Microsoft hat gestern die Quartalszahlen für das zweite Quartal (Q2) im Fiskaljahr 2018 (FY18) bekanntgegeben und diese können sich natürlich wieder sehen lassen. Microsofts Investition in die Cloud trägt Früchte und das freut natürlich auch die Aktionäre.
Das Unternehmen hat den Umsatz auf 28,9 Milliarden US-Dollar gesteigert, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 12 Prozent bedeutet. Der erzielte Gewinn beträgt 5,3 Milliarden US-Dollar. Das ist zum Teil auch dem Cloud-Umsatz zu verdanken, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 56 Prozent erhöht werden konnte.
Microsoft Q2 FY18 – Umsätze der einzelnen Sparten:
- Productivity and Business Processes: 9 Milliarden US-Dollar, 25 Prozent Wachstum
- Intelligent Cloud: 7,8 Milliarden US-Dollar, 15 Prozent Wachstum
- More Personal Computing: 12,2 Milliarden US-Dollar, 2 Prozent Wachstum
Weiterhin machen die Sparten, welche Office und Windows enthalten, für Microsoft die größten Umsätze. Anhand des Wachstums ist allerdings zu erkennen, dass vor allem die Cloud derzeit die treibende Kraft ist. Die Verbindung dieser Bereiche, wie es bei Office 365 gelungen ist, zeigt sehr gute Resultate.
Microsoft Q2 FY18 – Zwischen den Zeilen
Productivity and Business Processes
- Der Umsatz mit Office für Unternehmenskunden und Cloud-Diensten stieg um 10 Prozent, was vor allem dem Umsatzanstieg bei Office 365 Commercial um 41 Prozent zu verdanken ist.
- Der Umsatz mit Office und Cloud-Produkten für Endkunden stieg um 12 Prozent an.
- Umsatz mit Dynamics-Produkten und Cloud-Diensten stieg um 10 Prozent, vor allem aufgrund des Umsatzwachstums bei Dynamics 365 um 67 Prozent.
- LinkedIn trug 1,3 Milliarden US-Dollar zum Microsoft-Umsatz bei mit einem Anstieg der Zugriffe auf die Seite um 20 Prozent.
Intelligent Cloud
- Der Umsatz mit Server-Produkten und Cloud-Diensten stieg um 18 Prozent an, was vor allem dem Umsatzwachstum von Azure in Höhe von 98 Prozent zu verdanken ist.
- Umsatz mit Enterprise Diensten stieg um 5 Prozent an dank der Premier Support Services.
More Personal Computing
- Umsätze mit Windows OEM stiegen um 4 Prozent, vor allem dank der Lizenzierung von Windows 10 Pro an Unternehmen, wo es einen Anstieg von 11 Prozent gab.
- Umsätze mit kommerziellen Windows-Produkten und Cloud-Diensten sank um 4 Prozent.
- Der Umsatz im Gaming-Bereich stieg um 8 Prozent, angetrieben vor allem durch die Verkäufe der Xbox One X.
- Die Umsätze mit Suchmaschinenwerbung stiegen um 15 Prozent.
- Umsatz mit Surface-Produkten stieg um 15 Prozent obwohl insgesamt weniger Geräte verkauft wurden.
Microsoft Q2 FY18 – Fazit
Microsofts Investition in die Cloud trägt Früchte, wenn auch die Zahlen nicht unglaublich beeindruckend sind. Die aufeinanderfolgende Wachstumsrate des Umsatzes im Cloud-Bereich beträgt „nur“ 7 Prozent und ist etwa auf dem selben Niveau, das man auch 2017 im selben Quartal verzeichnen konnte.
Die Umsätze mit Office 365 sind dagegen überragend und Quartal für Quartal überrascht Microsoft mit noch mehr Nutzern und starkem Wachstum. Office 365 ist jetzt schon ein stabiles Standbein für das gesamte Unternehmen und sollte ein Wegweiser dafür sein, wie in allen Bereichen eine erfolgreiche Strategie aufgebaut werden kann, sei dies nun für Windows oder Xbox.
Dass Microsoft über Weihnachten erneut weniger Surface-Geräte verkauft hat, darüber können auch die höheren Umsätze nicht hinwegtrösten. Besonders nachdem man das Weihnachtsgeschäft mit drei im Jahr 2017 neu vorgestellten Produkten begonnen hat, wäre zu erwarten gewesen, dass Microsoft auch für bessere Verkaufszahlen sorgen kann.
Quelle: Microsoft
Kann es sein, dass hier dringend ein Artikel über Azure, AWS und GCP gebraucht wird?
Verdienen sie mit Cloud dadurch das sie die gesammelten Daten verkaufen?
Wir sprechen von MS nicht von Google…
Nein, Microsoft schließt die Weitergabe personenbezogener Daten an Werbepartner, im Gegensatz zu diversen Mitbewerbern wie Google, Apple, Amazon, Facebook etc. , explizit aus.
Was der Wachstum wohl für die Zukunft bedeutet…
Die Frage ist natürlich, wie wichtig die Cloud von MS in Zukunft wird, falls Google beispielsweise weiterhin Zuwächse mit seinem Office Pendant generieren kann.
Wenn MS beim Endkunden uninteressant wird und somit anderen die Tür offen hält, wie lange hält dann wohl das Wachstum bei Office und Cloud?
Der Artikel über EA die Tage hat verdeutlicht, dass EA zu kaufen für MS schon fast unabdingbar ist, um endlich mal Sony hinter sich zu lassen. Also muss hier wieder der Endkunde „gemolken“ werden. Tablets und PC werden immer unwichtiger in der breiten Masse. Selbst Nintendo präsentiert seine Spiele für Android, iOS … aber eben nicht für Windows (kann man sicher auch toll auf einem Windows Tablet zocken). Hier hat MS noch eine Menge Arbeit vor sich.
Wichtig find ich auch was die Entscheidungen zu Cortana als intelligente Schnittstelle zwischen den tollen Services angeht. Durch Cortana könnte das Geschäft mit Office, Cloud etc. nochmal gefestigt werden.
Wir dürfen gespannt sein, das Jahr hat erst begonnen.
Fui Nutella führt Microsoft in den Ruin!!!1
Das ist alles sehr kurzfristig mit diesem Cloud Gedöns (seit 2014)!! Ihr werdet schon sehen!! Ohne eigenes Smartphone OS folgt bald die Insolvenz!!!!1!!!111
Das ist doch alles nur eine Blase und SPEKULATION!!
ich denke, Cloud ist nicht alles. Office 365 zeigt, dass Cloud vielleicht nie Nr1 sein wird beim Umsatz. Denn erst Office 365 führt die Unternehmen, die wohl allesamt Windows auch verwenden, in die Microsoft Cloud…
Cloud ist stark, weil Office 365 mega stark ist. Und Office 365 würde keiner brauchen, wenn Windows keiner braucht. Windows muss dorthin, wo die Kunden sind – mobile.
Azure und Co sind vor allem im Hintergrund aktiv. Und wenn du von großen Umsätzen sprichst, solltest du auch den Bereich Gaming nicht vergessen. Ich meine du hast da ja eine sehr treffende Analyse zu geschrieben die Tage.
Und MS ist auch mobil gut sehr vertreten, auch ganz ohne ein eigenes Smartphone OS.
Es wäre für Microsoft hilfreich über Zukäufe mehr Kontrolle im Spielemarkt zu haben. Aber nur wenn Sie dies auch dazu nutzen würden, um damit die UWP Plattform zu stärken. Leider wird das heute noch nicht mal mit Productivity Apps konsequent gemacht. Dabei wäre ein qualitativ hohes Angebot bei Entertainment und Productivity Apps, Services und damit User eine wesentliche Grundlage für einen erfolgreichen Angriff im Mobile Markt. Die Risikobereitschaft (nötiger Mut, Aggressivität?) scheint bei Nadella aber bei NULL zu liegen. Angreifen passt wohl nicht zu seiner Mentalität. Ruhige Hand ist ja ganz okay, aber wenigstens ein bißchen was von Balmers Temperament täte Nadella auch gut.