Microsoft sah sich erst vor einigen Monaten dazu gezwungen, 10.000 US-Dollar an eine Unternehmerin zu zahlen nachdem diese mit dem Vorwurf vor Gericht gegangen war, Windows 10 hätte sich von selbst auf ihrem Computer installiert und so die Produktion lahmgelegt. Es kam damals nicht zum Prozess, sondern auf die Summe einigte man sich, um weitere Prozesskosten und ein mögliches Urteil zu vermeiden.
Wesentlich weniger hat nun ein Informatiker aus den USA eine Beschwerde bei Microsoft eingereicht, dass das ungewollte Upgrade auf Windows 10 das Setup seines Großvaters gestört habe. Der Mann leidet an Alzheimer und ist lediglich Windows XP gewohnt, sodass sein Windows 7-PC so eingerichtet wurde, dass er genauso funktioniert.
Es seien mehrere Stunden notwendig gewesen, die alte Konfiguration wieder einzurichten, klagt der Enkel Jesse Worley. Für seinen Arbeitsaufwand verlangte er vergleichsweise bescheidene 650 US-Dollar, welche er daraufhin an die wohltätige Organisation Alz.org spendete.
Microsoft wurde im Sommer heftig dafür kritisiert, dass man mit umstrittenen Methoden das Windows 10-Upgrade auf die Rechner brachte. In zahlreichen Nutzerberichten wurde behauptet, dass das Upgrade auch ohne Zustimmung erfolgte und zwar, indem die Benachrichtigung schlichtweg weggedrückt wurde. Trotz der heftigen Kritik gab es relativ wenige offizielle Beschwerden gegen das Verhalten der Redmonder, wenn auch die Praktiken bei vielen Nutzern nicht wirklich beliebt waren.
Ob das Upgrade nun automatisch installiert wurde oder nicht, spielt in Anbetracht der Summe wohl keine Rolle für Microsoft. Wie bereits eingangs erwähnt, hätte das Unternehmen auch mehr gezahlt, um einen Prozess zu verhindern.
via mspu