
Im Zuge des gestrigen Tages auf der Build 2017-Konferenz sprach Microsoft einige Minuten lang über Windows 10 ARM. Daneben hat das Unternehmen aber auch demonstriert, wie gut Anwendungen sowie das System selbst auf der mobilen Hardware von Qualcomm laufen.
Einerseits zeigte man, dass die Performance beim Ausführen von Universal Apps außerordentlich gut ist. Die Anwendungen starten schnell und sind flüssig bedienbar, was aber daran liegt, dass die Anwendungen ARM-kompiliert wurden und daher nativ auf dem Qualcomm-Prozessor laufen.
Ganz normale Unterstützung für Desktop-Programme
„Angenommen ein Freund schickt euch eine komprimierte Datei und ihr wollt ein Programm zum Entpacken herunterladen.“, beschreibt Microsoft im Video ein Szenario, bei dem x86-Anwendungen benötigt werden könnten. „Auf einem normalen Windows 10-PC geht ihr ins Internet, sucht nach 7zip und installiert die Anwendung über die exe-Datei. Und wenn euch das auf einem Windows 10 ARM-PC passiert, macht ihr exakt dasselbe.“
Damit bestätigt Microsoft erneut, dass Windows 10 ARM nicht an eine spezielle Windows 10-Version gebunden sein wird, welche nur Anwendungen aus dem Windows Store ausführen kann. Dem wird offenbar nicht so sein, denn die Maschinen können scheinbar auch mit Windows 10 Pro laufen.
„Magische x86-Emulation“

Microsoft sprach während der Konferenz auch erstmals darüber, wie die Emulation der x86 Desktop-Programme tatsächlich funktioniert. Bisher hatte man diese stets als magische Emulationstechnologie bezeichnet, ohne allerdings irgendwelche Details mitzuteilen.
Das gesamte Betriebssystem sowie eingebaute Komponenten, darunter auch die meisten Apps, laufen nativ unter Windows 10 ARM. Sie nutzen also die volle Performance der Qualcomm-Prozessoren, die in den PCs genutzt werden.
x86 Desktop-Programme nutzen eine Emulationstechnologie von Microsoft, welche auch WOW basiert, sprich Windows on Windows, welcher traditionell in der Hardware läuft. Dafür hat man den Dynamic Binary Translator eingeführt, der schlichtweg zur Laufzeit Blöcke des Codes in ARM64-Code übersetzt. Dieser wird dann im Arbeitsspeicher oder auf der Festplatte zwischengespeichert. Sämtliche Kernelbefehle, beispielsweise für Hardware, laufen durch die ARM-basierte NTDLL, sprich mit der Geschwindigkeit nativer Anwendungen.
ARM-basierte Convertibles und Laptops kommen Ende 2017
Während der Demo hat Microsoft kein Gerät verwendet, das den Weg auf den Markt finden wird und auch noch keine konkreten Ankündigungen gemacht. Demonstriert wurde Windows 10 ARM im Video nämlich auf einem Mini PC, einem Entwicklungsgerät von Qualcomm. Microsoft gab allerdings bekannt, dass die Hersteller bis Ende 2017 die ersten Geräte mit Windows 10 ARM auf den Markt bringen werden, vorrangig Convertibles, aber auch Laptops. Damit sollen mehr Menschen ins Internet gebracht werden und sie sind vor allem für Nutzer gedacht, die dabei hauptsächlich von LTE-Konnektivität abhängig sind.


Ich freu mich schon dass wir echt cool. Hoffentlich kommt ein Surface mit ARM-Prozessoren. 😉
Werden dann eigentlich im Store auch native ARM Programme unterstützt?
( Ich meine als dual Binary, sie würden sich ja ins eigene Bein schießen, wenn sie reine ARM Compilate (ohne x86 „Zwilling“) zulassen würden…)
Wäre doch ein leichtes, vorhandene native C\C++ Programme gegen die entsprechende ARM CPU zu compilieren.
Wird msft ein entsprechendes SDK anbieten?
Die Programme könnten dann jedenfalls das maximum an Performance aus der CPU holen.
könnte das eine chance sein, das Nokia 2520 mit RT doch noch zu nutzen oder upgraden?
Unwahrscheinlich, der CPU wird es nicht unterstützen.
Für die Desktop Version bin ich sehr skeptisch, ich zweifel stark daran das ARM an die Leistung von AMD bzw. an Intel heran kommt und möchte auch nicht so stark an den Store gebunden sein. Bei Mobile scheint es ok zu sein , da haben sich die zwei großen auch nicht beweisen können. Bei der Hardware wäre auch die Frage inwieweit andere Hardware kompatibel die zu ARM ist , oder man wie bei Appel eingeschränkt ist und nur ausgewählte Hersteller nutzen kann.
1. Du bist nicht an den Store gebunden wie bei Win10 S.
2. SD8XX CPUs sind vergleichsweise günstig zu haben für die OEMs. Nicht von den Smartphone Preisen verwirren lassen.
3. Ein aktueller SD8XX schlägt jeden Atom oder Celeron Prozessor von Intel locker und bringt auch noch einige nette Features für 2in1 Geräte mit.
4. Die CPUs konkurrieren wohl eher mit den CoreM. Sie verbrauchen weniger Strom, leiden nicht so sehr unter der meist fehlenden aktiven Kühlung und bringen LTE gleich mit.
Ok, Atom und Celeron habe ich jetzt nicht berücksichtigt , sind auch eher nur für mobile PCs .
AMDs Prozessoren vor der Ryzen Serie hatte auch schon eine VGA Einheit mit enthalten die auch schon recht gute Leistung hatten. Die bekommt man für unter 200€. Selbst einige Computer Spiele sollten da gut gelaufen sein und Spiele brauchen mit am meisten Leistung.
Da müsste ARM schon sehr günstig sein
Ich hab nen hp elitebook 745 mit amd apu drin. Läuft super und zocken geht damit besser als mit icpus von intel (viel stärker was die graphikleistung angeht, weniger gut was die single core cpu Leistung angeht).
Bin sehr zufrieden mit der maschine, hab aber auch ne teure Konfiguration. (dicke ssd, viel ram, etc für damalige verhältnisse)
Die „alten“ x86 apps sind quasi als Komptabilität gedacht. Anwendungen wie Photoshop oder native Spiele sind nicht die Zielgruppe, auch wenn sie prinzipiell laufen würden. Viel mehr kleine Tools und Gelegenheits Programme. Textverarbeitung und co soll als app aus dem store bezogen werden.
Ich finde es praktisch, wenn dann auch die akkulaufzeit passt ist es sehr gut.
Wie es im mobilen Bereich bzgl. Continium funktioniert würde mich noch stark interessieren.
Aber egal wie man drüber nachdenkt, selbst wenn Microsoft es Richtig umsetzt… Marketing wird sicherlich ein Desaster und der Smartphonebereich wird sich nicht mehr erholen.
Wobei ich mir trotzdem so ein Gerät holen würde.
So skeptisch seh ichs da nicht mal… Das gute wäre, dass klassische oems da aktiv werden könnten/würden wie zB acer, lenovo, hp und andere n-in-1 hersteller. Man bewegt sich also von der laptop/tablet seite her ran und nicht von der smartphone seite…
Direkt beerdigen würd ichs auf alle fälle jetzt mit negativen vibes noch nicht. Fühlt sich gut an.
Wow und wann wird der Emulator wieder verworfen? Oder wird der so ein typisches „Later this year“-Feature?
Es ist schon „later this year“! Das Windows 10 on ARM Konzept wurde schon einmal vor geraumer Zeit präsentiert. Dabei ist schon viel Wasser den Rhein heruntergeflossen. Ich bin dann auch mal gespannt wann die Geschichte vom Konzept zu einem wirklichen Produkt übergeht. Oder wie so oft bei MS in der Versenkung verschwindet.
Wenn das in der Versenkung verschwinden würde, könnte sich msft auch gleich langfristig als Marktführer für Betriebssysteme verabschieden.
Langfristig könnte ARM sehr wohl x86\x64 auf „dem desktop“ ablösen.