Microsoft ist in Bezug auf die eigene HoloLens-Brille momentan von mehreren Kontroversen betroffen. Neben der anfänglichen Geheimniskrämerei rund um das Sichtfeld fordern Mitarbeiter vom Unternehmen außerdem, den HoloLens-Deal mit dem US-Militär platzen zu lassen.
Mitarbeiter, die an HoloLens gearbeitet hatten, möchten sich nicht als Hersteller von Waffen sehen und, dass ihre Innovationen im militärischen Bereich eingesetzt werden. Microsofts Führung hat allerdings im November einen enormen Deal mit dem US-Militär angekündigt, im Zuge dessen die Redmonder 100.000 HoloLens-Brillen für 480 Millionen US-Dollar an das amerikanische Militär liefern werden. An diesem Vertrag möchte die Führung gerne festhalten, weshalb sich nun auch Satya Nadella in einem Interview hierzu geäußert hat.
Darin lässt der CEO wissen, dass man Institutionen in legitimen Demokratien die eigenen Technologien bereitstellen wird, welche „die Freiheiten schützen, die wir alle genießen.“, heißt es in dem Interview. Es gehe weiters darum, ein verantwortungsbewusster Unternehmensbürger in einer Demokratie zu sein.
Das Statement von Satya Nadella entspricht damit der bisherigen Linie des Unternehmens, wo man auf die ethischen Bedenken seiner Mitarbeiter nicht allzu großen Wert legt. Interessanterweise ist Microsoft auch jenes Unternehmen, welches am lautesten nach einer Regulierung von künstlicher Intelligenz ruft.
Diese Aussagen des Microsoft-Chefs sind allerdings nicht unumstritten. Es stellt sich für andere Regierungen in Europa, Asien, Südamerika, Australien und Afrika natürlich die Frage, wie weit diese Treue von Microsoft gegenüber der US-Regierung geht. Kann es einem US-Unternehmen wie Microsoft zugetraut werden, Daten von einer den USA verbündeten Regierung von den USA geheim zu halten? Entsprechende Vorwürfe der Spionage erhebt nämlich die USA gegen Huawei, weswegen der Hersteller in den USA seine Geräte auch nicht mehr verkaufen darf.