Hardware

Chuwi LapBook 12.3 im Test: Stilvoller Begleiter zum erschwinglichen Preis

Unseren regelmäßigen Lesern dürfte der Name „Chuwi“ inzwischen ein Begriff sein: Der aufstrebende chinesische Hersteller macht zum einen mit Dual-OS-Geräten und zum anderen mit erschwinglichen Surface- bzw. MacBook-Konkurrenten auf sich aufmerksam. Zuletzt berichteten wir etwa über das SurBook, das mithilfe der Crowdfunding-Plattform Indiegogo finanziert wird. Sein Bruder im Geiste, das , ist bereits bei unserem Partner erhältlich und soll in diesem Kurzreview einen ersten Vorgeschmack auf die künftigen Chuwi-Geräte geben.

Vorab sei ins Feld geführt, dass das LapBook 12.3 das bisher solideste und in Anbetracht seines Preises performanteste von mir getestete Notebook aus der Schmiede eines nicht namhaften Herstellers aus China ist. Zugleich fallen die Schwächen meines Erachtens nicht eminent ins Gewicht, so dass dieser Testbericht bewusst besonders lobpreisend ausfällt.

Technische Details

  • Display: 12,3 Zoll, 2736 x 1824 Pixel (3:2)
  • Prozessor:  Intel Apollo lake Celeron N3450, Quad Core 1,1GHz (2,2 GHz Burst)
  • Grafikchip: Intel HD Graphics 500
  • Interner Speicher: 64GB eMMC von Toshiba (mittels microSD- u. M.2 SSD-Speicher erweiterbar)
  • Arbeitsspeicher:  6GB DDR3
  • Webcam: 0.3MP
  • Akku: 8000mAh
  • Konnektivität: Wifi, Bluetooth
  • Betriebssystem: Windows 10 Home (64-Bit)
  • Abmessungen: 29,30 x 20,00 x 1,50 cm
  • Gewicht: 1,04 kg
  • Ladekabel mit EU-Stecker

Design & Verarbeitung

Ins Auge sticht im ersten und auch in den darauf folgenden Momenten der silberfarbene Unibody. Das als „Aluminium Magnesium Unibody“ beworbene Gehäuse muss sich in seiner Beständigkeit zwar noch beweisen, es wirkt aber hochwertig und ist puncto Materialtextur und Farbverlauf konsistent. Wer bereits erste Erfahrungen mit günstigen Notebooks und/oder Tablets aus China gesammelt hat, wird die teilweise erheblichen Abweichungen zwischen den Werbebildern und den realen Geräten bestätigen. Dieses Ungleichgewicht trifft glücklicherweise auf das LapBook 12.3 nicht zu, selbst das Touchpad hat eine angenehme Oberfläche: Sie ist weder zu glatt noch zu rau. Die kaum zum Einsatz kommenden schwarzen Kunststoffelemente fügen sich gut in das Gesamtbild und fallen daher nicht negativ auf.

Wie bereits aus der obigen Auflistung ersichtlich wird, verfügt das 12,3 Zoll große Display des LapBooks über eine Auflösung von 2.736 x 1.824 Pixel, was im unkonventionellen Verhältnis von 3:2 resultiert. Aus diesem Grund wird das LapBook 12.3 übrigens als das günstige Notebook mit Surface Pro 4-Display beworben. Ob es sich tatsächlich um das gleiche Panel handelt, konnten wir leider nicht abschließend klären. Gepaart mit den kompakten Maßen von 29,30 x 20,00 x 1,50 cm und einem Gewicht von rund 1 kg eignet sich das Notebook sehr gut für die mobile Nutzung.

Neben dem äußeren Design müssen Notebooks und Hybride aber auch im Hinblick auf ihre Tastaturen überzeugen. Und gerade der richtige Tastenanschlag scheint für viele Hersteller eine Herkulesaufgabe zu sein, weshalb meine Erwartung an das LapBook 12.3 entsprechend niedrig war. Zu Unrecht, wie sich inzwischen herausgestellt hat, denn das Tastaturlayout und der Tastenanschlag sind verblüffend ausgewogen. Auch längere Texte sollten sich daher ohne große Mühe auf dem LapBook 12.3 verfassen lassen. Das einzige Manko ist die fehlende Tastaturbeleuchtung, die aber in diesem Preisbereich generell rar gesät ist. Darüber hinaus handelt es sich um eine QWERTY-Tastatur, an die ich mich konkret in diesem Fall allerdings sehr schnell gewöhnen konnte. Dies traf auf andere Geräte mit QWERTY-Layout bisher regelmäßig nicht zu!

 

Links von der Tastatur befindet sich ein USB 2.0-, ein Mini-HDMI- und der Netzteilanschluss. Rechts wurden ein USB 3.0-Anschluss, ein Micro SD-Slot, eine Klinkenbuchse und schließlich die Gehäuseöffnung zum Befestigen eines Kensington-Schlosses verbaut.

Hardware & Benchmark

Was die wichtigsten Hardwarekomponenten anbelangt, lässt sich Chuwi nicht lumpen. Immerhin wird ein Intel Celeron N3450 Vierkern-Prozessor (1,1 bis 2,2 GHz) der Apollo Lake-Familie verbaut, dem 6 GB DDR3-RAM zur Seite stehen. Hinzu kommt die Intel HD Graphics 500 Prozessorgrafikkarte, die auf der Intel Gen9-Architektur basiert. Dementsprechend erreichte das LapBook 12.3 im Geekbench die folgenden Ergebnisse:

Gleichwohl sollten keine überhöhten Hoffnungen in die Hardware des LapBook 12.3 investiert werden. Es ist kein Gaming-Notebook, worauf bereits der Preis von aktuell 255 € unmissverständlich hinweist. Das LapBook 12.3 ermöglicht aber besser als jedes bisher getestete Gerät in dieser Preisklasse Office-Arbeiten, das Surfen, Spielen von Windows Store Game-Titeln wie Minecraft und Wiedergeben von hochauflösenden Inhalten bis zu 4K. Führt man sich außerdem das mattierte 2K-Display vor Augen – das zugegeben einen vergleichsweise dicken Rand besitzt – fallen die folgenden Mankos kaum noch ins Gewicht.

Diese durchaus herausstechenden Komponenten gehen zu Lasten der integrierten Webcam und der (Stereo-)Lautsprecher. Erstere löst mit 0,3 Megapixel auf und bietet dadurch die grundsätzliche Möglichkeit, Videotelefonate zu führen. Dabei hängt die mit dieser Kamera erreichbare Qualität maßgeblich von den Umgebungslichtverhältnissen und dem  „Stillhaltevermögen“ des LapBook 12.3-Nutzers ab. Mit anderen Worten: Hektische oder annähernd zügige Bewegungen solltet ihr nach Möglichkeit vermeiden. Die Lautsprecher befinden sich auf der Unterseite des Geräts und geben Klänge prinzipiell klar – aber sehr bassarm – wieder.

Ähnlich verhält es sich mit dem internen Speicher: Zum einen sind von den 64 GB lediglich 57,1 GB nutzbar. Zum anderen erreichen eMMC-Speicher grundsätzlich nicht die Datentransferraten von SSD-Speichern. Immerhin stehen aber gleich zwei Optionen für die Speichererweiterung zur Verfügung. Angetan hat es mir besonders der unverhoffte M.2-Slot auf der Unterseite. Ohne also das Gerät aufschrauben zu müssen, lässt sich das LapBook 12.3 um einen 22 mm breiten und 42 mm langen M.2 SATA SSD-Speicher erweitern.

Der verbaute 8.000 mAH-Akku bricht sicher keine Rekorde, aber bei moderater Nutzung für alltägliche Aufgaben ist eine Laufzeit von 6 Stunden erreichbar. Anders verhält es sich selbstverständlich, soweit die Displayhelligkeit auf die höchste Stufe gestellt wird und ressourcenintensivere Programme bzw. Games laufen. In diesem Fall reduziert sich die Laufzeit nämlich auf 2-3 Stunden.

Fazit

Wer sich an den angeführten Mankos nicht stört, findet im einen stilvollen Begleiter mit ausreichend Leistung unter der Haube für alltägliche Nutzungsszenarien. Das Design, die Ergonomie, die CPU-Leistung und das hochauflösende Display wissen die wenigen Defizite angemessen auszugleichen. All dies wohlgemerkt mit Blick auf den Preis von 254,23 € (Gutscheincode: WDLB12DE)! Wer besseren Sound, ab Werk mehr Speicher, eine bessere Webcam oder schlicht mehr Hardwareleistung benötigt, wird erheblich mehr ausgeben müssen.

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? Nerd. ☕ Kaffeejunkie. ⚖️ Hamburger Rechtsanwalt für Vergaberecht, IT-Recht und Datenschutzrecht.
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