WebView 2 erlaubt die Integration von Web-Inhalten in bestehende Anwendungen, oder dient sogar als Grundgerüst für ganze Web-Apps. Im Prinzip ist es eine kompakte Version von Microsoft Edge, welche nur die Komponenten beinhaltet, die zum Rendern einer Webseite notwendig sind.
Die Nachteile von Status Quo
Unter Windows 11 ist WebView 2 vorinstalliert, doch in Windows 10 war das bislang nicht der Fall. Aus diesem Grund mussten Entwickler die Basis von WebView 2 zu ihrer Anwendung mitliefern lassen. Dies resultierte in einige Nachteile für den Endanwender.
Zum einen wäre da der hohe Speicherverbrauch. Sind zehn Anwendungen auf dem Computer installiert, die allesamt von WebView 2 abhängig sind, so ist auch zehnmal die WebView 2-Basis installiert. Sie beinhaltet die gesamte Chromium-Engine, die jeweils mehrere hundert Megabyte umfasst.
Außerdem oblag es den Entwicklern, die WebView 2-Basis zu aktualisieren. Da Chromium mit großem Abstand die meistverwendete Browser-Engine ist, werden jeden Monat viele Sicherheitslücken bekannt. Anwendungen, die sehr unregelmäßig Updates erhalten, könnten somit als Einfallstor für Angreifer dienen.
WebView 2 für Windows 10: langsame Verteilung in Wellen
Erfreulicherweise entschied sich Microsoft nun dazu, WebView 2 in alle Windows 10-Versionen ab 1803 zu integrieren. Allerdings erfolgt die Verteilung in Wellen, weswegen es noch Wochen dauern kann, ehe eure Geräte versorgt werden. Noch länger dürfte es dauern, bis die ganzen Anwendungen aufhören, ihr eigenes WebView 2 mitzuliefern. Denn dazu müssten alle Entwickler versichert sein, dass wirklich jedes System die nötige Basis bietet.
Microsoft Edge und WebView 2 teilen sich Komponenten, um den Speicherverbrauch noch weiter zu reduzieren. Aus diesem Grund ist es für Windows 10-Nutzer nicht mehr empfohlen, Microsoft Edge zu deinstallieren.
Video: Gründe gegen ein Upgrade auf Windows 11
Quelle: Microsoft Edge Blog