSD zu erkennen.
Den entsprechenden Treiber gibt es nicht für Linux, was eine Installation nicht möglich macht, solange kein Dritter sich bereit erklärt, den RAID-Treiber zu portieren. Lenovo sah keinen Grund darin, schließlich kommen alle Linux-Distributionen gemeinsam auf einen weltweiten Marktanteil von 2,11 Prozent laut NetMarketShare. Dazu äußerte sich Lenovo folgendermaßen:
Lenovo hindert niemanden daran, ein anderes Betriebssystem auf ihren Geräten zu verwenden, aber es liegt an den Herstellern dieser Systeme entsprechende Treiber zu veröffentlichen.
Die Entscheidung, eine SSD mit RAID zu verwenden begründet Lenovo damit, dass dies die Performance verbessern würde und die gesamte Industrie sich in diese Richtung bewegen wird.
Verschwörungstheorien
Die Verschwörung, Microsoft und Lenovo hätten einen Pakt gegen Linux geschlossen, um das System aus dem Markt zu drängen, ist einfach schwachsinnig. Dass Lenovo aber nicht bereit ist, ein System mit einem Marktanteil von 2,11 Prozent zu unterstützen, dürften besonders Windows Phone-Nutzer nachvollziehen können. Zahlreiche Entwickler ignorieren das mobile Betriebssystem von Microsoft aufgrund des geringen Marktanteils.
Lenovo ist zudem nicht der einzige Hersteller, der Linux nicht unterstützt. Apple stellt für Linux gar keine Treiber zur Verfügung und auch hier werden von Drittanbietern Alternativen zur Verfügung gestellt.
Wirklich absoluter schwachsinn. Warum sollte Microsoft ein OS mit einem so geringen Marktanteil „blockieren“. Seitdem es Linux gibt hat es auf Desktop Seite keine relevanz erreichen können. Die Konkurrenz Situation ist einfach nicht gegeben.
Nunja, indirekt blockiert Lenovo damit die Linux installation. Ich denke auch, dass sie nicht genug Informationen raus geben, damit es relativ simpel ist den Treiber zu portieren.
Auch wenn ich das neue Yoga ganz nett finde, wird es deswegen mein Notebook (gestern gestorben 🙁 ) wohl nicht ersetzen.
Es ist meiner Meinung nach auch nicht die Aufgabe von Lenovo, einen Treiber bereitzustellen, sondern vielmehr die des Chipset Herstellers. Ich bezweifle mal, dass Lenovo da einen eigenen RAID Controller entwickelt und eingebaut hat, das wird wohl was von Intel o.ä. sein.
Ich hab mal ein wenig recherchiert, und der Controller als solcher scheint nicht einmal das problem zu sein. Im BIOS ist wohl der RAID Modus gelockt. Wenn man AHCI einstellt (was nur mit custom bios möglich ist) läuft Linux. Also blockiert Lenovo dadurch wohl tatsächlich, was die User wohl ziemlich anpisst.
Das Problem liegt darin, dass kein SATA-Controller zwischengeschaltet ist, weil die SSD PCIe-angebunden ist und daher NVMe verwendet wird.
Das stimmt zwar aber Linux kann NVMe. Aber es scheint halt tatsächlich einfach nur am RAID im BIOS zu liegen. Wenn man die Blockade aushebelt kann man den Modus wechseln und die SSD wird sowohl von linux als auch von windows erkannt
Weiss nicht, warum uns das, stören sollte. Wie im Artikel geschrieben, ist das das selbe in grün mit Win Mobile, nur da heissts: Selber schuld, wenn du ein winphone hast. Haha. Ich hab da auch kein Mitleid, brauch kein Linux
In der Linux Community war Lenovo bzw IBM eigentlich immer sehr beliebt und damit tun sie sich jetzt keinen gefallen.
Und es gibt da auch viele viele Leute die für die IT in Firmen zuständig sind, die jetzt ihrem chef sagen könnten, ich kauf jetzt nur noch Dell. In den Foren geht es da momentan nämlich schon in diese Richtung.
Und Linux vs WM ist ein ziemlich bescheidener Vergleich, da es dort ein wesentlich professionelleres Umfeld gibt.