Im September letzten Jahres kündigte Microsoft die Akquisition der Geräte- & Dienste-Sparte von Nokia an. Seitdem musste der Deal in mehreren Märkten durch die jeweiligen Kommissionen anerkannt werden, was aufgrund der schwachen Stellung der beiden Unternehmen auf dem internationalen Smartphonemarkt erwartungsgemäß auf wenig Gegenwind stieß. Lediglich in Indien gab es Probleme aufgrund eines Steuerstreits zwischen Nokia und dem indischen Höchstgericht.
Nokia erwartet, dass die Transaktion noch im nächsten Monat abgeschlossen wird und rechnet nach dem Verkauf mit einem Gewinn von 3,2 Milliarden Dollar. Auch Microsoft äußerte sich in einer kurzen Meldung auf dem Blog des Unternehmens, dass man den Deal noch im April abschließen wird.
Zuletzt hatten Samsung und Google in China und Korea Bedenken bezüglich der Akquisition von Nokia durch Microsoft geäußert. Die Konkurrenten fürchten nämlich, dass Nokia nach vertraglich vorgesehenem Ausscheiden aus dem Handymarkt bis Ende 2015 zum Patenttroll werden könnte. Auf Patentklagen wurde unter Konkurrenten stets mit einer Gegenklage reagiert, was Nokia in dem Fall nicht mehr fürchten muss. Außerdem fürchteten die beiden Unternehmen, dass Microsoft im Smartphonemarkt zu stark werden könnte, um danach seine Patente auszunutzen. Beide Szenarien würden in höheren Preisen für Endgeräte resultieren und vor allem Konkurrenzprodukte betreffen.
Nokia und Microsoft sind bis zur Übernahme zwei voneinander unabhängig arbeitende Unternehmen und dies gaben auch Manager der beiden Unternehmen immer wieder zu verstehen. Solange die Übernahme nicht durch ist, müssen Nokia und Microsoft also aufpassen und können ihre bekanntermaßen enge Zusammenarbeit nicht in dieser Form fortführen wie bisher.