Microsoft verkauft die eigene digitale Assistentin als eines der Killer-Features von Windows 10 und Windows 10 Mobile. Auch dieses Feature ist bei Datenschützern umstritten, allerdings misst man bei Microsoft wieder einmal mit zweierlei Maß, denn Siri und Google Now sind auf anderen Plattformen ebenfalls vertreten.
Interessant ist nun ein Schritt, den Microsoft mit dem Anniversary Update setzen wird. In den Einstellungen von Cortana ist nämlich keine Option mehr vorhanden, ob Cortana aktiviert werden soll oder nicht. Wer diesen Hebel bislang umgelegt hat, wurden sämtliche Daten, die Cortana gesammelt hat auf diesem Gerät, gelöscht und Nutzer konnten auch entscheiden, welche dieser Daten in der Cloud gespeichert bleiben sollen.Letztere Option gibt es zwar weiterhin, allerdings fällt die Möglichkeit weg, Cortana auf diesem Gerät gänzlich zu deaktivieren. Das bedeutet, dass der Nutzer diese gespeicherten Daten zwar immer wieder löschen, aber nicht verhindern kann, dass diese in die Cloud geschickt werden.
Dass sich Microsoft durch diesen Schritt besonders in der deutschen Fachpresse nicht unbedingt beliebt machen wird, dürfte vorhersehbar gewesen sein. Auch viele Nutzer dürften Bedenken haben, weshalb man die Daten überhaupt speichert, wenn der Nutzer die Option hat, diese nachträglich zu löschen. Vielen Anwendern dürfte Microsofts digitale Assistentin nicht sympathischer geworden sein.
Microsofts Argument wird natürlich sein, dass man den Dienst dadurch auch für Nutzer verbessern kann, die Cortana womöglich erst später ausprobieren und man beispielsweise durch die Analyse der Suchanfragen, die Suche verbessern kann. Microsoft macht sein Geschäft schließlich nicht mit dem Verkauf von Nutzerdaten. Ob allerdings dieses weitere kleine PR-Debakel diese mögliche Verbesserung des Dienstes wert ist, ist eine andere Frage.
via mspu