Windows 10

Windows 10 erneut im Visier der EU-Datenschützer

In den Niederlanden sowie in Irland haben Datenschützer das Microsoft-Betriebssystem ins Visier genommen. Beide Behörden kritisieren, dass das System weiterhin nicht mit EU-Datenschutzgesetzen im Einklang sei.

Mit dem Windows 10 April 2018 Update hat Microsoft eine vollkommen neue Einrichtung des Betriebssystems ausgerollt. Diese erklärt sämtliche Daten-bezogenen Einstellungen ganz genau und erfordert für jede Datensammlung die explizite Zustimmung des Nutzers. Außerdem erklärt der Konzern genau, wie und wofür diese Daten verwendet werden. Allgemein geht es Microsoft vor allem darum, mithilfe dieser Daten die eigenen Dienste bereitstellen zu können. Zudem wurde der Diagnostic Data Viewer implementiert, wodurch Nutzer sämtliche Diagnosedaten jederzeit betrachten und löschen können. Kein anderes System bietet eine derart benutzerfreundliche Kontrolle über Datenschutz-Einstellungen sowie die Betrachtung von notwendigen Telemetriedaten.

Die beiden Behörden haben nun durch eigenständige Analyse angeblich festgestellt, dass Microsoft „andere Daten von Nutzern“ sammle. In den veröffentlichten Statements nannten beide Datenschutzbehörden keine konkreten Beispiele. Man erklärte nur, Microsoft habe nicht klar genug festgehalten, welche Nutzerdaten man von Anwendern sammle im Zuge der Telemetrie in Windows 10. Zudem wüssten Nutzer nicht ganz klar, wozu man bei Microsoft diese Diagnosedaten verwendet. Man ist sich aber sicher: Microsoft könnte dadurch potenziell gegen Datenschutz-Gesetze in der EU verstoßen.

Interessant ist dabei, dass wieder einmal Microsoft im Zusammenhang mit Datenschutz kritisiert wird. Wie der Konzern in den Geschäftsbedingungen sowie auch bei der Einrichtung von Windows 10 glasklar erklärt, werden Telemetriedaten für die Diagnose von Fehlern sowie die Verbesserung des Produkts genutzt. Schlagen Updates fehl, stürzen Programme ab oder gibt es andere Probleme, informieren das Unternehmen die Diagnosedaten über dieses unerwünschte Verhalten. Die Basis-Diagnosedaten lassen sich nicht abschalten. Das liegt allerdings daran, dass eine grundlegende Sammlung von Telemetriedaten in einem modernen Betriebssystem unerlässlich ist. Schon, wer Windows Updates zuverlässig erhalten möchte, muss bestimmte Details der Hardware an den Update-Server übermitteln. Was sowohl bei iOS als auch Android absolut selbstverständlich ist, wird unter Windows 10 kritisiert.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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