Eine weitere peinliche Klage rollt auf Microsoft sowie den Program Manager für HoloLens Jonathan Plumb zu, welche momentan großes Aufsehen erregt. Es geht um nicht-bezahlte Model-Verträge und sexuelle Belästigung.
Die klagende Partei ist eine Model-Agentur aus Seattle, bei der Microsoft im Jahr 2015 mehrere Models als „Brand Ambassadors“ für HoloLens-Events gebucht hatte. Im Laufe der nächsten Monate wurde ein Vertrag mit einer von Microsoft beauftragten Firma namens CoroWare aufgesetzt, der bis August 2015 auch erfüllt wurde. Danach hörte man laut der Genesis Industries-Model-Agentur auf, die Rechnungen zu begleichen. Die Agentur flog aber weiterhin zu den Events und stellte Models zur Verfügung, „um den Erfolg der Microsoft Demo-Programme und den eigenen Ruf“ zu sichern, heißt es in der Klage. Microsoft habe versichert, dass man die entstehenden Kosten decken würde.
Das sei allerdings nicht passiert und stattdessen befindet sich CoroWare momentan in einer Umstrukturierung, heißt es auf der Webseite des Unternehmens. Die Telefonnummer des Unternehmens existiert nicht mehr und Emails von Medien werden nicht beantwortet.
Sexuelle Belästigung
Noch peinlicher für Microsoft sind allerdings die Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den Top-Manager Jonathan Plumb. Er soll sich während der Zusammenarbeit mit der Model-Agentur sehr unprofessionell verhalten haben.
Konkret wird genannt, dass er mit einer minderjährigen Mitarbeitern der Model-Agentur etwas Trinken war und dann betrunken die Inhaberin der Agentur kontaktiert haben soll. Ihm wird auch vorgeworfen, „hypersexualisierte Kommentare“ über die Frauen, welche bei Genesis Industries arbeiteten, von sich gegen zu haben. Zudem habe er gegenüber der Inhaberin sexuelle Avancen gemacht und als diese nicht beantwortet wurden, soll er seine Position bei Microsoft Vergeltung geübt haben. Als er von der Inhaberin Jennifer Kelly damit konfrontiert wurde, soll er den Vertrag mit CoroWare aufgelöst haben ohne der notwendigen Kündigungsfrist von 30 Tagen.
Danach habe CoroWare angefangen, Mitarbeiterinnen von Genesis Industries abzuwerben und diese würden noch heute für die HoloLens-Demos beschäftigt.
Microsoft Statement
Das Silicon Valley gilt als eine vor allem gegenüber Frauen sehr sexistische Branche und während viele größere Unternehmen bislang einige Probleme damit hatten, musste sich Microsoft bislang eher wenig damit herumschlagen. Bei Microsoft sind nicht wenige Frauen in Top-Positionen und dafür brauchte es auch keinen Skandal.
Die aktuelle Klage wirft ein sehr schlechtes Licht auf das Unternehmen und bei Microsoft scheint man über die Klage auch etwas überrascht zu sein. In einem ersten Statement teilte man nur mit, dass man die Beschwerde prüfe und fügte hinzu, dass Diversität in der Belegschaft und eine freundliche Kultur weiterhin hohe Prioritäten sind, sodass jeder eine Chance auf Erfolg hat.
Schlusswort zu Models bei Tech-Events
Weil es gerade passt…
Nicht selten werden wir zu Pressekonferenzen und Events eingeladen, wo die Hersteller neben den Geräten selbst und den zuständigen Mitarbeitern auch Models aufgestellt haben, meist in kurzen Kleidern mit riesigen Ausschnitten. Sie sollen für gute Fotos sorgen, freundlich schauen und die Produkte vorzeigen. Allzu viel erzählen können sie darüber meist nicht, denn von Technik haben die Mädels meist überhaupt keinen Plan.
Microsoft sowie die meisten größeren Hersteller sind da seit Jahren sehr vorbildlich und verzichten gänzlich auf die spärlich bekleideten Damen, doch das ist nicht überall so. Auf der GamesCom sind sie noch vereinzelt zu finden, jedoch wird es auch dort immer seltener und so manch kleinerer Hersteller glaubt aus irgendeinem Grund daran, das würde etwas bringen.
Unserer Erfahrung nach sind die Damen weder sehr hilfreich bei der Vermarktung der Produkte, noch tragen sie irgendwie positiv zur Atmosphäre bei solchen Events bei. Sie stehen höchstens im Weg.
Quelle: theregister
„…sind die Damen weder sehr hilfreich[…], noch tragen sie irgendwie positiv zur Atmosphäre bei…“
…dafür versüssen sie den Teilnehmern des überstrapazierten Öffentlichen Verkehrs am Veranstaltungsort den Arbeitsweg.
(dieser Kommentar wurde verfasst um daran zu erinnern: im überfemininisierten (Nord-)Amerika würde mein Satz bereits als sexistisch und unangemessen bewertet und deshalb gerne mal eingeklagt)
ist ein Erfahrungsbericht und klagen kann jeder gerne, falls er Brand Ambassador ist und sich davon beleidigt fühlt. Gerne führe ich mit derjenigen Dame ein ausführliches Gespräch über das, was sie repräsentieren sollen und lasse mich vom Gegenteil überzeugen 🙂
Tschuldigung fürs Missverständnis: Meinte natürlich, mein Kommentar würde bereits als sexistisch gelten, da er ja andeutet, man würde Frauen nur auf ihr hübsches Äussere reduzieren…
Nichts gegen Deinen Artikel ?
Will ja nicht wirklich was sagen aber viele reduzieren nur auf das äußere
So Klage ist raus! XD
Wenn es denn stimmt, ist die Sache natürlich äußerst schlecht 🙁 schwarze Schafe gibt es aber leider eben überall. Finde es unfair da dass gesamte Unternehmen an den Pranger zu stellen.
Zu den Gamescom Girls.
Ich war letztes Jahr da, bin 30 und Familien Vater.
Die Anzahl besagter Girls hielt sich zum einen in Grenzen und des Weiteren : zumindest ich habe nichts gegen den Anblick aufreizender Damen. Im Gegenteil, ein schöner Anblick gibt es wohl nichts gegen zu sagen. Ein Problem ist da wohl eher jene Leute die sich nicht am Riemen reißen können und ab davon zwingt einen niemand sich mit diesen Damen näher zu beschäftigen.
Was damit versucht werden soll ist doch klar : Leute die sich von sowas beeindrucken lassen bleiben länger an Stand und kriegen zumindest passiv mehr von den Produkten mit. Wie Sinnhaftig das ist darf man natürlich gern diskutieren.
Und widerrum heißt das auch nicht, nur weil man gerne einen Blick mit nimmt, das man seine eigene Frau / Kinder so durch die Stadt laufen lassen würde 😉
Gegen eine schönen Anblick habe ich auch nichts, allerdings muss man sich die Frage stellen, ob das wirklich der richtige Ort ist. Beim Pressetag kriegt man auf der GamesCom mehr mit und ja, da waren weniger Damen als früher, aber immer noch sehr viele.
Das Problem ist, dass die Damen oft alleine sind am stand und häufig absolut nichts sagen können über die Geräte, Games, usw. Wenn sie denn wirklich „Brand Ambassadors“ wären, dann könnten sie wenigstens ein paar Specs aufsagen usw.
Sehe ich auch so. Auf der Gamescom angemessen, bei sonstigen Veranstaltungen wie von MS und Co wirkt das eher unseriös.
Wer weis, ob es stimmt. Frauen bedienen sich manchmal aus dieser Trickkiste, wenn was schlecht läuft. Das Gegenteil zu beweisen, ist schwierig.
Was ich mich frage, sind die sexuellen Vorwürfe erwiesen oder will jemand einfach nur Kohle?
Klingt für mich nach verletztem Stolz.. Und warum begleitet man noch Events, wenn man dafür nicht bezahlt wird..?
Erschließt sich mir nicht als Buchhalterin ..
Einzige sinnvolle Konsequenz wäre den Herrn zu entlassen und sich zu entschuldigen. Ob es sinnvoll ist oder nicht solche Models zu beschäftigen sei mal dahin gestellt.
Naja, Rainer Brüderle wurde nach einem Sexismus-Skandal ja auch nicht entlassen… Entlassen ist wohl etwas zu hart, vor allem hat er ja offensichtlich auch gute Arbeit geleistet…
Und wenn er der Beste von allen ist, wer sich wie eine Wildsau verhält – raus
Das sehe ich allerdings auch so, wenn es erwiesen ist. Ein solches Verhalten passt nicht zu Microsoft.
Trump ist immer noch da ?
Sag ich ja auch… Vor allem wurde er danach ja noch gewählt!
Nun, dann sage ich Mal Kachelmann. Wenn der Vorwurf nicht korrekt ist, kann man so eine Existenz ruinieren.
Jetzt schon fordern, ihn zu entlassen, kann ich nicht nachvollziehen.
Mein Kommentar bezog sich natürlich darauf das diese Aussagen auch stimmen. Jemanden einfach so raus zu werfen war damit nicht gemeint.