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Microsoft bestätigt PWA Pläne für Windows 10 Redstone 4

Microsoft hat heute offiziell bestätigt, dass mit dem kommenden Windows 10-Update die Progressive Web Apps (PWAs) in das Betriebssystem Einzug halten werden.

Das kommende Windows 10-Update mit dem Codenamen Redstone 4, welches im März bzw. April dieses Jahres erwartet wird, bringt erstmals die Unterstützung für Progressive Web Apps mit. Mit EdgeHTML 17.17063 wurden Service Workers und Push-Benachrichtigungen erstmals für Windows Insider ausgerollt.

Was sind PWAs überhaupt?

Progressive Web Apps sind moderne Apps, welche auf Basis von Browser-Technologien erstellt wurden. Sie sind allerdings deutlich besser in der Qualität als traditionelle Web Apps und in den meisten Fällen von nativen Anwendungen nicht zu unterscheiden.

Sie laufen auf allen Betriebssystemen und in jedem modernen Browser. PWAs können offline ausgeführt werden, System-Benachrichtigungen senden und auf viele Funktionen des Betriebssystems zugriefen.

PWAs im Microsoft Store

Schon mit der nächsten Version von Windows 10 wird Microsoft damit beginnen, Progressive Web Apps im Microsoft Store aufzulisten. PWAs, welche über den Microsoft Store auf dem PC installiert werden, sind als appx in Windows 10 verpackt und laufen in ihrer eigenen Sandbox. Dabei hinterlassen diese Anwendungen keinerlei Hinweise darauf, dass es sich um einen reinen Browser-Container handelt.

Die Bereitstellung der PWAs im Microsoft Store bietet eine ganze Reihe von Vorteilen. Beispielsweise können die Anwendungen auf Basis von Browser-Technologien sämtliche Schnittstellen der Universal Windows Plattform nutzen sowie auch Zugriffe auf den Ort und die Kontakte erhalten.

Der Weg vom Web in den Microsoft Store

Für Entwickler wird es zwei Optionen geben, die eigenen Progressive Web Apps in den Microsoft Store unter Windows 10 zu bringen. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • freiwillig
  • unfreiwillig

Entwickler haben einerseits die Möglichkeit, ihre Anwendungen über den PWA Builder in ein Store-kompatibles Paket zusammenzufassen und in den Microsoft Store hochzuladen.

Gleichzeitig wird Bing Progressive Web Apps im Web suchen und diese automatisch zum Store hinzufügen, sofern die Qualität der PWA den Anforderungen entspricht.

Microsoft verwendet den Bing Crawler, um Progressive Web Apps im Web zu finden, diese in APPX-Pakete zu konvertieren und zu prüfen. Seit fast einem Jahr kann der Bing Crawler die PWAs im Web Ausfindig machen und  Microsoft hat bereits 1,5 Millionen potenzielle Anwendungen überprüft. Zum Start des nächsten Windows 10-Updates wird das Unternehmen ein kleines Set an PWAs im Store bereitstellen, welche die Nutzer daraufhin herunterladen können.

Microsoft wird dabei die Qualität sehr streng kontrollieren und meint das offenbar auch sehr ernst, denn nicht alles, was sich im Web als PWA ausgibt ist auch tatsächlich eine solche Anwendung. Wichtig für Entwickler ist, dass das Web App Manifest nicht von irgendwelchen Generatoren stammt und ein Icon an jeder Seite mindestens 512 Pixel groß ist.

Lösung für das App-Problem?

Windows 10 hat zweifellos ein App-Problem und mit der Inklusion von PWAs im Microsoft Store unter Windows 10 setzt Microsoft einerseits einen wichtigen Schritt für die Verbreitung von PWAs, andererseits auch für die eigene Plattform. PWAs werden von vielen Entwicklern jetzt schon bereitgestellt und bieten vor allem auf mobilen Geräten häufig ein Benutzererlebnis, das sich kaum von einer nativen App unterscheidet.

Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist Twitter Lite. Hierbei handelt es sich um eine sehr gute Umsetzung einer PWA, welche bereits jetzt die mobile Seite des sozialen Netzwerks ersetzt. Bekanntlich ist die Unterstützung der Twitter Universal App nicht ehr gerade vorbildlich, sodass die PWA im Store eine gute Alternative wäre. In vielen Fällen könnte die PWA also Microsofts App-Problem lösen und Anwendungen in den Store bringen, deren Entwickler Windows 10 gar nicht unterstützten würden.

PWAs sind für viele Dienste interessant, die ohnehin ein Angebot im Browser bieten. Am Desktop werden diese Seiten allerdings meist auch wirklich im Browser benutzt, schließlich ist das Layout in Tabs einfach komfortabler als die Nutzung von mehreren Fenstern. Hier werden dann Microsofts Pläne für Redstone 5 interessant, denn damit sollte das Windows 10 Sets-Feature ausgerollt werden, was die PWAs unter Windows 10 erheblich stärken wird.

Viele Dienste, wie Snapchat oder WhatsApp, werden allerdings voraussichtlich keine Progressive Web App anbieten und würden somit weiterhin der Windows-Plattform fehlen.


Quelle: Microsoft

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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