Progessive Web Apps (PWAs) sind nach Meinung vieler Entwickler die Zukunft der Webseiten. Es ist eine Art der hybriden Apps, welche auf Web-Technologien basieren, allerdings für den Nutzer wie native Anwendungen aussehen. Sie unterstützen Desktop-Benachrichtigungen, können offline und im Hintergrund laufen und sind skalierbar wie ganz normale Universal Apps, sodass sie selbstverständlich am Desktop, Smartphone und HoloLens funktionieren.
PWAs sind plattformunabhängig
Der Vorteil von PWAs ist allerdings, dass sie plattformunabhängig funktionieren, da sie prinzipiell auch in einem Browser laufen können. Sie funktionieren unter iOS, Android und Windows völlig gleich, sehen gleich aus und bieten dieselben Funktionen. Für Entwickler haben sie den großen Vorteil, dass sie einfach zu entwickeln sind, dieselben Funktionen wie eine native App bieten können und auf allen erdenklichen Plattformen laufen.
Der größte Vorteil aus Microsoft-Sicht ist allerdings, dass PWAs zum Teil jetzt schon im Internet verfügbar sind. Google arbeitet aktuell sehr intensiv daran, diese PWAs zu fördern und hat in Partnerschaft mit einigen Unternehmen bereits entsprechende Apps erstellt. Dazu gehört zum Beispiel Twitter Lite, eine weniger datenhungrige Version von Twitter für Smartphones, welche im Chrome-Browser abgerufen werden kann.
Was plant Microsoft mit PWAs?
Mit Windows 10 Version 1803, sprich Redstone 4, welche wahrscheinlich im April 2018 ausgerollt wird, wird die native Unterstützung von PWAs in das Betriebssystem Einzug halten. Die PWAs werden dann allerdings nicht nur in Edge ausführbar, sondern auch als eigenständige Apps im Windows Store auffindbar sein.
Entwickler werden einerseits die Möglichkeit haben, ihre PWAs manuell, wie eine herkömmliche App, in den Windows Store zu schicken, welche dann von den Nutzern bezogen werden kann und in einem eigenen Windows-Fenster ausgeführt wird. Die PWAs verhalten sich wie ganz normale Apps und die Nutzer dürften im Regelfall keinen Unterschied zu herkömmlichen Apps merken.
Microsoft stellt PWAs automatisch in den Store
Entwickler müssen ihre PWAs allerdings gar nicht selbst in den Store stellen, erklärte das Unternehmen während des Microsoft Edge Web Summits 2017. Sobald die native Unterstützung für PWAs in Windows 10 vorhanden ist, wird Bing das Web automatisch nach PWAs durchsuchen, welche die Qualitätsstandards für den Windows Store erfüllen, und in den Store stellen. Microsoft testet diese Funktionalität bereits insgeheim, wobei es jetzt wohl nicht mehr ganz so geheim ist.
Beispiel für PWAs
Twitter Lite ist bereits eine PWA, verhält sich allerdings im Chrome-Browser am Desktop noch nicht ganz wie eine solche Anwendung. Vor allem fehlt Chrome momentan die direkte Integration mit dem Betriebssystem, welche zum Beispiel Benachrichtigungen unterstützt.
Microsoft ist allerdings selbst mit gutem Beispiel vorausgegangen und hat Microsoft Teams von Grund auf als eine Progressive Web App entwickelt. Sobald die Unterstützung in Windows 10 kommt, wird der bislang benötigte Wrapper abgelegt und Microsoft Teams kann als native PWA in Windows 10 laufen.
PWAs jetzt schon in Edge testen
Interessierte Entwickler haben jetzt schon die Möglichkeit, PWAs im Microsoft Edge-Browser zu testen. Dazu müsst ihr nur zu about:flags navigieren und bis zum Standards Preview-Bereich scrollen. Dort müsst ihr die Option „Enable service workers“ aktivieren. Entwickler können somit ihre PWAs für Microsoft Edge optimieren, sodass sie im Frühjahr 2018 bereit für eine Veröffentlichung im Windows Store sind.
Quelle: thurrott.com
Ich verstehe bis heute nicht, warum man bisher immer an einer App festgehalten hat anstatt die jeweiligen Websites zu optimieren.
Die PWA’s werden noch viel Potential mit sich bringen und hoffentlich wieder einen ordentlichen Wettbewerb am Markt bringen. Vielleicht sogar mit einem 4. Betriebssystem. Wer weiss das schon.
Für W10(M) Liebhaber ist das ja eher eine gute Nachricht. Denn ohne Apps word das System von vielen gemieden, trotz positiven Eindrucks des Systems an sich. Ich vermute, dass MS wenig Geld in App Entwickler gesteckt haben, weil man ahnt, dass das Modell altmodisch ist.
Für mich waren PWAs auch immer schon der logische Schritt. Für jedes OS eine eigene App mit eigenen Standards und Funktionen, anderem Aufbau und so weiter, das ist nicht zukunftstauglich. Ich freue mich auf die PWAs und fürchte mich vor den Kinderkrankheiten. 😀
Schön wie das jetzt alle feiern. Wenn man mal zurück blickt auf die ersten mobilen Betriebssysteme wie das WebOS von HP oder auch das erste iOS, da gab es gar keinen AppStore Inhalte sollten eigentlich sowieso nur über den Browser angezeigt werden. Erst mit iOS 2.0 wurde AppStore eingeführt.
Naja ich finde diese Entwicklung ansich ja auch nicht schlecht. Es hat halt fast eine Dekade gedauert bis sich die Browser und auch die WebEntwicklung soweit entwickelt hatte bis das auch einigermaßen gut funktioniert.
Und da sind wir wieder beim biggest fail von Windows 10…
Der Edge ist wie der IE zu tief im System verankert, ansonsten könnte man die Unterstützung auch einfach beim Win 10 Mobile hinzufügen, so bleibt nur zu hoffen, dass Microsoft es anpasst.
Ansonsten finde ich das Thema PWA sehr interessant, immerhin eliminiert es meinen Hauptkritikpunkt an Apps (sie sind einfach nicht universal und können meist kaum mehr als die eigentliche Website die auf mobile optimiert wurde). 😉
Sehr interessant. Das klingt wirklich nach der Zukunft von Apps 😉
Aber trotzdem müssen die Entwickler die Apps aktiv auf die Plattform bringen.
Du meinst die entwickler muessen webapps aus den nativen apps machen? Klar, aber das machen die meisten mit handkuss. Cordova/phonegap ist ja jetzt schon recht beliebt und wenn dann noch der c#/java/swift unterbau für addons wegfallen kann… Da gibt es einige, die das wollen. Niemand programmiert gern 3 mal und so lange google das auch forsiert, gibt’s ja kein problem.
Schön für alle diejenigen Entwickler, die schon längst vorausschauend auf JavaScript/TypeScript setzen 🙂
Klingt gut. Das wäre eigentlich mal was für Windows 10 Mobile 😛
Könnte lebensverlängernd wirken.
Dafür müsste W10M allerdings ein Update auf 1803 áka Redstone 4 erhalten……es gibt aber nichtmal Redstone 3. Schade….fürs HP x3, Lumia 950 und co.
APIs werden zurückportiert. Möglicherweise…
Abwarten und tee trinken. Entweder wird es dann andromeda oder es gibt sogar rückportierung, weil es hier hauptsächlich um die edge-engine geht. Wie immer gilt: Vorher totreden und sehen, dass es nur wegen totgerede nicht geklappt hat ist blöd.
Und auch hier wieder: Bis 2019 hat win10m theoretisch noch bugfixsupport. Bis dahin wäre mein lumia das smartphone, dass ich bisher am längsten von allen verwenden konnte.