Hardware

Xiaomi Mi Note 10 Test: Nahe an der Perfektion

Wenn es um Android-Smartphones geht, ist WindowsArea.de natürlich nicht die Quelle Nummer eins. Gelegentlich testen wir allerdings auch das eine oder andere Gerät und veröffentlichen auch unsere Eindrücke, wenn es ein ganz besonderes Smartphone gibt.

Ein solches Gerät ist glasklar das Xiaomi Mi Note 10. Das Smartphone habe ich am Tag des Release erworben und nun einige Monate lang aktiv im Test. Der Fokus meines Tests ist zweifellos die Kamera-Qualität, für die man das Smartphone im Regelfall auch erwirbt. Es ist in Wahrheit die einzige echte Flaggschiff-Komponente des Smartphones.

Preisvergleich

Das Xiaomi Mi Note 10 habe ich selbst direkt zum Launch zum offiziellen Startpreis von 499 Euro erworben. Mittlerweile ist das Gerät stark im Preis gefallen.

Der Händler Gearbest verkauft das Smartphone momentan am günstigsten mit Versand aus der EU zum sehr guten Preis von 398,06 Euro. Das Smartphone bekommt ihr nach Eingabe des angegebenen Gutscheincodes deutlich günstiger.

Gutscheincode: GBNOTE801

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> Xiaomi Mi Note 10 im Preisvergleich

Kurzreview

Das Xiaomi Mi Note 10 ist ein hochwertiges Smartphone, welches mit einer Flaggschiff-Kamera ausgestattet ist. Rein hardwaremäßig ist es kaum revolutionär: Der Snapdragon 730G ist oftmals mit ressourcenintensiven Spielen und Apps überfordert und etwas längere Ladezeiten beim Wechsel von Kamera-Modi oder Apps sind im Vergleich zu Flaggschiffen durchaus normal. Wechselt man zum Beispiel von der Kamera zur Galerie und dann schnell zurück, dann kommt das Smartphone häufig nicht ganz mit. Im Alltag sind das kleine Frustrationen, die man je nach eigener Erwartungshaltung durchaus tolerieren kann.

Revolutionär ist das Konzept des Xiaomi Mi Note 10 jedoch wohl: Mit insgesamt fünf unterschiedlichen Kameras, einer 108 Megapixel Hauptkamera, einer fünffachen Zoom-Kamera und weiteren praktischen Kameras klingt es im Fotografie-Bereich nach einem Flaggschiff-Killer. Und den Eindruck bestätigt das Smartphone auch. Das Xiaomi Mi Note 10 verfügt über eine der besten Smartphone-Kameras auf dem Markt. Kein Gerät in dem Preisbereich kommt da auch nur Ansatzweise ran. Von heutigen Flaggschiff-Smartphones ist es nicht nur nicht weit entfernt, es kann direkt damit konkurrieren. Es macht fantastische Bilder in den meisten Situationen, kämpft allerdings gelegentlich mit der Software, was womöglich auch der schwachen Hardware geschuldet ist. Wer bei der Kamera ein großartiges Preis-/Leistungsverhältnis sucht, bekommt hier einiges geboten.

Abgesehen davon ist das Xiaomi Mi Note 10 ein sehr gutes Smartphone. Äußerlich wirkt es sehr hochwertig mit einer Premium-Glasrückseite und dem 6,47 Zoll großen OLED-Panel mit dem Fingerabdruck-Scanner im Display, welcher allerdings nicht der Schnellste ist. Die Akkulaufzeit ist gut und sollte selbst für intensive Smartphone-Nutzer eineinhalb Tage reichen.

Kamera

An den Kamera-Beispielen wird schnell klar, dass das Xiaomi Mi Note 10 mit mehr als nur einer Mid-Range Kamera ausgestattet ist. Die fünf Kameras im Smartphone übernehmen alle eine andere Rolle, was das Fotografieren mit dem Gerät sehr vielseitig macht.

Zusammengefasst: Das Xiaomi Mi Note 10 ist vielseitig dank vieler verfügbarer Linsen, hochqualitativ dank der hervorragenden Kameras und insgesamt großartig zum Fotografieren unterschiedlichster Szenarien, ob nun Landschaften oder Porträts. Auf der anderen Seite sind die vielen Optionen oftmals umständlich zu benutzen und während die Kamera in den meisten Situationen gute Aufnahmen macht, verzettelt sich die Software häufiger als bei anderen Flaggschiffen. Insbesondere beim Fotografieren im Dunklen gibt es eine größere Auslöseverzögerung und das Smartphone benutzt eine zu optimistische Belichtungszeit, wodurch es gelegentlich zu verschwommenen Aufnahmen kommt.

Unterschiedliche Kamera-Optionen

Die Standard-Weitwinkel-Kamera verfügt über den 108 Megapixel Sensor, nimmt aber im Alltag „nur“ mit 27 Megapixel auf, was ebenfalls mehr als ausreichend sein dürfte. Erst im 108 Megapixel-Modus wird die irrsinnige Auflösung des Sensors ausgenutzt.

Weiters gibt es eine 12 Megapixel Telefoto-Kamera mit Zweifach-Zoom, die 5 Megapixel Fünffach-Zoom-Kamera und die 20 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera mit 0,6x-Zoomlevel. Den Abschluss bildet die 2 Megapixel Makro-Kamera, womit Objekte aus nächster Nähe eingefangen werden können.

Diese vielen Optionen machen beim Xiaomi Mi Note 10 aber wirklich Spaß, eben insbesondere dann, wenn man etwas davon versteht. Die Kamera-Software ist dabei leider eine Bremse, mit der man allerdings im Laufe der Zeit umzugehen lernt.

Performance

Der Snapdragon 730G im Xiaomi Mi Note 10 wurde häufig kritisiert, da es sich zweifellos um einen Mid-Range Prozessor handelt. Angesichts der äußeren Verarbeitung, der Kameras und des Designs würde man allerdings glatt schätzen, dass auch das Herzstück entsprechend viel leisten kann.

Bei alltäglichen Aufgaben ist das Xiaomi Mi Note 10 grundsätzlich ein sehr flottes Smartphone. Ganz auf Flaggschiff-Niveau ist man zweifellos nicht, was man insbesondere beim schnellen Wechsel zwischen mehreren Apps merkt. Die kurze Ladezeit ist allerdings in Anbetracht des Gesamtpakets, das man für den Preis bekommt, für mich vollkommen ertragbar.

Merkbar wird das Performance-Problem des Prozessors im Grunde nur bei der Bedienung der Kamera. Dabei dauert der Wechsel zwischen den Modi gerne mehr als eine Sekunde und sogar länger, wenn zuvor leistungshungrige Apps genutzt werden oder noch Fotos im Hintergrund verarbeitet werden. Wenn man dann vom Fotomodus in den Videomodus wechselt, hat man die Situation womöglich schon verpasst. Das ist interessanterweise eine Sache, die mich am Smartphone mehr an die guten alten Windows Phone 8.1-Kamera-Zeiten erinnert als irgendetwas anderes.

Ein allzu großer Kompromiss ist das angesichts der guten Kamera-Qualität allerdings nichts. Zwar kommt es dadurch öfter vor, dass die Kamera frustrierend langsam ist, aber wenigstens sind die Bilder und Videos, die man damit aufnimmt, im Regelfall richtig gut.

Software & Unterstützung

Das Xiaomi Mi Note 10 läuft mit Android 9, worauf Xiaomi sein MIUI 11 Interface samt drastischen Veränderungen draufpackt. Aufgrund der großen Unterschiede zu Stock-Android bin ich kein großer Fan von MIUI, denn viele der Zusatzfunktionen wurden komplizierter umgesetzt, als es sein müsste. Ein gutes Beispiel ist der Splitscreen-Modus, bei dem man zwei Apps nebeneinander verwendet. Beim Xiaomi-Interface ist der drei Klicks entfernt, während man ihn normalerweise durch einmaliges, langes Drücken der Multitasking-Menü-Taste öffnet.

MIUI ist ein hübsches Interface mit einigen notwendigen, aber auch vielen redundanten Veränderungen. Die System-Anwendungen sind teils inhomogen und passen dabei auch überhaupt nicht zu den übrigen Android-Apps. Man muss ein Fan vom Interface sein. Ich bin es nicht.

Xiaomi hat bekanntermaßen auch große Unterschiede bei der Umsetzung des Stromsparmodus ins System implementiert, was insbesondere Benachrichtigungen betrifft. Diese kommen bei einigen Apps, die das System also weniger relevant betrachtet, teilweise erst an, wenn man das Smartphone entsperrt oder die App öffnet. Microsofts Dienste lassen sich am Xiaomi Mi Note 10 gut verwenden und werden auch ohne Kompatibilitätsproblemen unterstützt. Die Integration der Kontakte funktioniert insbesondere gut über die mobile Outlook-App. Da hatte ich bei anderen Herstellern schon schlechtere Erfahrungen gemacht.

Ein deutlich größeres Problem ist allerdings die Unterstützung durch Updates. Während sich das Smartphone irgendwo zwischen Flaggschiff und Mid-Range Smartphone einordnet, lässt der Update-Support zu wünschen übrig. Android 10 gibt es bislang nicht, aber eine Beta ist immerhin verfügbar. Diese dürfte also irgendwann auch ausgerollt werden, aber ein konkretes Datum liegt nicht vor.

Fazit

Insgesamt ist das Xiaomi Mi Note 10 ein fantastisches Android Smartphone, das mit einem ordentlich Preis-/Leistungsverhältnis aufwarten kann. Wenn ein Smartphone im Kamera-Bereich mit dem Huawei P30 Pro konkurrieren kann, dafür jedoch bei der Performance einige Einbußen verzeichnen muss, dann ist das angesichts dieses Preises ein außerordentlich fairer Kompromiss.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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