Microsoft hat letzte Woche im offiziellen Blog „zugegeben“, dass man noch nicht vollständig fertige Updates über die Windows Update-Funktion auch für reguläre Nutzer bereitstellt. Was längst bekannte Informationen sind, haben viele Medien nun erneut auf ihre ganz eigene Art und Weise verarbeitet.
Nicht 100% fertige Updates als Patch
Neben der Verbreitung von zahlreichen Falschmeldungen von einigen Medien, die in der Sache schlichtweg nicht ausreichend informiert sind bis zur bewussten Verwirrung der Leser, war im Grunde alles dabei. Konkret hat Microsoft, wie bereits in der Vergangenheit auch, gesagt, dass es jeden Monat weitere Patchdays gibt mit sogenannten „C“- und „D“-Updates. Diese Aktualisierungen enthalten keine kritischen Sicherheitspatches und keinerlei dringende Verbesserungen oder Bugfixes für das System. Es handelt sich um die ganz normalen Wartungsupdates, die den einen oder anderen kleinen Fehler im System ausmerzen. Die Patches sind oftmals nur wenige Megabyte groß und vollziehen von Haus aus nur sehr kleine Änderungen am System.
Weder erhalten diese Updates kritische Sicherheitspatches, was die Installation für Nutzer zu einer dringlichen Angelegenheit macht, noch werden diese kleinen Patches automatisch an die Computer von Windows-Nutzern ausgerollt. Sie sind nur dann erhältlich, wenn Nutzer in den Einstellungen unter Windows Update manuell nach Aktualisierungen suchen. Microsoft dürfte sehr konkrete Statistiken zum Nutzerverhalten haben und es ist davon auszugehen, dass kaum ein Nutzer diese Funktion regelmäßig verwendet.
In dem Blogpost hat Microsoft nun erwähnt, dass man diese „C“ und „D“ Updates „zum Testen“ an diese sehr wahrscheinlich außerordentlich begrenzte Zahl an Nutzern ausrollt.
„Windows Updates sind Beta-Patches“
Wer in der Medienlandschaft tätig ist oder diese regelmäßig verfolgt, der weiß, dass auf diese Worte im Grunde ein Wettrennen um die reißerischste und schärfste Formulierung der Headline begann, während die Redakteure in ihren Artikeln allesamt so tun, als wäre dieses Verhalten a.) nicht schon längst bekannt und b.) für den Normalverbraucher ein absolutes Horror-Szenario. Mit diesen Argumenten wird daraufhin die „Warnung“ vor Windows-Updates gerechtfertigt und in einigen Artikeln wird das gar nicht versteckt, sondern die Headlines warnen schon ausdrücklich davor, künftig manuell nach Windows Updates zu suchen. Weshalb sich einige Medien derart auf Windows Updates eingeschossen haben, bleibt uns weiter ein Rätsel. Schließlich hätten zum Beispiel die enormen Schäden durch die Petya-Ransomware allein dadurch verhindert werden können, wenn die betroffenen Nutzer und Unternehmen ein mehr als zwei Monate verfügbares Windows 7 Update einfach installiert hätten.
Warnung vor dem Windows Update
Die Microsoft-kritischen Artikel argumentieren gegen diese Windows Updates mit der Begründung, es handle sich um Beta-Code. Das Problem mit dieser Argumentation ist, dass nur Microsoft weiß, wie viele Nutzer monatlich manuell nach Windows 10 Updates suchen und womöglich auch, weshalb die Nutzer das tun. Möglicherweise enthält ein C- oder D-Release den Bugfix für ein Problem, das genau diese Nutzer betrifft. Wir halten für unwahrscheinlich, dass meisten Windows 10-Nutzer regelmäßig manuell nach Updates suchen, besonders dann, wenn ohnehin keine Probleme vorhanden sind. Dass diese Updates dann von Microsoft noch nicht zu 100 Prozent fertig getestet werden konnten, lässt sich angesichts der harmlosen Natur dieser sehr kleinen Patches praktisch vernachlässigen. Man muss hier auch sehen, dass es sich um Patches befindet, die meist schon wenige Tage und höchstens anderthalb Wochen später als offizielle Patches über die automatsche Update-Funktion bei Nutzern landen. Das sind keine Insider Preview Updates, wie das manche Artikel suggerieren.
Allein die Tatsache, dass ein solches C- oder D-Update bislang noch nie für Probleme gesorgt hat, zeugt bereits von der hohen Stabilität dieser Aktualisierungen. All diese Tatsachen werden allerdings in der Microsoft-Berichterstattung gerne und häufig nicht berücksichtigt.
Wie kann es denn eigentlich sein, dass Medien regelmäßig voller Vorfreude über Android-Updates berichten, jedoch den Microsoft-Updates für Windows 10 sehr kritisch entgegenstehen? Man will wohl immer, was man nicht kriegen kann…
Lustig daran ist, dass der entwickler sowieso selbstbestimmt sagt, wann etwas alpha, beta oder final ist. Ist also damit die beta einfach zur final geworden und alle schreien?
Tjaaa heutzutage geht’s zulasten qualitativ hochwertiger Berichterstattung nur noch um Klicks… ?
Von meinem NovaGo gesendet
Das Problem ist eher, dass Microsoft dies relativ bescheiden Kommuniziert. Nicht jeder liest sich die Microsoft-Blog-Posts durch. Es hätte meiner Meinung nach einen Hinweis direkt in der Systemsteuerung geben müssen. Oder warum macht man es nicht wie unter Windows 7. Dort gibt es diese Updates als optionale Updates, die noch extra ausgewählt werden müssen.
Das wirkliche Problem liegt doch nicht bei Microsoft!? Wieso informieren die Medien nicht einfach umfassend und inhaltlich korrekt, statt ohne Hintergundinfos zu kennen oder diese bewusst zu ignorieren, einfach eine reißerische Sch**ße zu produzieren, die vielleicht ins eigene Bild passt, aber nichts mit der Wahrheit zu tun hat!?
Es gibt keinerlei Berichte oder Informationen, dass dies jemals zu Problemen geführt hat und wer entscheidet bitte, ob ein Code fertig ist oder nicht? Gäbe es ernsthafte Bedenken, dann würde MS es nicht verteilen und mal Hand aufs Herz, bis auf ganz wenige Nutzer sucht absolut niemand manuell nach Updates und daher ist es schlicht und ergreifend irrelevant und man könnte sich bitte einfach echten Neuigkeiten widmen oder zumindest keine Lügen oder Halbwahrheiten erzählen.
Danke für die umfassende Einordnung durch WinArea. 🙂
Klar, dass die Medien Scheiße schreiben ist das eine, aber wenn ich jetzt den Button „Updates suchen“ klicke, würde ich schon gerne darüber informiert werden, dass ein C oder D Update installiert wird und eventuell auch die Möglichkeit haben dies nicht zu installieren.
naja, we have to agree to disaggree….
Ich sehe keine Notwendigkeit darin über irgendwas zu informieren. Wenn sie Probleme mit dem System erwarten würden, würden sie es nicht ausrollen. Einen gänzlichen Ausschluss von Fehlern im Code gibt es nicht und somit ist es unerheblich, ob sie nun von 2 Personen weniger getestet wurden und deswegen durch euch als Beta betitelt werden… Man kann jetzt willkürlich definieren ab wann ein Update ausgerollt werden darf und im Endeffekt ist es Microsoft, die das zu entscheiden haben und jedem, dem das nicht gefällt, kann ja ein anderes OS nutzen, spricht ja nichts dagegen. Wer Herr über sein OS sein möchte, nutzt ohnehin Linux… Windows ist da viel zu restriktiv.
Also um mal ehrlich zu sein finde ich es eine Frechheit von MS, nicht fertige Updates an normale User auszurollen. Die sind ja offensichtlich nicht mal extra gekennzeichnet. Und wenn ich auf Windows Update als Otto Normaluser drücke erwarte ich, dass ich ein ordentliches Update bekomme und nicht irgendetwas unfertiges zum testen. Egal warum ich darauf drücke und wenn es nur aus alter Gewohnheit ist.
Für so etwas gibt es doch das Insider Programm. Und man kann gerne auch damit Argumentieren das die Qualität ja ach so hoch ist. Wenn, möchte ich mich aktiv für einen „Beta Test“ entscheiden und nicht als Versuchskaninchen eingesetzt werden, ohne dass ich eine Ahnung davon habe.
imho