Die besten Notebooks sind heutzutage Convertibles und in diesem Trend sind ganz normale Notebooks, zumindest im Windows-Bereich, etwas untergegangen.
In diesem Bereich hat sich aber jede Menge getan, wenn auch die Veränderungen nicht ganz so auffällig sind. Windows-Geräte sind heute leichter, dünner und hochwertiger. Dank der Innovationen im Soft- und Hardware-Bereich gibt es nun auch bessere Touchpads, höhere Akkulaufzeiten und vieles, was man unlängst exklusiv den MacBook von Apple angerechnet hätte. Diese Meinung hat sich durch großartiges Marketing in den Köpfen vieler Käufer festgesetzt.
HP ist mit der Envy-Reihe angetreten, um dies zu ändern. All diese positiven Veränderungen im Windows-Laptop-Segment will HP im neuen HP Envy 13 manifestiert haben. Gleichzeitig soll es günstiger sein. Wir haben das ganz normale Windows 10-Notebook ausführlich für euch getestet.
HP Envy 13 Test – Video
Aus Platzgründen und der Kompatibilität mit der WindowsArea.de-App wurde nur das YouTube-Video eingebettet. Sämtliche unsere Videos werden aber auch auf der Konkurrenzplattform vid.me bereitgestellt.
> HP Envy 13 Review-Video auf vid.me
HP Envy 13 Test – Technische Daten
- Display: 13,3-Zoll FullHD IPS
- Prozessor: Intel Core i7-7500U
- Arbeitsspeicher: 8 Gigabyte
- Speicher: 256 Gigabyte
- Anschlüsse: 2 x USB Typ-C 3.0, 2 x USB Typ-A 3.1, microSD, 3,5mm Audio
- Konnektivität: WLAN ac, Bluetooth 4.2
- Akkulaufzeit: bis zu 12 Stunden
- Preis: 1100 Euro
Design und Verarbeitung
Das HP Envy 13 ist eine moderne, weitaus schönere Evolution zu seinem Vorgänger, womit HP ein Premium-Notebook-Feeling in günstigere Preisbereiche brachte. Das neue Envy 13 besitzt einen deutlich kleineren Rand rund um das Display sowie ein insgesamt kantigeres und wesentlich hochwertiger anmutendes Design. Vor allem die spiegelnde Rückseite des Scharniers mit dem aufgedruckten Envy-Logo erzeugt einen echten Premium-Look, den äußerlich selbst Apples MacBooks nicht in dieser Form replizieren können. Ob in Silber oder Gold, das HP Envy 13 ist sehr stilvoll gestaltet und damit problemlos eines der schönsten Notebook auf dem Markt. Dabei gehen Form und Funktion ausnahmsweise Hand in Hand. Das Scharnier hebt beim Aufklappen die Tastatur leicht an, was einerseits für eine bessere Ergonomie und andererseits für bessere Belüftung sorgt.
Das neue HP Envy 13 hebt sich dadurch klar von seinem runden und dem eher funktional gestalteten Vorgänger ab. Der große Unterschied zwischen den Geräten liegt allerdings nicht nur an der vergangenen Zeit. HP wurde kurz nach dem letzten HP Envy 13 in zwei Unternehmen aufgeteilt, die erfolgreiche Enterprise-Sparte auf der einen und die PC-Sparte auf der anderen Seite, welche nun alleine ums Überleben kämpfen muss. Davon wird man offenbar motiviert, wirklich gute Produkte zu bauen.
Das gilt nicht nur für das Design, sondern auch für die Verarbeitung. Das HP Envy 13 ist in ein wunderschönes Gehäuse aus Aluminium verpackt, was das Gerät bereits von einer ganzen Reihe an Notebooks im selben Preisbereich unterscheidet. Man muss allerdings sagen, dass dieses Metall etwas dünner wirkt als bei anderen, teureren Notebooks, etwas weniger solide. Die Ober- und Unterseite des HP Envy 13 sind etwas flexibler und somit merkt man ihm den günstigeren Preis etwas an. Meiner Meinung nach trübt dies aber nicht den hochwertigen Gesamteindruck, den das HP Envy 13 macht.
Mit einer Tiefe von nur 14 Millimetern ist es ausreichend dünn und mit 1,3 Kilogramm auch leicht genug. HP geht in beiden Kategorien nicht auf Rekordjagd und das ist eine gute Sache, schließlich darf im Inneren des HP Envy 13 ein überdurchschnittlich großer Akku Platz nehmen.
Als Anschlussmöglichkeiten stehen je zwei USB 3.1- und USB Typ-C 3.0-Ports zur Verfügung. Erfreulich ist, dass das HP Envy 13 einen MicroSD-Kartenslot besitzt, was jedoch vom Fehlen zumindest eines Thunderbolt 3-Anschlusses bei den USB Typ-C-Ports getrübt wird.
Display
HP verbaut beim HP Envy 13, wie auch beim Vorgänger, ein FullHD-Display, welches diesmal allerdings mit einer spiegelnden Verglasung abgedeckt wird und nicht mehr matt ist. Dies dient hauptsächlich dazu, das Gerät etwas hochwertiger aussehen zu lassen, birgt allerdings auch den Nachteil, dass Displayinhalte im Freien schlechter erkennbar sind. Kombiniert mit der unterdurchschnittlichen Helligkeit des HP Envy 13 kann man draußen nur bei bewölktem Himmel arbeiten und hat auch vor einem hellen Fenster noch Reflexionen im Display.
Dank der Verglasung wirken aber die Farben am Display deutlich lebendiger. Abgesehen von der Helligkeit verfügt das HP Envy 13 über ein gutes Display mit überdurchschnittlich guten Farben und Kontrasten, zumindest in seinem Preisbereich.
Tastatur
Bei den Tastaturen gibt es wenige Hersteller, die HP etwas vormachen können und von dieser Stärke macht der US-amerikanische Hersteller beim Envy 13 Gebrauch. Es besitzt einen vergleichsweise hohen Hub und bietet beim Tippen entsprechend viel Feedback. Kommt man von einem Gerät mit weniger Widerstand, muss man sich einige Minuten lang an das Feedback gewöhnen, doch danach möchte man gar nicht aufhören, damit zu arbeiten. Das Feedback ist erfreulicherweise über die Breite der gesamten Tastatur gleich, sodass es nicht vorkommt, dass man einige Tasten mit etwas mehr Kraft drücken muss. Gleichzeitig ist die Tastatur auch sehr leise, was man ihr durchaus zu Gute halten kann.
Der einzig unerfreuliche Punkt hängt mit dem Design des Notebooks zusammen, was mittlerweile aber bei vielen HP-Produkten der Fall ist. Durch die hellen Tasten ist der Kontast der aufgedruckten Buchstaben sehr niedrig. In dunkleren Umgebungen benötigt man daher stets die vorhandene Tastaturbeleuchtung, während man sie in sehr hellen Situationen gelegentlich ausschalten muss, um die Buchstaben erkennen zu können. Die Tastaturbeleuchtung kennt zudem nur zwei Stufen, nämlich ein- und ausgeschaltet.
Touchpad
Das Touchpad ist für meinen Geschmack etwas klein und gefühlt sogar noch kleiner als beim HP Spectre x360. Während sich HP bei der Qualität der Touchpads ordentlich verbessert hat, scheint man die Größe immer weiter zu reduzieren. Ich hatte kein Problem damit, das Touchpad jeden Tag für alltägliche Aufgaben zu verwenden, weil es schnell reagiert und ausreichend präzise ist. Manchmal braucht man allerdings einfach etwas mehr Fläche.
Die andere Sache ist der verwendete Treiber. Das Touchpad funktioniert sehr gut, doch HP setzt als einer der wenigen Hersteller immer noch auf einen proprietären Touchpad-Treiber von Synaptics. Microsoft fordert von den OEMs bereits seit mehreren Monaten ein, den Präzisionstouchpad-Treiber in Windows 10 zu verwenden. HP ist einer der wenigen Hersteller, die das weiterhin nicht tun. Der Präzisionstouchpad-Treiber ist zuverlässiger und lässt sich über ein zentrales Interface konfigurieren, nämlich die überaus einfach bedienbaren Einstellungen in Windows 10.
Sicherheit
Der Fingerabdrucksensor ist beim HP Envy 13 im Touchpad integriert, allerdings völlig unsichtbar. Nur beim Login ist jener Bereich beleuchtet, wo ihr euren Finger ablegen müsst, um mittels Windows Hello eingeloggt zu werden. Das funktioniert in den meisten Fällen zuverlässig, doch leider nicht immer. Man benötigt gelegentlich einen zweiten Versuch oder wird nach dem dritten Versuch schon zum Login mittels PIN-Code umgeleitet.
Audio
Beim HP Envy 13 sind die Lautsprecher an der Oberseite der Tastatur verbaut, was grundsätzlich besser ist als wären sie an der Unterseite. Es scheint im HP Envy 13 dieselbe Sound-Einheit verbaut zu sein wie beim HP Spectre x360, das trotz der Partnerschaft mit Bang & Olufsen nicht den allerbesten Sound bei Notebooks bietet.
Die Lautsprecher sind gut, klar und laut, allerdings liegt das HP Envy 13 weit hinter dem Surface Laptop und in Sachen Bässe auch etwas hinter dem Spectre x360.
Performance
Ausgestattet war unser Testgerät mit einem Intel Core i7-7500U Prozessor, der in Kombinationen mit den 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und der 256 Gigabyte großen SATA-angebundenen SSD eine sehr solide Leistung, welche für den Alltag problemlos ausreicht. Vom Surfen im Netz bis hin zu Bildbearbeitung mit Photoshop leistet das HP Envy 13 alles, was man dem Gerät abverlangt. Es handelt sich zwar um den schwächsten mobilen Core i7-Prozessor, aber für alltägliche Aufgaben sollte auch der ausreichend sein. Außerdem ist etwas enttäuschend, dass HP beim Envy 13 weiterhin DDR3-Arbeitsspeicher verbaut, vermutlich um Kosten zu sparen. Beim Anwender dürfte sich diese Tatsache allerdings nicht bemerkbar machen.
Schülern, Studenten und generell Nutzern mit durchschnittlichen Arbeitsanforderungen an ein Subnotebook wird das HP Envy 13 ausreichend Leistung bieten. So gut wie jede normale Anwendersoftware läuft darauf völlig problemlos und auch Photoshop-Bearbeitung kann darauf noch durchgeführt werden. Einzig die Arbeit an höher auflösenden Videos als FullHD würden wir dem Notebook über allzu lange Zeit nicht zumuten, denn dafür ist es schlichtweg nicht gedacht.
Variante mit Grafikkarte
Es gibt jedoch eine noch leistungsfähigere Variante des HP Envy 13, die für Videobearbeitung, mobiles Arbeiten und sogar leichteres Gaming durchaus geeignet ist. Die mit einem Preis von 1200 Euro recht günstige Höchstausstattung bietet einen schnelleren Intel Core i7-7500U-Prozessor und eine Nvidia GeForce MX150-Grafikkarte mit 2 Gigabyte an dedizierten Videospeicher. Während wir das HP Envy 13 in dieser Konfiguration nicht testen konnten, dürften aktuelle Top-Games sogar mit einer Auflösung von 1600 x 900 mit niedrigen bis mittleren Einstellungen flüssig spielbar sein. 4K-Videobearbeitung wird damit ebenfalls unserer Erfahrung nach möglich sein.
Akkulaufzeit
HP verspricht bei beiden Modellen eine Laufzeit von bis zu 12 Stunden und verspricht damit etwas zu viel, wie es bei allen Herstellern üblich ist. Insgesamt kommt ihr im Alltag auf knapp über 9 Stunden bei mittlerer Helligkeit und durchschnittlicher Nutzung, sprich dem Surfen im Internet und der Verwendung einfacherer Messaging-Programme und Apps. Bei höchster Helligkeit und voller Last bekommt ihr knappe zwei Stunden vom HP Envy 13.
Während das HP Envy 13 zwar über zwei USB Typ-C Anschlüsse verfügt, kann es leider über keinen davon aufgeladen werden. Stattdessen muss HPs proprietärer Stecker verwendet werden. Laut HP unterstützt das Envy 13 dafür jedoch Fast Charge, womit das Notebook binnen eineinhalb Stunden zu 90 Prozent aufgeladen werden kann. Das sollte heutzutage allerdings nicht schnell, sondern der Standard sein.
Hitzeentwicklung
Ein kleiner Nachteil des HP Envy 13 mit dem Intel Core i7-Prozessor ist die Tatsache, dass der Lüfter sehr schnell anschlägt und in manchen Situationen recht laut wird. Er läuft danach nur mehrere Sekunden lang, stört den Nutzer im Alltag allerdings immer wieder.
Das Notebook selbst wird allerdings zu keinem Zeitpunkt heiß und womöglich lassen sich die Lüftergeräusche durch die Deinstallation des vorinstallierten McAffee-Virenschutzes, der dank abgelaufener Lizenz keinerlei Schutzfunktion erfüllt, reduzieren oder durch ein Firmware-Update. Momentan ist die Lüftersteuerung beim HP Envy 13 jedenfalls in der i7-Variante nicht perfekt gelöst.
HP Envy 13 Test – Fazit
Das HP Envy 13 ist ein wirklich wundervolles Notebook. Es fasst perfekt zusammen, was die Hersteller richtig gemacht haben, um Apple die Vorreiterrolle im Premium-Laptop-Markt abzuknöpfen. HPs Laptop-Flaggschiff macht einfach wenig falsch und es ist gar nicht so, als hätte man nichts riskiert. Beim Design hat man sich bemüht, herausragend zu sein, die Verarbeitung ist toll und die gesamte Qualität des Produkts ist sehr gut. Es gibt keinen offensichtlichen Deal-Breaker, wie die zahllosen kleinen Mängel des Surface Laptop, der Preis ist fair und die Leistung passt.
Alternativen und Preisvergleich
Preislich ist das HP Envy 13 identisch zur Windows-Konkurrenz in dem Bereich angesiedelt, doch der „Straßenpreis“ des HP-Laptops ist dann doch etwas höher. Während ein neues ASUS ZenBook UX310UA mit Core i5, 8 GB RAM und 256 GB SSD für 899 Euro den Besitzer wechselt, muss man für ein aus technischer Sicht geringfügig schwächeres HP Envy 13 mit DDR3-RAM etwa 955 Euro berappen. Bei der Akkulaufzeit befinden sich beide Geräte auf Augenhöhe, doch das ZenBook hat sogar noch einen HDMI-Anschluss. Das ZenBook ist praktischer, aber einfach nicht so schön.
Das HP Envy 13 ist zweifellos eleganter, schöner, verfügt über deutlich kleinere Ränder rund um das Display und ist gleichzeitig etwas dünner. Es ist ein Premium-Laptop und so sieht es auch aus. Es spielt rein äußerlich mit den MacBooks, Surface Laptops und Dell XPS 13s dieser Welt in einer Liga und während es leistungsmäßig nicht ganz mithalten kann, bietet es im Alltag ausreichend Performance für fast alle Nutzungsszenarien eines 13-Zoll Subnotebooks.
Und wer in dem kompakten Formfaktor mehr braucht, für den kramt HP in die Höchstkonfiguration auch eine dedizierte Grafikkarte in das dünne Gehäuse, welche für leichtere Videobearbeitung bis 4K und sogar Spiele gerade noch genug Leistung bietet.
Empfohlene Varianten:
> HP Envy 13 kaufen (i5 / 8 / 256) für 955 Euro
> HP Envy 13 kaufen (i7 / 8 / 256 / GPU) für 1150 Euro
> HP Envy 13 kaufen (i7 / 8 / 512 / GPU) für 1299 Euro
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