Bloomberg streute letzte Woche das Gerücht, dass Microsoft die Lizenzkosten für Windows im unteren Preissegment erheblich senken will. Bislang zahlt ein Hersteller 50$ pro Windows-Gerät als Lizenzgebühr an Microsoft. Für Tablets und Notebooks, die beim Verkaufsstart weniger als 250$ kosten, wolle Redmond sich in Zukunft mit nur 15$ zufrieden geben, so Bloomberg. Das ermöglicht den Hardwarepartnern, günstigere Windows-Geräte zu verkaufen und gleichzeitig die eigene Marge zu vergrößern. Auf diese Weise würden entsprechende Produkte sowohl für den Hersteller als auch für den Endverbraucher wirtschaftlich interessanter.
Es wurde natürlich darüber spekuliert, warum Microsoft dies tun sollte, schließlich bedeutet es für den Windows-Konzern erst einmal einen Geldverlust. Sollten allerdings die niedrigeren Gerätekosten dazu führen, dass insgesamt mehr verkauft wird, dann könnte Microsoft auch finanziell davon profitieren. Hauptursache für diese Überlegung dürften jedoch vor allem günstige Android-Tablets und Chromebooks sein. Diese bestechen zuallererst durch ihren Preis, schließlich sind Android und ChromeOS kostenlos.
Bei einigen Kommentatoren wurden auch Erinnerungen wach: Vor einigen Jahren senkte Microsoft die Lizenzkosten von Windows XP sehr stark, um Netbooks mit Linux vom Markt zu fegen. Die Wette gelang und Windows eroberte den Netbookmarkt im Sturm. Ob die Rechnung dieses Mal genauso aufgeht, müssen wir abwarten. Redmond zeigt aber Siegeswillen und vor allem Chromebooks weht jetzt ein eisiger Wind entgegen: Warum ein Chromebook kaufen, wenn ich für den gleichen Preis ein Windows-Notebook haben kann? Eine offizielle Bestätigung seitens Microsoft steht allerdings noch aus.