Apple hat mit der Vorstellung seiner ARM-basierten Macs und der hohen Performance der Prozessoren einige Aufmerksamkeit für die ARM-Plattform am Desktop geweckt. Qualcomm erinnert uns nun daran, dass man eigentlich selbst der Pionier in diesem Bereich war.
In einem Interview ließ Qualcomms Senior Vice President Alex Katouzian wissen, dass Qualcomm und nicht Apple die ersten waren mit ARM-Prozessoren für PCs. Dabei meinte er nicht nur, dass Apple die Strategie praktisch kopiert habe, sondern auch, dass man sich von dieser Imitation geschmeichelt fühle. Das Statement im Wortlaut:
„Man sagt ja, Imitation ist die beste Form von Schmeichelei. Nun seht euch an, was mit dem Apple M1 passiert ist. Das Produkt ist fast ein Duplikat von dem, was wir bereits seit zwei oder drei Jahren sagen.“
Tatsächlich ist wahr, dass Qualcomm mit den Snapdragon-Chips für PCs erstmals ARM-Prozessoren für Notebooks mitgebracht hat. Was Apples SoC allerdings interessant macht, ist nicht die Tatsache allein, dass man einen Smartphone-Chip nun in einen Windows-PC gepackt hat. Apples M1-Chip bietet mindestens die dreifache Performance eines Surface Pro X, während Apples Geräte dennoch längere Laufzeiten schaffen.
Qualcomms Seitenhieb gegen Apple ist somit ein gescheiterter Versuch, sich als Innovationsträger zu präsentieren, da man ein ähnliches Produkt vorher anbot. Dessen dürfte sich allerdings auch Qualcomm bewusst sein. Man verspricht eine bessere Performance in der Zukunft. Interessant wird, ob Qualcomm tatsächlich kurzfristig an das Niveau von Apple kommen kann. Für die Windows ARM-Plattform wäre dies ein enormer Schritt nach vorne.