Vor einigen Jahren gab es bei Herstellern von TV-Geräten eine große Diskussion, dass einige Panels zwar mit 4K UHD beworben wurden, diese Auflösung allerdings technisch gesehen nicht erreichen konnten.
Konkret ging es darum, dass üblicherweise ein Pixel aus roten, grünen und blauen Subpixeln besteht. Das nennt man dann eine RGB-Subpixel-Anordnung. Von diesen Pixeln sollten bei einer richtigen 4K-Auflösung also auch 3840 x 2160 Stück auf dem Display sein. Einige Hersteller verbauten aber Displays mit RG/BW-Panels, die einen weißen Subpixel hinzufügen, sodass zwar eine höhere Helligkeit möglich ist, die horizontale Schärfe aber praktisch bei 2880 Pixeln liegt Solche Displays sind qualitativ schlechter, können die beworbene Auflösung im Prinzip gar nicht darstellen und sind für den Hersteller mindestens 25 Prozent günstiger anzufertigen. Dennoch muss die 4K-Auflösung von der GPU gerendert werden, sodass der Stromverbrauch derselbe bleibt.
Es ist ein schwieriges Thema, denn ob das nun echtes 4K ist oder nicht, das wird seit Jahren diskutiert. Am PC erachten wir diese Entwicklung aber als eher problematisch, denn hier spielt einerseits die Auflösung eine wichtige Rolle, andererseits sitzt man wesentlich näher davor als bei Fernsehern und viele Nutzer geben auch tatsächlich regelmäßig 4K-Inhalte wieder. Im Alltag ist der Unterschied zwar weniger auffällig, der oben eingefügte Test zeigt ordentliche Differenzen auf.
Nun haben sich zahlreiche Nutzer darüber auf Reddit beklagt, die Notebooks besitzen, in denen Displays mit RG/BW Pentile Matrix verbaut sind. Die Unterschiede in der Qualität, aber auch in der Schärfe sind durchaus bemerkbar und ärgerlich ist das vor allem für Nutzer, die tatsächlich die 4K-Auflösung benötigen, jedoch mit minderwertigen Panels abgespeist werden.
Es wurde eine Liste an Geräten zusammengestellt, in denen „Fake 4K“-Displays verbaut sind und man warnt derzeit ausdrücklich davor, die neuen hochauflösenden Notebook-Modelle vorzubestellen. Einerseits steht HP im Verdacht, im neuen HP Spectre x360 15 ein solches Panel verbaut zu haben, war es nämlich im Vorgänger bereits der Fall, aber auch ASUS, Dell und Toshiba werden dafür von Nutzern heftig kritisiert. Folgende Modelle werden angegeben, solche RG/BW-Panels zu besitzen:
ASUS
- ASUS Zenbook UX303UB, UX305CA, UX305UA, etc. series 13.3″ QHD+(3200×1800)
- ASUS Zenbook Pro UX501JW / UX501VW 15.6″ 4K(3840×2160)
- ASUS Zenbook Pro UX510UW 15.6″ 4K(3840×2160)
- ASUS ROG GL501JW / GL501VW 15.6″ 4K(3840×2160)
- ASUS ROG GL552VW 15.6″ 4K(3840×2160)
- ASUS 2-in-1 Q534UX 15.6″ 4K(3840×2160)
HP
- HP ENVY 13 3200×1800
- HP Spectre 13t 3200×1800
- HP Spectre x360 15.6″ 3840×2160 (2016)
- HP Pavilion 15t 3840×2160 option
- HP Omen 15 3840×2160 option
Dell
- Dell Inspiron 15.6″ 4K(3840×2160)
Samsung
- Die meisten QHD, QHD+ und 4K-Modelle
Toshiba
- Toshiba Radius 15,6 4K
Die Hersteller gehen nicht wirklich mit dem Problem um, denn HP hat beispielsweise einfach dazugehörige Postings von Facebook gelöscht. Noch haben nicht allzu viele Nutzer sich darüber beklagt.
Das Problem liegt nicht nur darin, dass die Hersteller durch solche Tricks die nominelle Auflösung erhöhen und Nutzer täuschen, sondern, dass die Qualität dieser Displays teils einfach minderwertig ist im Vergleich zu echten QHD-Panels. Es bleibt aus Sicht der Kunden jedenfalls zu hoffen, dass die Neuankündigungen von der CES 2017 keine derartigen Überraschungen mit sich bringen.
via reddit / Bildquelle: hdtvtest
Problem ist einfach, dass die native Auflösung nicht pixelgerecht angezeigt wird
Frage: Ist der Ausdruck „4K“ bzw. „4K-Auflösung“ irgendwo in einer Norm definiert? Wenn nicht kann man hier nicht wirklich von einer Täuschung sprechen, da es den Unternehmen ja offen stehen würde den Begriff so zu interpretieren wie sie möchten.
Der Unterschied ist aber beachtlich! Am besten gefällt mir die Liste von Samsung ?.
Naja, eigentlich ist das Problem die Angabe von Pixeln. OEMs schreiben ja nicht hin 2880 x 2160, sondern 3840 x 2160 Pixel. Weil man der Meinung ist, das ist so. Technisch gesehen besteht ein Pixel aus RGB, also haben derartige Panels nur 2880 davon. Also eigentlich wäre das kein 4K und UltraHD ist sehr wohl eine Konvention.
Genau so ist es.
Also ich hab mich mal kurz belesen. Sollte „Ultra HD“ draufstehen, dann wäre es eine Täuschung, weil hierfür eine Standardisierung existiert. Der Begriff „4K“ ist nicht standardisiert und damit ist es auch absolut legitim, wenn die Hersteller mit dem Label „4K“ werben. Natürlich ist dieses Begriffwirrwarr nicht gerade transparent für den Kunden, aber die Hersteller haben keine falschen Angaben mit „4K“ getätigt.
Es soll legitim sein, weil es keine entsprechende Normung gibt? Es mag sein, dass derartige Werbung nicht offensichtlich gegen das UWG verstößt. Legitim im moralischen Sinne ist die Werbung aber m. M. n. nicht. Und das aus dem einfachen Grund, dass sich hinter 4K die Ziffer 4000 (Pixel) verbirgt und diese zumindest annähernd erreicht werden sollte.
Seit wann wird in Werbung auf Moral geachtet? Es geht doch nur darum Geld zu verdienen. Der Kapitalismus halt
Ungeachtet dessen würde ich das besagte Vorgehen nicht als „absolut legitim“ bezeichnen.
Des stimmt, aber solange eine lücke im UWG herrscht wird diese auch ausgenutzt. über komplette legiminität (das ist glaub ich falsch) kann in dem fa gestritten werden. Konsumenten werden es als unlegitim abstempeln während hersteller es als rechtens darstellen
Lies dir einfach mal den § 5 UWG durch und entscheide für dich (auf Grundlage deines eigenen Judizes), ob die Werbung mit dem 4K-Label bei den diskutierten Displays rechtswidrig ist. Ich kenne leider keine Rechtsprechung, die sich explizit mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Wer entsprechende Urteile kennt, darf hier gerne die Aktenzeichen posten.
Das würde greifen, wenn „4K“ irgendwo verbindlich definiert wäre, wie z.B. in einer Norm. Ist es aber nicht. Und dadurch können die Hersteller sagen, dass es für ihr Verständnis ein 4K-Display ist. Anders sieht es aus, wenn die Pixelangaben draufsteht oder eben genormte Begriffe wie UHD.
Ich muss dir zustimmen. Verstoßen dagegen wäre erst wenn 4 k ein Ausdruck wäre der fest definiert wäre, da aber frei steht wie die 4.000 pixel sind ist es nur täuschung im übertragenen sinne
Lustig, das erinnert mich spontan an die ersten HD Panels fürs Wohnzimmer. Da war 720p ebenfalls als HD gekennzeichnet und erst als man den Begriff FullHD mit genauen Normen hinterlegte, konnte man sicher sein vor einem 1080p Panel zu stehen.
Die gleiche Masche….
Da es faktisch keine 720p Panels gab, sondern nur 1366×768 und auch da musste das Bild immer skalieren, auch bei einem 720p Signal
Über die Angabe 20 MP bei Cams regt sich komischerweise niemand auf, obwohl da der SubPixel-Beschiss mal richtig ordentlich ist. Da sind 20 MP wirklich 20 über alle 3 Farben hinweg.
10 Mio grün und je 5 Mio die beiden anderen Farben. Alles was fehlt wird nach irgendwelchen Algorithmen hochgerechnet (manchmal auch gewürfelt). Genaugenommen fehlen 40 Mio Pixel, weil’s je Farbe 20 Mio sein müssten. Eigentlich haben zB die 950er u.ä. 5 MP Kameras mit Grün-Reserve.?
Das juckt auch niemanden, wozu der Sturm im Wasserglas bei solchen Geringfügigkeiten ?
Ne mal ernsthaft. Ist schon ne Schweinerei sowas. Aber bei den Gesetzen zur Deklarationspflicht (z.b auch Nahrungsmittel, Abgasnorm) schreibt halt immer die jeweilige Lobby mit. Da kommen dann halt so faule Kompromsse und Formulierungen raus.
Natürlich juckt das niemanden, da man die Bilder ohnehin nicht nativ und Pixelgerecht anzeigen kann. UHD Material allerdings normalerweise schon. Bei QHD+ natürlich auch nicht, trotzdem bekommst du die Anzeige nie ordentlich kalibriert, da die Anzeige nie pixelgerecht anzeigt
Eine Täuschung ist es auf jeden Fall! Egal, ob es Standards sind, oder nicht.
„Es ist ein schwieriges Thema, denn ob das nun echtes 4K ist oder nicht, das wird seit Jahren diskutiert.“
-> im Grunde ist es nicht schwer, denn bei einer angegebenen 4K Auflösung erwartet jeder Mensch auch Ca. 4000 Bildpunkte in der horizontalen. Ist das nicht der Fall, ist es Betrug.
seh‘ ich ähnlich.
Mir reicht full hd am laptop vollkommen aus erstmal. Teilweise ist da schon die schrift extrem klein, bei manchen apps/anwendungen.
Bei einem 30″ monitor dagegen wäre 4k (oder 8k?) schon besser. Und fernseh sowieso.
Fernseher hat 4K, einfach weil’s nicht zu teuer ist im Vgl und Monitor am PC sollte schon mindestens 2560 x 1440 sein. FullHD reicht mir am Laptop auch, QHD ist mir aber durchaus recht.
dachte ich auch immer, aber seit dem ich ein SP4 habe weiß ich die hohe Auflösung zu schätzen.
Bei meinem 12″ Convertible habe ich sogar nur 1280×800^^ Geht auch ohne Probleme.
Die Reaktion von HP ist ja mal wieder so typisch für den ganzen Support für die HP Spectre Notebooks. Würde niemals wieder welche von denen verkaufen.
Ich hab eins, das FullHD-Modell. Bin damit ultrazufrieden und finde auch die neuen Spectres sehr fein. Ich hoffe aber echt, dass das neue Spectre x360 15 ein 4K RGB-Panel hat. Für 1500 Euro sollte das wenigstens drin sein.