Hardware

HP Envy x2 mit Intel-Hardware vorgestellt – Desinformation ist gut, Verwirrung ist besser

Im Zuge der CES 2018 in Las Vegas hat HP das HP Envy x2 präsentiert. Es handelt sich hierbei um die Intel-basierte Version des absolut gleichnamigen Windows 10 ARM-Tablets. Die beiden Geräte sollen nebeneinander existieren und unterschieden sich einerseits durch den Prozessor und andererseits durch das Design.

HP Envy x2 Intel

Das HP Envy x2 mit Qualcomm-Hardware besitzt einen Kickstand, welcher im Tastatur-Cover des Tablets verbaut ist. Die Intel-Version erinnert da eher an das Apple iPad Pro und bietet somit insgesamt drei Modi, nämlich einen Laptop-, Lese- und Tablet-Modus. Der Winkel im Laptop-Modus kann somit allerdings nicht verstellt werden, was das Intel-basierte HP Envy x2 von der Qualcomm-Version unterscheidet.

Die Tablet-Einheit alleine ist beim Intel-Modell mit einer Tiefe von 7,9 Millimetern etwas dicker als das Qualcomm-Model, welches auf nur 6,9 Millimeter kommt.

HP Envy x2 (Intel) – Spezifikationen:

  • Display: 12,3-Zoll FullHD IPS, 1920 x 1280
  • Prozessor: 
    • Intel Core m3-7Y32
    • Intel Core i5-7Y57
  • Arbeitsspeicher: bis zu 8 Gigabyte LPDDR3
  • Anschlüsse: 2 x USB 3.1 Typ C, MicroSD, 3,5mm Audio, NanoSIM (optional)

HP Envy x2 Intel vs. HP Envy x2 Qualcomm

Auf Hardware-Seite ist das nun vorgestellte HP Envy x2 mit einem Intel Core-Prozessor der 7. Generation ausgestattet aus der Y-Serie, bei dem die TDP von 4,5W auf 6W erhöht wurde für eine bessere Performance. Laut HP soll der Prozessor dadurch bis zu 20 Prozent schneller sein als ein normaler Intel Core-Prozessor der Y-Serie. Damit soll das Gerät auch mehr Leistung bieten als es beim Snapdragon 835 möglich ist.

Beim Display unterscheiden sich die beiden Geräte nur wenig, denn es gibt auch beim HP Envy x2 (Intel) ein 12,3-Zoll großes FullHD-IPS-Display im 3:2-Seitenverhältnis, wo an den Seiten auch die Lautsprecher angebracht sind.

In Sachen Akkulaufzeit gibt es zwischen den beiden Geräten ebenfalls deutliche Unterschiede. Während das Windows 10 ARM-Gerät bis zu 20 Stunden Videowiedergabe schaffen soll, gibt es hier nur 15,9 Stunden. HP stellt hier gerne den Vergleich zum Surface Pro oder iPad Pro her, welche beim selben Test 13,5 bzw. 10 Stunden schaffen.

Desinformation ist gut, Verwirrung ist besser

HP nennt ausgerechnet diese beiden Geräte exakt gleich, was jedenfalls auch uns zuerst sehr überrascht hat. Neben dem Design unterscheiden sich die Geräte nämlich äußerlich nur durch den Modellnamen, wo beim Qualcomm-Modell 12e und beim Intel-Modell 12g angehängt ist.

HP kann nicht allen ernstes erwarten, dass ein normaler Kunde da durchblicken soll. Und ich gehe so weit und behaupte, dass genau das auch beabsichtigt ist. Das vermeintliche „Pro“-Modell mit dem Kickstand, das man eher mit dem Surface Pro vergleichen würde, ist ausgerechnet mit dem ARM-Prozessor ausgestattet, während der iPad Pro-Konkurrent mit Intel-Hardware daherkommt. Warum sollte man zwei derart unterschiedliche Produkte sonst gleich nennen? In Anbetracht der aktuellen Umstände würde jeder normal denkende Mensch die Intel-Version gar etwas zynisch als HP Spectre x2 taufen. Aber bei HP steckt ein anderes Ziel dahinter.

Diese Strategie, ganz nach dem Motto „Desinformation ist gut, Verwirrung ist besser“ mag zwar nicht ganz fair gegenüber dem Endkunden sein, Jedoch ist es zweifellos eine interessante Strategie, um Windows 10 ARM zu pushen. Es zeugt deutlich davon, dass HP sehr großen Vertrauen in die neue Gerätekategorie des Always Connected PC hat und offenbar nicht davon ausgeht, dass Kunden einen Unterschied zwischen ARM- und Intel-Hardware merken werden. Sollte es nämlich nicht so sein, würde dies nur HP schaden. HP beweist mit dem Gerät, dass man voll hinter Windows 10 ARM steht.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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