Mit Windows 11 erhöhte Microsoft die Systemanforderungen, um neue Sicherheitsfunktionen durchzusetzen. Diese kommen standardmäßig jedoch nicht zum Einsatz. Aktualisiert man einen kompatiblen Computer auf die neuste Windows-Version, so bleiben die ausschlaggebenden Sicherheitsfunktionen deaktiviert. Aus diesem Grund bieten sowohl 10 als auch 11 dasselbe Maß an effektiver Sicherheit, solange man keine manuelle Konfiguration vornimmt. Das habe ich in einem früheren Artikel kritisiert.
Nun scheint Microsoft doch einen Schritt in Richtung virtualisierungsbasierter Sicherheit (VBS) als Standard zu gehen. Wie ihr alle sicherlich bereits bemerkt habt, zeigt der Windows Defender einen gelben Warnhinweis an, wenn eine empfohlene Einstellung nicht aktiviert ist. Verzichtet man beispielsweise auf die Nutzung von Smartscreen, so weißt Defender darauf hin, dass man nicht vollkommen geschützt sei.
Auf meinem Windows Insider-System im Dev-Kanal, macht das gelbe Dreieck in der Taskleiste auf sich aufmerksam. Überraschenderweise aufgrund der Tatsache, dass ich die Kernisolierung, also die virtualisierungsbasierte Sicherheit, deaktiviert habe.
Somit geht Microsoft mit Windows 11 22H2 den großen Schritt, jedem Nutzer die neuen Sicherheitsfunktionen als wichtiges Sicherheitsmittel zu empfehlen. Wer also noch nicht von den neuen Sicherheitsfunktionen Gebrauch macht, der wird zukünftig darauf aufmerksam gemacht. Meiner Meinung nach eine gute Umsetzung. Denn eine zwanghafte Aktivierung könnte viele Probleme verursachen. Eine Empfehlung dagegen ist eine Art gut gemeinter Ratschlag. Der Nutzer weiß selbst, dass er etwas aktiviert hat und dementsprechend auch, wie er es wieder deaktiviert, sollten Schwierigkeiten auftreten.