Microsoft

Ehemalige Microsoft Midori-Mitglieder gründen neues Unternehmen

Microsoft Midori war ein Betriebssystem, welches bei Microsoft und Microsoft Research bis ins Jahr 2015 entwickelt wurde. Es hat nicht auf Windows basiert und zum Höhepunkt der Entwicklung sollen bis zu 100 Top-Entwickler von Microsoft gleichzeitig an dem Projekt gearbeitet haben.

Midori sollte ein komplett neues Betriebssystem werden mit neuem Kernel, neuer Software und neuen Programmen, welche komplett auf dem .NET Framework basieren sollten. Die Entwicklung von Midori soll im Jahr 2008 nach dem Abgang von Bill Gates begonnen haben. Im Jahr 2015 wurde das Projekt eingestellt und einer der damaligen Ingenieure des Projekts, Joe Duffy, begann Ende 2015 über Midori zu bloggen. Er war zu dieser Zeit bei Microsoft als Engineering Director für die Compiler und Language Platform angestellt und in seinem Blog schrieb er sehr technisch, aber offen, über seine gesammelten Erfahrungen während der Entwicklung von Microsoft Midori.

Midori-Chef gründet Pulumi

Im Jahr 2016 gründete er ein neues Unternehmen namens Pulumi. Bis heute ist die Seite des Unternehmens völlig leer. Was der Zweck von Pulumi sein wird, ist bis heute nicht bekannt.

Nun ist allerdings an die Öffentlichkeit gelangt, dass mehrere ehemalige Ingenieure von Microsoft Midori heute nicht mehr bei Microsoft arbeiten. Stattdessen sind sie zu Pulumi übergegangen, deren Unternehmenssitz übrigens keine 20 Minuten von Microsoft entfernt ist. Paul Betts und Pat Gavlin, ehemals Midori-Teammitglieder, arbeiten nun bei Pulumi.

Es ist davon auszugehen, dass Pulumi auch weitere Microsoft-Ingenieure des ehemaligen Midori-Teams aufgenommen. Es wäre nicht unrealistisch zu glauben, dass Pulumi dieses Projekt, welches bei Microsoft zum Scheitern verdammt war, umsetzen wird.

Das muss allerdings nicht bedeuten, dass Pulumi das ohne der Zustimmung von Microsoft macht. Eher ist vom Gegenteil auszugehen. Es ist üblich, dass Microsoft-Mitarbeiter manche Projekte auslagern, wenn das Unternehmen dafür intern kein Budget vergeben will. Die Projekte werden dort in aller Ruhe weiterentwickelt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Unternehmen integriert. Langjährigen Mitarbeitern ist es häufig auch nicht gestattet, bestehendes Know-How von Microsoft in andere Unternehmen mitzunehmen, oftmals auch mit strengen Verträgen, die konkret die Arbeit bei der Konkurrenz verbieten. Dass allerdings gleich drei wichtige Entwickler des Midori-Projekts zufällig im selben Unternehmen landen, ist höchst unrealistisch und würde von Microsoft unterbunden, wäre es nicht im Interesse der Redmonder.

Pulumi-Gründer verrät keine Details

Im Juni 2017 hat der Gründer von Pulumi, Joe Duffy, bereits in seinem Blogpost die Gründung des Unternehmens angekündigt. Welchen Sinn und Zweck das Unternehmen allerdings hat, verrät er nicht. Konkret sagt er sogar:“Pulumi wird noch eine Weile im Dunkeln operieren, aber wir haben erst kürzlich einige wichtige Meilensteine erzielt.“

Sein erstes Ziel sei es, ein „Weltklasse-Team“ zusammenzustellen, womit es möglich sein soll, die herausfordernde Mission zu bewältigen, die vor Pulumi steht. Die Bewerbungen sind übrigens nicht offen.


Quelle: Joe Duffy / Twitter

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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