Microsoft hat am Sonntag angekündigt, dass Lindsay-Rae McIntyre künftig als Chief Diversity Officer (CDO) beim Redmonder Soft- und Hardwarekonzern arbeiten werde. Zuvor hatte sie bei IBM die Position als CDO und Vice President of Human Resource inne.
Wenn derart hochrangige Manager in einem Unternehmen tätigt sind, sieht der Arbeitsvertrag in der Regel ein Wettbewerbsverbot vor. Diese Untersagen den Wechsel zur Konkurrenz, schließlich könnte so durch das Abwerben eines Mitarbeiters Firmenwissen weitergegeben werden.
IBM und die streng geheimen Diversity-Strategien
Als Chief Diversity Officer bei Microsoft wird McIntyre die Aufgabe haben, ein offenes und für Menschen aller Abstammungen freundliches Betriebsklima zu schaffen. Man analysiert vorhandene Daten zur Diversität, entwickelt dafür unterschiedliche Methoden und setzt aus den gewonnenen Informationen Kampagnen und Initiativen um. So sollen neue Talente aus allen kulturellen und gesellschaftlichen Schichten zum Unternehmen gelockt und die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöht werden.
IBM pocht darauf, dass diese Strategien und dieses Wissen auf keinen Fall zur Konkurrenz gelangen darf und besteht darauf, dass McIntyre für ein ganzes Jahr nicht arbeitet. Ganz ohne Ironie schreibt das Unternehmen, dass man „das Wettbewerbsverbot von Frau McIntyre vollstrecken“ will, um das eigene Wissen zu schützen.
Nicht nur der Anwalt von Microsofts neuer Mitarbeiterin zeigte sich Davon erbost und bezeichnete IBMs Klage als „drakonisch“. In den Medien gibt es viel Unverständnis dafür, dass IBM auf diese Art und Weise selbst Mitarbeiter dazu zwingt, im Unternehmen zu bleiben, die kein oder kaum technisches Know-How an die Konkurrenz weitergeben können. Man verbietet der Frau praktisch ein ganzes Jahr lang zu arbeiten, da jeder Tech-Konzern als potenzieller Konkurrent gesehen werden kann und diese Stelle hauptsächlich in dieser Branche vergeben wird. Als Verantwortliche für Diversität im Unternehmen sei sie demnach im Besitz zu vieler Betriebsgeheimnisse, um zu Microsoft wechseln zu können.
Der US-Bezirksrichter hat der Klage stattgegeben und eine erste Verhandlung für den 22. Februar anberaumt. Eine einstweilige Verfügung verbietet bis dahin, dass die Frau bei Microsoft tätig wird.
Quelle: Business Insider